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Die Zeit der Wiederkunft unseres Herrn
In vorhergehenden Ausgaben zeigten wir über die Ziele der Wiederkunft unseres Herrn viele Allgemeinheiten und Besonderheiten und wir prüften die Schriften über die Art und die Phasen Seiner Wiederkunft. Bei dieser Betrachtung haben wir gelernt, daß es bei der Zweiten Wiederkunft Jesu drei verschiedene Phasen gibt, nämlich die parousia, die epiphaneia oder apokalupsis und die basileia. Wir lernten auch, daß Er für die natürlichen Augen der Menschen in Seiner Zweiten Wiederkunft unsichtbar ist. Das Studium dieser Gegenstände hilft uns das gegenwärtige Thema zu verstehen. Folglich ist es erstrebenswert diese, wenn möglich, bevor wir unser gegenwärtiges Studium beginnen, zu studieren (Exemplare betreffender vorhergehender Ausgaben sind auf Anfrage erhältlich).
Viele wird es unzweifelhaft überraschen
zu sehen, daß es viele
Schriftbeweise darüber gibt, daß
wir schon in der Zeit der Gegenwart
(griechisch parousia) des
Menschensohnes leben, und
daß wir schon ihre erste Phase
bis zur epiphaneia- oder
apokalupsis-Phase, die mit dem
Ausbruch des Weltkrieges im
Jahre 1914 begann, durchlebten.
Zunächst möchten vielleicht
einige dazu geneigt sein zu sagen:
„Wo bleibt die Verheißung
Seiner parousia (Gegenwart) ...
bleibt es alles, wie es von Anfang
der Schöpfung gewesen
ist“ (Luther - Anm. d. Ü.). Der
Heilige Petrus sagte voraus, daß einige so fragen würden
und über die Kunde, daß wir in den Tagen des Menschensohnes
leben, überrascht sein würden, da es doch bis
jetzt keine äußerliche Kundgebung Seiner Gegenwart für
die Weltlichen gibt und die Angelegenheiten der Welt in
gewöhnlicher Weise fortschreiten (2. Petr. 3:4). Die Antwort
auf diese Frage ist, wie wir im Zusammenhang unserer
Betrachtung über die Art und Weise und die Phasen der
Wiederkunft unseres Herrn aufzeigten, die eigene Erklärung unseres Herrn (Matth. 24:37-39), daß in den Tagen Seiner
Gegenwart die Welt essen, trinken, pflanzen und bauen, die
Verheißung Seiner Gegenwart nicht kennen und alles unverändert
bleiben würde. Könnte es noch deutlicher sein? Eine
gänzlich andere Frage hingegen ist: „Welches sind die Beweise
Seiner Gegenwart?“.
Dies ist eine vernünftige Frage. Auf irgendein geringes Zeugnis
könnten wir unseren Glauben, daß der Herr gegenwärtig
ist, nicht stützen und dabei gerechtfertigt bleiben, auch wenn
wir im Voraus wissen, daß Er ein Geistwesen ist dessen Gegenwart
ohne dazutun eines Wunders unsichtbar sein würde,
und auch wenn wir im voraus aus Gleichnissen wissen,
daß Er in der Erntezeit dieses
Zeitalters, in der Zeit der Abrechnung
mit Seinen Knechten,
die zu ihrer Verherrlichung
vorbereitet ist, gegenwärtig,
jedoch unsichtbar, sein wird.
Wir haben ein Recht eine klare,
vernünftige Grundlage für
unseren Glauben zu erwarten,
bevor wir eine so bedeutende
Angelegenheit annehmen. Wir
sollten dennoch nicht nach
Zeugnissen natürlicher Erscheinung
Ausschau halten
oder sie erwarten. Wenn wir
unter den Wächtern sind, die
ihre „Augen des Verständnisses
geöffnet haben“, um wunderbare
Dinge im Göttlichen
Wort zu sehen, dann müssen
diese unsere Augen des Verständnisses
auch unsere Augen
des Glaubens sein. Folglich sollten die wahren Wächter
ein vernünftiges und zufriedenstellendes Zeugnis für den
Glauben erwarten und nicht eine sichtbare Kundgebung einer
unsichtbaren parousia (Gegenwart). Eben wie der Apostel
erklärt: „Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen“.
Für unser Verständnis gibt es genauste Beweise, daß
des Herrn parousia (Gegenwart) im Herbst 1874 und
Seine Epiphaneia im Herbst 1914 begann. Mit unseren natürlichen Augen haben wir Ihn nicht gesehen, nur mit
den Augen des Verständnisses, nur durch das Licht des
„befestigten prophetischen Wortes“ wissen wir dies, was
wir aufrichtig glauben und bekräftigen und was wichtige
Nachrichten für alle sind, die beanspruchen Wächter zu sein.
Wenn nun irgendein Wächter tatsächlich in Unkenntnis
dieser wichtigen Ereignisse sein würde, würde dies an sich
zeigen, daß er nicht dementsprechend wachend ist, um seine
Vorrechte und Gelegenheiten zu gebrauchen; daß er das
befestigte Wort der Prophezeiung, auf welches er achthaben
sollte, nicht genügend beobachtet hat; und daß er deshalb
zumindest teilweise unwissend über die wichtigen Dinge
gelassen wurde, die sich während dieser Jahre in der Welt
zeigen würden. Viele von des Herrn Volk waren ähnlich wie
die Welt unwissend, dennoch müssen wir vernunftgemäß
einräumen, daß der Herr nicht erwartete, daß alle Seine wachenden
Diener die Angelegenheit zum gleichen Zeitpunkt
erkennen. Es ist wahr, diejenigen, die es früh erkannten,
hatten für längere Zeit einen besonderen Segen, dennoch
wissen wir, daß die Vorbereitung für zeitgemäßes Wissen
größtenteils in der richtigen Herzensstellung liegt - ihrer
Demut und dem Besitzen der verschiedenen Gnaden des
Geistes Christi.
DAS GLEICHNIS VON DEN ZEHN JUNGFRAUEN
Damit uns hinsichtlich dieses Gegenstandes der Wahrnehmung
von Jesu parousia und epiphaneia kein Mißverständnis
unterläuft, tun wir gut daran, auf das Gleichnis von den
zehn Jungfrauen (Matth. 25:1-12) zu achten, welches offensichtlich
dazu gegeben wurde, um diesen Punkt speziell zu
erleuchten. Das Gleichnis beinhaltet eine falsche Ankündigung
der Ankunft des Bräutigams, welche als solche 1844
gegeben wurde, und die der Angelegenheit beträchtliche
Schmach einbrachte. Dennoch war sie dahingehend sehr
förderlich, indem sie die Klasse der „Jungfrauen“ (die Reinen,
die Geweihten) aufweckte, um ihre Lampen der Wahrheit
neu zu schmücken; d.h. das befestigte Wort der Prophezeiung
zu studieren. Das Gleichnis zeigt auch, daß die
„Jungfrauen“ im allgemeinen einschliefen, aber, dessenungeachtet,
alle durch das Klopfen der prophetischen Zeit und
das Klopfen der Zeichen der Zeit, welche die Gegenwart des
Bräutigams aufzeigen würden, zur rechten Zeit wieder aufwachen
werden. Das Gleichnis zeigt uns, daß das Ergebnis
davon abhängen würde, wieviel Öl (Heiliger Geist) die „Jungfrauen“
in ihren Gefäßen (in ihren eigenen Herzen) sowie in
ihren Lampen (den Schriften) haben würden. Dieses Gleichnis
darauf beziehend, können wir vernunftgemäß annehmen,
daß einige vom wahren Volk des Herrn (gleich den
zehn Jungfrauen) hinsichtlich des Gegenstandes Seines
Zweiten Kommens zeitweilig einschliefen, und daß sie ihre
Lampen geschmückt, leuchtend und bereit haben möchten,
um befähigt zu sein die Zeichen Seiner parousia und
epiphaneia wahrzunehmen. Im Einklang damit stellen wir
fest, daß viele, die hinsichtlich dieses Gegenstandes jetzt
erweckt werden, viel schneller in das klare Licht der
gegenwärtigen Wahrheit kommen als dies einige in der Vergangenheit
taten; und zwar unzweifelhaft teilweise aus dem
Grunde, da die gegenwärtige Wahrheit ihnen jetzt durch das
Gedruckte Werk konkreter als je zuvor dargelegt werden
kann. Wir schreiben jetzt für die Geweihten, wir haben nicht
den Wunsch die Weltlichen zu erwecken. Dieses Klopfen
der Prophezeiungen, die die Gegenwart des Herrn ankündigen,
ist nicht für sie. Abgesehen davon sind die Weltlichen
so fest eingeschlafen, daß es schon den fürchterlichen Zusammenbruch
gegenwärtiger Einrichtungen und die Erschütterungen
eines Erdbebens sozialer Revolutionen der
Epiphaniaperiode erfordern wird, um sie gänzlich zu erwekken
die Gegenwart des großen Richters Immanuel zu erkennen.
Im Gegensatz dazu schlafen die wahren Wächter (falls
sie überhaupt schläfrig werden) leicht und sind auf der Hut
in Erwartung und Hoffnung auf den lang ersehnten Bräutigam.
Wir können sicher sein, daß, wenn wir dieser Klasse
lediglich die Botschaft in die Ohren flüstern: „Der Herr ist
gegenwärtig!“ (sowohl in Seiner parousia als auch
epiphaneia), alle wahren Wächter (der Herr allein kennt die
Seinen) durch diese Botschaft erweckt werden und ihre Lampen
bezüglich dieses Gegenstandes schmücken (sorgfältig
die Schriften durchsuchen).
Wenn nun aber die Frage gestellt wird: „Welche Teile des
befestigten Wortes der Prophezeiung weisen darauf hin, daß
die parousia (Gegenwart) unseres Herrn im Herbst 1874 und
Seine epiphaneia im Herbst 1914 begann?“. Wir antworten
darauf, daß es verschiedene Züge von Prophezeiungen gibt,
die sich miteinander verflechten und sich in diesem Zeugnis
gegenseitig bekräftigen. Da die ganze Sache der Welt
verborgen bleiben sollte und keiner der „Gottlosen“, sondern
nur die „Verständigen“ es verstehen sollten (Dan. 12:10),
und da diese Verständigen es nur verstehen werden, wenn
die rechte Zeit kommt, so müßte allen klar sein, wie nun
nicht anders zu erwarten, daß aus diesen Gründen diese
Prophezeiungen, während sie klar und nachdrücklich und
zuverlässig sind, dennoch etwas verdeckt sind. Wir können
hier nicht versuchen eine vollständige und umfassende
Darlegung dieser Prophezeiungen zu geben; was in Band
2 „Die Zeit ist herbeigekommen“ und Band 3 „Dein Königreich
komme“ getan wurde. Wir können beide Bücher liefern.
Hier können wir nur eine sehr kurze Zusammenfassung
geben, es den wahren Wächtern überlassend zu suchen,
damit sie finden; anzuklopfen wenn sie wünschen,
daß ihnen die Tür Göttlicher Offenbarung geöffnet wird; die
Schlüssel zu benutzen, die Gott gegeben hat, wenn sie daran
interessiert sind in „die tiefen Dinge“ des Wortes Gottes
einzudringen, die jetzt an der Zeit sind verstanden zu werden;
von der Speise der gegenwärtigen Wahrheit „neue und
alte Dinge“ zu essen, wenn sie nach der Gerechtigkeit und
wahren Kenntnis hungern und dürsten.
„AM ENDE DER TAGE“
(1) Das erste Argument, das wir vorbringen, zeigt
nicht die genaue Zeit der Wiederkunft unseres Herrn im Oktober 1874, beschreibt sie aber als annähernde Zeit. Es
ist das folgende Argument: Die Bibel lehrt, daß Gottes Königreich
am siebentem Eintausendjahrtag nach dem Sündenfall
Adams aufgerichtet werden soll. Dies ist in Jes. 2:2
gezeigt: „Und es wird geschehen am Ende der Tage [das
Wort, das im hebräischen dem Ausdruck am Ende entspricht,
ist in der Einzahl und ändert deshalb das in der Mehrzahl
stehende hebräische Wort für Tage in dieser Schriftstelle
nicht ab wie es die A.V. beinhaltet; es müßte in der Mehrzahl
stehen, um das in dieser Schriftstelle in der Mehrzahl stehende
hebräische Wort für Tage zu modifizieren], da wird
der Berg [Königreich, Dan. 2:44, 45] des Hauses Jehovas
[Christus und Seine Getreuen, Hebr. 3:6] feststehen als
Haupt der Berge [über alle absoluten Monarchien aufgerichtet
werden] und erhaben sein über die Hügel [kleinere
Monarchien und Republiken]; und alle Nationen werden zu
ihm strömen“. Der Ausdruck „Am Ende der Tage“ ist ein
Beweis unserer Behauptung.
Der letzte von Gottes Tagen, wobei jeder eine Periode von
eintausend unserer Jahre darstellt (2. Petr. 3:8), ist der siebente
Tag oder die siebente Eintausendjahrperiode. Während
der Mensch sich des Dezimalsystems bedient, indem
er mit Vielfachen von Zehn rechnet, benutzt Gott das
Septimalsystem, indem ER mit Vielfachen von sieben rechnet.
Dies zeigt sich in der Bibel in vielen Fällen im Gebrauch
der Zahl sieben als Zahl göttlicher Vollendung; z.B. lesen
wir im Gesetz von sieben Wochentagen, sieben Wochen
vom 16. Nisan bis Pfingsten, sieben Jahren der Sabbatperiode
oder sieben Sabbatperioden, die uns zum Jubeljahr
führen. Im Buch der Offenbarung lesen wir von den
sieben Gemeinden, sieben Engeln, sieben Leuchtern, sieben
Sternen, sieben Augen, sieben Geistern Gottes, sieben
Hörnern, sieben Siegeln, sieben Posaunen, sieben Schalen
usw.. So wie der Mensch bis zehn zählt und dann wieder
von vorn beginnt, wenn er ein Vielfaches von zehn erreicht,
so zählt Gott bis sieben und beginnt dann wieder von vorn,
wenn das Vielfache von sieben erreicht ist. Diese Tatsache
beweist, daß der Ausdruck „am Ende der Tage“ auf den
siebenten Tag, den letzten Wochentag weist. Eine Woche
von Gottes Tagen entspricht jedoch 7000 Jahre unserer Zeit.
Unser Abschnitt beweist deshalb, daß das Königreich Gottes,
das Christus bei Seiner Wiederkunft aufbaut (Apg. 3:19-
21; 15:14-17), während des siebenten Eintausendjahrtages
auf der ganzen Erde aufgerichtet wird. Der siebente Eintausendjahrtag ist der siebente nach dem
Fall Adams in Sünde und Fluch, den Gott durch die Einrichtung
des den sechs Arbeitstagen folgenden Sabbattages
vorgeschattet hat, und der durch Israel, indem sie von der
Arbeit der sechs Wochentage ruhen, geheiligt werden sollte.
Während der gegenbildlichen sechs Tage mühte sich die
Menschheit unter Sünde und Fluch und war schwer beladen
(Matth. 11:28; Röm. 8:20-22). Dies wird durch die sechs
Arbeitstage dargestellt, wobei jeder Tag eine eintausendjährige
Periode versinnbildlicht. Nach diesen sechs
eintausendjährigen Tagen des Kummers kommt ein Tag der Ruhe vom Fluch - der große gegenbildliche Sabbat, das
Millennium. In dieser Zeit wird die Menschheit von Sünde,
Irrtum und Tod mit deren Folgen des Elends ruhen. Dies ist
das Ende der Tage (der letzte der Tage - Anm. d. Übers.), der
siebente eintausendjährige Tag, der gegenbildliche Sabbat,
von dem Jes. 2:2-4 so begeistert zeugt und dabei lehrt, daß
das Königreich vom Fall Adams gerechnet am siebenten
eintausendjährigen Tag aufgerichtet werden soll, und daß
Christi Wiederkunft in diese Periode fällt. Er kommt zurück,
um das Königreich aufzurichten und der ganzen Menschheit,
sowohl den Toten als auch den Lebenden, die Restitution
zu ermöglichen (Apg. 3:19-21; 15:14-17; Dan. 7:13, 14;
Jes. 35:4-10). Am Anfang des gegenbildlichen Sabbats muß
Er wiederkehren, denn als „Herr des Sabbats“ und als Ruhestifter
muß Er den gegenbildlichen Sabbat beginnen, um
Herrscher und Ruhrstifter während der gesamten Dauer
desselben zu sein.
Es wurde schon gezeigt (Band 2 „Die Zeit ist herbeigekommen“,
Kap. 2), daß von der Erschaffung Adams
bis zum Oktober 1872 6000 Jahre vergangen sind. Während
die Schrift nirgendwo klar darlegt wann nach seiner Erschaffung
der Sündenfall eintrat, ist es vernunftgemäß anzunehmen,
daß er nicht später als nach ein oder zwei Jahren erfolgte.
Durch indirektes Zeugnis wird gezeigt werden, daß
diese Annahme richtig ist. Eine Anzahl von Schriftstellen,
die wir in diesem Zusammenhang später prüfen werden, zeigen,
daß Jesus im Herbst 1874 wiederkam und das deshalb
die Wiederherstellung (Apg. 3:19-24) in ihren ersten schwachen
Schritten dort begann. Der Fall Adams erfolgte folglich
6000 Jahre vorher und deshalb innerhalb von ein oder
zwei Jahren nach seiner Schöpfung. Jes. 2:2 ist in Verbindung
mit solchen Schriftstellen ein Beweis dafür, daß etwa
im Oktober 1874 die Zweite Gegenwart unseres Herrn einsetzte.
Wir haben aber auch andere Gedankenzüge passender
Schriftbeweise. Wir haben eine Anzahl allgemeiner Prophezeiungen,
die anzeigen, daß wir in der Zeit der Zweiten
Gegenwart des Meisters sind. Eine davon ist das Zeugnis
des Propheten Daniels hinsichtlich „der Zeit des Endes“, in
der viele hin- und herrennen, Erkenntnisse sich mehren und
die Verständigen verstehen würden.
„IN DEN TAGEN DIESER KÖNIGE“
(2) Die wahren Wächter werden durch das Studieren
des inspirierten Traumes Nebukadnezars und der inspirierten
Auslegung Daniels gesegnet. Dieser zeigt
die irdischen Regierungen, die in der Zeitspanne von
der Verwerfung des vorbildlichen Königreiches Gottes
(dessen letzter König, der auf dem Thron Davids
saß, Zedekia war) bis zur Einsetzung des wahren Königs,
Immanuel in Seiner Herrlichkeit des eintausendjährigen
Königreiches, über die Erde herrschen werden (Dan.
2). Diese verschiedenen Regierungen der Erde sind
hier durch ein großes Standbild versinnbildlicht. Die
Regierung Nebukadnezars, das e r s t e universelle Imperium der Erde, ist hier durch das Haupt von Gold repräsentiert.
Das medo-persische Imperium, das gemäß der Geschichte
gemäß das zweite universelle Imperium wurde, ist
hier durch Brust und Arme aus Silber gezeigt. Das griechische
Imperium, welches das persische besiegte und das dritte
universelle Imperium wurde, ist durch Bauch und Lenden
von Bronze repräsentiert. Das römische Imperium, das dem
griechischen folgte und das viert universelle Imperium der
Erde bildete, wurde im Standbild durch die außerordentlich
starken Schenkel von Eisen repräsentiert. Die spätere Entwicklung
des gleichen römischen Reiches mit der Vermischung
päpstlichen Einflusses ist im Standbild durch die
Füße repräsentiert, die teils Eisen (zivile Regierungen) teils
Ton (kirchliche Regierungen, das Papsttum) waren. Diese
sollten die Gesamtsumme der heidnischen Regierungsgewalt
ausmachen, denn „in den Tagen dieser Könige“ (durch
die zehn Zehen des Standbildes repräsentiert) wird Jehova
Gott selbst SEIN Königreich aufrichten, eben jenes Königreich,
um welches wir bitten „Dein Königreich komme!“. Wir
alle sind Zeugen dessen, daß das himmlische Königreich
noch nicht gekommen ist, daß die Menschheit immer noch
unter der Herrschaft der Regierungsgewalt „des Fürsten
dieser Welt“, des Fürsten der Finsternis, ist. Alle Versuche
zu beweisen, daß die gierigen und blutigen Regierungen
der sogenannten Christenheit, das Königreich seinen, für
welches wir beten und unterwiesen wurden zu beten, können
nicht standhalten. Diese können wir niemals als Immanuels
Königreich anerkennen, sie sind nur durch den Antichrist
aufgestellte und durch den Antichrist anerkannte Königreiche,
die durch den Antichristen „Christenheit“ genannt
wurden. Durch den, dessen Recht es ist, erwartet das
wahre Königreich die Aufrichtung. Er hat verheißen, daß,
wenn Er auf Seinem Thron sitzt, alle Seine Getreuen, die
„Kleine Herde“ des Evangelium-Zeitalters, mit Ihm auf dem
Thron sitzen werden und (mit der Großen Schar und den
Alt- und Jungwürdigen als Untergeordnete) Seine Gefährten
bei der Segnung der Welt sein werden.
DER ANTEIL DER KIRCHE AM WERK
Die Kirche wird in dem durch Nebukadnezar gegebenen und
durch den Propheten Daniel ausgelegten Bild der irdischen
Regierungsgewalt nicht übersehen. Sie ist darin durch einen
Stein, der sich ohne Hände (durch göttliche Macht)
vom Berge losriß gezeigt. Dieser Stein repräsentiert Gottes
Königreich (Christus und die Kirche) und der inspirierte
Traum und dessen Auslegung zeigt, daß das im Standbild
und den Zehen seiner Füße repräsentierte Unglück der Königreiche
dieser Welt durch den Aufprall oder das Schlagen
des Standbildes durch den Stein kommen wird. Daniel sagt,
daß sich ein Stein ohne Hände losriß, der die Füße des
Standbildes traf ..., und das Eisen, den Ton, die Bronze,
das Silber und das Gold in Stücke zermalmte, und wie
Spreu der Tenne wurden, die der Wind verweht, so daß
keine Stätte für sie gefunden wurde. Der Stein aber, der das Standbild geschlagen hatte, wurde zu einem großen
Berge [Königreich] und füllte die ganze Erde.
Die Deutung ist folgende: „Der große Gott hat dem Könige
kundgetan [und indirekt insbesondere den wahren Wächtern]
was nach diesem geschehen wird“. „Und in den Tagen
dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich
aufrichten, welches ewig nicht zerstört werden wird. Und
das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden
[es wird keine Nachfolger haben, denn alle anderen
werden zerstört]; es wird alle jene Königreiche zermalmen
und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen.“ Die
hier gegebene Prophezeiung gibt eine vollständige Schilderung
der Reiche dieser Welt, denen Gott die Regierungsgewalt
in der Zeit von der Wegnahme der vorbildlichen Krone
Seines vorbildlichen Königreiches bis zur Einführung der
Krone der Gerechtigkeit und Herrlichkeit durch den wahren
König bei der feierlichen Einführung des Königreiches der
Himmel gewährte.
„DIE ZEITEN DER NATIONEN“
Es bestehen sogar offenkundige Zeugnisse, daß die menschliche
Herrschaft zu Ende geht, und daß das himmlische Reich
benötigt wird, um die Welt von ihrer eigenen Selbstsucht zu
befreien. Wenn aber das befestigte Wort der Prophezeiung
sorgsam durch den Wächter erforscht wird, offenbart es
noch mehr. Es zeigt, daß das nächste universelle Imperium
das Königreich von Gottes lieben Sohn sein wird, und außerdem
die interessante Tatsache, daß die gesamte Machtübertragung
auf die Nationen in den Schriften als „Zeiten
der Nationen“ (Luk. 21:24) bekannt ist. Es zeigt, daß diese
„Zeiten“ sieben Zeiten sind, daß jede der sieben Zeiten eine
Periode von 360 Jahren darstellt, und daß dementsprechend
die ganze Periode der sieben Zeiten 2520 Jahre sind. Die
Wächter können daraus errechnen, daß die Lehnsherrschaft
der Nationen, seit der Herr Zedekia den Kopfbund wegnahm
und sagte: „Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst
Israels, dessen Tag gekommen ist ... so spricht der Herr
Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund und fort mit der Krone!
... Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen,
... bis der kommt, welchem das Recht gehört, dem werde
ich’s geben“ (Hes. 21:30-32; eng. Übers. und auch Luther
Verse 25-27 - Anm. d. Übers.), mit den 2520 Jahren abläuft.
An die Zeit des Umsturzes des vorbildlichen Königreiches
des Herrn und der Hinwegnahme der Krone mußte sich die
Zeit der Lehnsherrschaft der Nationen, und dies für 2520
Jahre, anschließen. Diese Periode verfolgend, die im Oktober
607 v. Chr. begann (siehe Band 2 über die Bibelchronologie),
erkennen wir, daß die 2520 Jahre im Oktober
1914 n. Chr. enden. Demzufolge ist seit dieser Zeit die Herrschaft
der Nationen nicht länger göttlich legalisiert und Gottes
Königreich wird bald die Herrschaft ergreifen.
Wir wollen den schriftgemäßen Beweis erbringen, daß
von der Verwerfung Zedekias im Oktober 607 v. Chr. bis zum Ablauf der Machtübertragung auf die Nationen 2520
Jahre sein würden; was dem Jahr 1914 entspricht, wo ihr
legales Vorrecht auf Herrschaft über die Erde enden würde.
Durch unseren Herrn werden die „Zeiten der Nationen“,
welches die schriftgemäße Bezeichnung der Verpachtung
der Regierungsgewalt durch Gott an heidnische Mächte ist,
um die Erde zu beherrschen, in Zusammenhang mit der Bestrafung
Israels für die Übertretung des Gesetzesbundes
gebracht, während die darauffolgenden Leiden nicht von
ihren nationalen Sünden gegen ihren Gesetzesbund herrühren;
denn Jesus sagt: „Jerusalem [die Hauptstadt der
Israeliten, die hier für das Volk steht] wird zertreten werden
von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein
werden“ (Luk. 21:24). Jehova droht den Israeliten, wegen
ihrer nationalen Sünde gegen den Gesetzesbund, durch die
Nationen und prophezeit in 3. Mose 26:18, 21, 24, 28, nachdem
angezeigt wurde, daß kleinere Strafen sie nicht reformieren
würden, als letztendliche Züchtigung eine Strafe von
sieben Zeiten. Als Jesus von den „Zeiten der Nationen“
sprach, meinte Er, wie wir es verstehen, diese sieben Zeiten
der Züchtigung, in denen Israel durch die Nationen gelitten
hat. Diese Strafen fingen mit dem Niedertreten der Juden in
ihrem Land durch Nebukadnezar an, als er Jerusalem und
Palästina verwüstete und Israel im Oktober 607 v. Chr. nach
Babylon in die Gefangenschaft führte. Der Zusammenhang
von Luk. 21:24 zeigt, daß Jesus verstand, daß die „Zeiten
der Nationen“ vor Seiner Zeit anfingen und noch viele Jahre
andauern würden. Ihr Ende verbindet Er sogar mit der
Periode Seines Zweiten Advents, der Befreiung der Kirche
und der Aufrichtung des Königreiches (Luk. 21:24-31).
Eine Zeit repräsentiert in den Schriften ein prophetisches
Jahr von entweder buchstäblicher oder symbolischer Dauer.
Ein buchstäbliches prophetisches Jahr würde demgemäß
einem gewöhnlichen natürlichen Jahr entsprechen. Ein symbolisches
prophetisches Jahr basiert auf einem Jahr, daß
bezüglich der Länge genau in der Mitte zwischen dem eines
Mond- und eines Sonnenjahres liegt (360 Tage), wobei für
jeden Tag ein Jahr steht (4. Mose 14:33, 34; Hes. 4:1-8; Dan.
9:24-27). Ein symbolisches prophetisches Jahr ist deshalb
360 buchstäbliche Jahre lang (Dan. 7:25; 12:7 [360 × 3½ =
1260]; Off. 12:14; 13:5; 12:6). Aus der Tatsache, daß Israel
oftmals in verschiedenen ihrer Strafen durch die Nachbarvölker
oft Züchtigungen erhielt, die länger als sieben buchstäbliche
Jahre waren bevor die letzte der sieben Zeiten kam,
aus der weiteren Tatsache, daß eine der sieben Zeiten
länger und strenger als irgendeine ihr vorausgehende
Strafperiode dargestellt ist, und hinsichtlich der Tatsache,
daß Jesus den Fortschritt dieser Zeiten mit der Zerstörung
Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. und ihr Ende mit
dem Ende dieses Zeitalters verbindet, schließen wir, daß
die sieben Zeiten symbolische Zeiten oder Jahre waren,
d.h. 7 × 360 buchstäbliche Jahre, oder 2520 Jahre. Folglich
liefen die „Zeiten der Nationen“ [die Periode der vollständigen
Machtüberlassung für die Heiden] 2520 Jahre
nach ihrem Anfangspunkt im Oktober 607 v.Chr. 1914
n.Chr. ab. Ein äußerlicher Beweis für die Tatsache, daß ihr Lehen endete, ist der Weltkrieg, der im Herbst 1914
ausbrach. Die Macht, die heidnische Regierungen seit dieser
Zeit gebrauchten, war nicht durch Gott legalisiert. Folglich
begannen sie unter Seiner Aufsicht während des Weltkrieges
und durch ihn das Entsetzungsverfahren zu erleiden,
das fortfuhr und fortfahren wird bis die heidnischen
Regierungen völlig durch Gottes Königreich ersetzt werden.
Der prüfende Wächter wird aber gern erkennen, daß es eine
Sache ist, die Zeit zu erkennen, wann die irdische Regierungsgewalt
der heidnischen Nationen legal aufhören sollte,
um dem vollendeten Königreich Gottes Platz zu machen,
während es eine völlig andere Sache ist, zu wissen wann
das „Stein“-Königreich anfangen würde das Standbild an
seinen Füßen zu treffen, um so seine Vernichtung vorzubereiten.
Diese Periode des Schlagens des Standbildes, die
seiner Vernichtung vorausgeht, muß außerdem der völligen
Aufrichtung von Gottes Königreich, welches die ganze Erde
erfüllen soll, vorangehen. Diese Periode des Schlagens ist
die Periode der Parousia und Epiphania, in der Christus gegenwärtig
ist und Seine „Juwelen“, Seine „Auserwählten“
sammelt und befreit, in der Er die Nationen mit dem zweischneidigen
Schwert Seines Mundes und mit eiserner Rute
wie Töpfergefäße in Stücke zerschmettert und die Menschheit
für die königliche Majestät der Himmel vorbereitet.
Mögen die Wächter die Erklärung des Propheten Daniel
sorgfältig beachten, daß „in den Tagen dieser Könige“ (die
Königreiche, die in den Füßen und Zehen des Standbildes
repräsentiert sind, die Teile des päpstlichen Roms) der Gott
des Himmels Sein Königreich aufrichten wird. Gott begann
die Auswahl Seiner Königreichsklasse in den Tagen des
durch die eisernen Schenkel dargestellten Römischen Reiches
(diese Auswahl führte Er seitdem bis zum Jahre 1914
fort). Die Einsetzung Seiner Kirche (Königreich) oder ihre
Machteinführung findet am Schluß heidnischer Macht, doch
vor ihrem Ende, statt; denn es geschieht „in den Tagen
dieser Könige“ und nicht nach ihren Tagen, daß die unsichtbare
Phase des Königreiches Gottes aufgerichtet wird.
Deshalb war der Menschensohn gegenwärtig bevor die
Lehnsherrschaft 1914 erlosch, um Sein Königreich unsichtbar
aber in Macht aufzurichten. Seit 1914 zerstört es alle
heidnischen Königreiche. Die Aufrichtung der unsichtbaren
Phase des Königreiches ging somit diesem Datum voraus,
was im Oktober 1874 erfolgte.
DIE ERFAHRUNGEN ISRAELS WAREN
PROPHETISCH
(3) Nimm einen anderen prophetischen Gedankenzug,
der verborgen, aber dennoch, wenn er erst einmal
durch den Sinn aufgenommen, sehr einfach und leicht
zu schätzen ist. Wie uns die Schriften zeigen, waren
das fleischliche Haus Israels und alle seine Einrichtungen
und Angelegenheiten vorbildliche
Vorschattungen des geistlichen Hauses Israels und seiner
höheren Einrichtungen, besseren Opfer usw.. Es sollte uns deshalb nicht verwundern zu bemerken, daß die Länge des
Jüdischen Zeitalters, die Länge göttlicher Gunst für das
fleischliche Israel auch vorbildlich war und das exakte Maß
des Evangelium-Zeitalters gibt - Gottes Handeln mit und die
Gunst für das geistliche Israel. Einige Tatsachen werden dies
beweisen. Jakobs Name wurde in Israel verändert, was
„Gottesfürst oder Gotteskämpfer“ bedeutet. Aus diesem Grunde
wurden seine Nachkommen Israeliten, das Volk des Gottesfürsten,
genannt. Das Gegenbild Jakobs ist Christus der wahre
Gottesfürst, nicht nach dem Fleische sondern dem Geist, und
Sein Haus ist das geistliche Israel. Die zwölf Söhne Jakobs
erbten zuerst seinen Namen und Segen, der durch sie das
ganze fleischliche Haus Israel erreichte: die zwölf Apostel
Christi erbten Seinen Namen und Segen, der durch sie auf
das ganze geistliche Haus Israel kam. So wie das vorbildliche
Haus einen Hohenpriester, Aaron, hatte, so hatte das
gegenbildliche Haus einen größeren Hohenpriester, Christus
Jesus unseren Herrn, den „Hohenpriester unseres Bekenntnisses“.
So wie das fleischliche Haus durch Aaron eine Priesterschaft
hatte, so hatte das geistliche Haus durch Christus
eine „königliche Priesterschaft“; denen die Verheißung geworden
ist, daß sie Gott Könige und Priester seien, die, nachdem
ihr Opfer beendet ist, auf der Erde regieren sollen.
In ähnlicher Weise könnten wir mit allem fortfahren was das
fleischliche Israel betraf und die Wiederspiegelung auf höherer
Ebene im geistlichen Israel finden. Wir wollen hier aber
nicht auf Einzelheiten eingehen. Wir wollen uns damit begnügen
weiterhin zu bemerken, daß das Jüdische Zeitalter
oder die Periode der Gunst für das fleischliche Israel mit einer
„Ernte“-Periode von 40 Jahren endete. Diese begann mit
der Taufe unseres Herrn, dauerte als nationale Prüfung 3½
Jahre und als diese Nation bei der Kreuzigung unseres Herrn
verworfen wurde, begann das Erntewerk als Zeit, in der aus
dieser verworfenen Nation jene ausgewählt wurden, die
„wahrhaftige Israeliten“ waren, in größerem Maße (eine Trennung
von Weizen und Spreu) bevor die große Zeit der Trübsal
über die Nation kam und die völlige Zerstörung für ihre
nationale Hauptstadt im Jahre 69 n.Chr. vorbereitete. Dies
alles ist mit einer „Ernte“-Zeit, mit ihrer Sammlung des Weizens
und dem folgenden Verbrennen der Spreu, verglichen.
Unser Herr zeigt uns (Matth. 13), daß dieses Evangelium-
Zeitalter der Gunst für das geistliche Israel ähnlich mit einer
Erntezeit enden wird, die den Weizen sammelt und das Unkraut
letztendlich vernichtet. In der Ernte des fleischlichen
Hauses war unser Herr der Hauptschnitter und Seine Apostel
waren Mitarbeiter. Unser Herr, als geistiges Wesen, mußte
in der Ernte des geistigen Hauses als Hauptschnitter gegenwärtig
sein - sowie Glieder des geistigen Hauses gleichfalls
Schnitter waren.
Bemerke nun die Zeitparallelen. Das Jüdische Zeitalter war
vom Tode Jakobs bis zum Tode Christi 1845 Jahre, bis zum
Anfang der Amtszeit unseres Herrn 1841½ Jahre und bis zum
Anfang der Vorbereitungen für die völlige Zerstörung ihrer Hauptstadt im Jahre 69 n.Chr. 1881½ Jahre lang. Bemerke wie
diesem das Evangelium-Zeitalter entspricht. Hinsichtlich der
Kirche beginnt das Evangelium-Zeitalter nicht mit der Geburt
unseres Herrn, es begann nach dem Tode und der Auferstehung
unseres Herrn, als Er Seine Jünger anwies „predigt
das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (das vorausgehende
Werk unseres Herrn, während Seines 3½-jährigen
Wirkens, war das Anbieten des Königreiches für das fleischliche
Haus, um sie zu prüfen und zu beweisen, daß sie als
Nation nicht vorbereitet sind, das wahre Königreich zu empfangen).
Die vorhergehende Dauer des Jüdischen Zeitalters
auf das Evangelium-Zeitalter, das zur Zeit des Todes und der
Auferstehung unseres Herrn sowie des Pfingstsegens im
Frühjahr 33 n.Chr. begann, übertragend, finden wir, daß die
Periode von 1841½ Jahren, vom Tode Jakobs bis zum Anfang
des Wirkens unseres Herrn, vom Frühjahr des Jahres 33
n.Chr. bis zum Herbst des Jahres 1874 dauern würde. Die hier
angewendeten 1845 Jahre des Jüdischen Zeitalters, vom Tode
Jakobs bis zur Verwerfung des fleischlichen Israels, würden,
vom Frühjahr 33 n.Chr. messend, bis zum Frühjahr 1878 reichen.
Die 1881½ Jahre vom Tode Jakobs bis zum Vorbereiten
der Zerstörung der Hauptstadt Israels im Jahre 69 n.Chr. finden
ihre Parallele im Evangelium-Zeitalter, indem wir 1881½
Jahre vom Frühjahr des Jahres 33 n.Chr. messen, was uns
genau zum Herbst 1914 n.Chr. führt, eben das Jahr und die
Zeit, die durch Daniels und Moses Prophezeiung als völliges
Ende und Grenze der „Zeiten der Nationen“ gezeigt wurde.
Kann dies Zufall sein? Nein, es ist Absicht. Welch größerer
Beweis könnte für das Auge und Ohr des Glaubens
geliefert werden? Noch deutlicher ausgedrückt würde es
sehen bedeuten und dem Glauben keinen Raum lassen. Die
Schriftstellen zeigen, daß das Jüdische Zeitalter und das
Evangelium-Zeitalter die gleiche Länge haben würden, wenn
sie einerseits lehren, daß Israel während der Auswahl der
Kirche, d.h. während des Evangelium-Zeitalters unter Gottes
Ungunst in Blindheit (Röm. 11:25) sein würde, und wenn
sie andererseits lehren, daß diese Zeit ihrer Ungunst ein
„Zwiefaches“ (ein Spiegelbild von Zeit und Ereignissen) der
Zeit ihrer Gunst während des Jüdischen Zeitalters war (Jer.
16:13-16), daß dieses „Zwiefache“ (das Spiegelbild von Zeit
und Ereignissen) enden würde, wenn die rechte Zeit gekommen
sein würde (Jes. 40:2; siehe Randbemerkung), und daß
dieses „Zwiefache“ (das Spiegelbild von Zeit und Ereignissen)
begann als Christus in Jerusalem einzog (Sach. 9:9, 10-
12; Matth. 21. 4-9, 43; 23:34-39; Joh. 12:12-15; Luk. 19:40-42).
Somit ist der schriftgemäße Beweis erbracht, daß die 1845
Jahre die parallelen Zeiten und Ereignisse des Jüdischen Zeitalters
und Evangelium-Zeitalters kennzeichnen.
DIE PROPHEZEIUNG DES JUBELJAHRS
(4) Beachte eine weitere im mosaischen Gesetz verschlüsselte
Prophezeiung: das Jubeljahr Israels. Niemand
ist vorbereitet diesen prophetischen Zug zu verstehen,
der nicht zuvor erkannt hat, daß das Zweite Kommen unseres Herrn nicht den Zweck erfüllt, die Welt zu
zerstören, sondern sie gemäß der Abraham gemachten Verheißung
(„in deinem Samen werden sich segnen alle Geschlechter
der Erde“) mit den in Adam verlorenen Gnaden,
folglich mit einer Restitution aller verlorengegangenen Dinge,
zu segnen. Diese werden allen angeboten und für jene
von Dauer sein, die sie zu den Bedingungen des Neuen Bundes
annehmen. In Israels Jubeljahren kann niemand Schönheit
oder vorbildliche Bedeutungen sehen, der nicht verstanden
hat, daß Gott für „Zeiten der Wiederherstellung aller
Dinge“ sorgte, die in Zusammenhang mit dem Zweiten
Advent des Erlösers beginnen sollen (siehe Apg. 3:19-23).
Wie wir sehen wurde in Israels Jubeljahren jeder Person und
Familie ihr verlorenes Eigentum und alle persönlichen Freiheiten
zurückgegeben und sie wurden von allen Schulden
befreit. Diese wurden dafür vorgesehen, uns ein Vorbild der
kommenden Zeiten der Wiederherstellung zu sein, wo allen
eine vollständige Gelegenheit gegeben werden soll, Freiheit
von Sünde und Satan, von Schuld gegenüber der göttlichen
Gerechtigkeit und von den ererbten Schwachheiten des Fleisches
zu erlangen und wo die Erde sich wieder der menschlichen
Familie, für die sie geschaffen und durch Christus
erlöst wurde, nachdem sie durch Adams Übertretung verloren
ging, im allgemeinen zuwenden soll. Im Zusammenhang
mit diesen Jubeljahren erkennen wir, daß die Schriften die
Rechenart des Quadrierens andeuten, daß ein großer
Jubeljahrzyklus durch ein Jubeljahr der Jubeljahre oder 50
mal 50 Jahre (2500 Jahre) gebildet wird, und daß die Zählung
dieses Zyklusses begann, nachdem das fleischliche Israel
ihr letztes vorbildliches Jubeljahr beging. In den Schriften
finden wir, daß Israels 19. Jubeljahr, vom Oktober 627 v.Chr
bis zum Oktober 626 v.Chr., ihr letztes war. Wir wissen, daß
das Jubeljahr ein Teil des Gesetzes war, und daß kein Merkmal
des Gesetzes, kein Jota oder Strichlein, ohne eine Erfüllung
oder ein Gegenbild zu haben, vergehen konnte. Messen
wir nun den großen Jubeljahrzyklus, die 2500 Jahre, vom
Datum als das letzte vorbildliche Jubeljahr im Jahre 626 v.Chr.
abgehalten wurde, dann sehen wir, daß das gegenbildliche
Jubeljahr oder das große Jubeljahr der Jubeljahre im Oktober
1874 seinen Anfang haben mußte. Somit ergeben 625¼ v.Chr.
plus 1874¾ Jahre n.Chr. 2500 Jahre. Dies zeigt einschließlich
des Jubeljahres den Oktober des Jahres 1875 als Ende des
großen Zyklusses, welcher demzufolge im Oktober 1874 begann,
wenn das Vorbild weiter bestanden hätte. Da nun das
Gegenbild eines Zeit-Bildes immer zu der Zeit eintritt, wo
eigentlich das Vorbild gefeiert worden wäre, wenn es weiter
aufrecht erhalten worden wäre, so mußte das gegenbildliche
1000 Jahre lange Jubeljahr anstelle des einen Jahres im Oktober
1874 beginnen.
Es könnte aber jemand fragen, mit welchem Recht quadrieren
wir die Jahre des Jubeljahrzyklusses, um den großen
oder gegenbildlichen Zyklus zu erreichen, der uns
zum großen gegenbildlichen Jubeljahr bringt und dieses
einführt? Wir antworten, der Herr deutet diese als die
richtige Methode an. Wodurch? Indem Er in jedem Fall
die Zeit der geringeren Periode quadriert, um die Nächsthöhere zu erlangen. So quadrierte Er die Anzahl der
Tage einer Woche, die im Sabbat ihren Höhepunkt hat, um
zum Jubelfest der Wochen, Pfingsten, dem fünfzigsten Tag,
das nach dem Sabbat nächsthöhere Fest, zu gelangen und
dieses einzuführen (3. Mose 23:15-21). So quadrierte Er auch
die Anzahl der Jahre in einer Jahreswoche, die ihren Höhepunkt
im Sabbatjahr fanden, um zum Jubeljahr, dem
fünfzigsten Jahr, daß nach dem Sabbatjahr nächsthöhere Fest,
zu gelangen und dieses einzuführen. (3. Mose 25:1-4, 8-13).
Die 50 jährige Periode der sieben Sabbatjahre mit ihrem folgenden
Jubeljahr ist daher im Vorbild die größte Periode. Die
Nächstgrößere müßte der gegenbildliche oder große Zyklus
sein. Durch quadrieren der größten Periode des Vorbildes
(50 Jahre) erhalten wir somit die nächsthöhere Periode; 2500
Jahre als Zeit des großen oder gegenbildlichen Zyklus. Somit
sehen wir, daß die Sabbatzyklen von 49 Jahren im Gegenbild
auf den großen Zyklus von 2500 Jahren weisen; daß das
Jubeljahr im Gegenbild das Millennium, die Zeit der Wiederherstellung
aller Dinge, eine Periode von 1000 Jahren, ist;
und daß der große oder gegenbildliche Zyklus das Quadrat
der nächstniederen Periode ist, die die höchste und letzte
Periode des Vorbildes war, worauf notwendigerweise der
gegenbildliche Zyklus folgen mußte (Matth. 5:17).
Die Wächter werden aufmerksam die Übereinstimmung des
Datums, Oktober 1874, und des Charakters der zu erwartenden
Dinge mit dem Resultat unserer vorhergehenden Betrachtungen
(1 und 3) beachten, die zeigen, daß eben dieses
Datum, der Oktober 1874, die Zeit war, in der die „Ernte“
dieses Zeitalters beginnen sollte und in der der Herr selbst
als Hauptschnitter gegenwärtig sein sollte. Die einzige Sache,
um die Prophezeiung des Jubeljahres mit dem anderen
zu verbinden, ist die Darlegung des Apostel Petrus in Apg.
3:21, die zeigt, daß unser Herr (in Seinem Zweiten Advent) zu
Beginn der Wiederherstellung aller Dinge gegenwärtig sein
muß und, wie gerade gesehen, sind diese Zeiten der Wiederherstellung
die gegenbildliche durch Israels Jubeljahre versinnbildlichten
Jubeljahrzeiten, in denen alle früheren Vorrechte
hinsichtlich der Freiheit und des Eigentums wiederhergestellt
wurden. Somit haben wir drei sehr einfache aber
klare und sehr wichtige Gedankenzüge von Schriftzeugnissen,
die genau zeigen, daß die Parousia unseres
Herrn im Oktober 1874 beginnen sollte. Sie zeigen uns den
Charakter des Werkes, das, wie wir erwarten sollten, während
der Zeit Seiner Gegenwart, vor Seiner offenen Offenbarung
der Welt gegenüber, Seiner Epiphania [Erscheinen]
und Seiner Apokalupsis [Offenbarung], fortschreiten wird.
Wie in E. Band 4 gezeigt, sind die Epiphania und die Zeit der
Trübsal identisch (Luk. 17:29). Folglich weist das Ende der
Lehnsherrschaft der Nationen und der Anfang der Trübsalszeit
im Jahre 1914 deutlich auf den Anfang der
Epiphaniaperiode in dieser Zeit hin.
DIE PROPHETISCHEN TAGE DANIELS
(5) Nimm einen weiteren Gedankenzug der Prophezeiung: wir erkennen, daß die 1260 Tage und die 1290 Tage und die
1335 Tage, die in Daniels Prophezeiung so genau aufgezeigt
sind (Dan. 12:7, 11, 12) und in der Offenbarung bestätigt
werden, Erfüllungen hatten. Die 1260 Tage endeten 1799,
die 1290 Tage endeten 1829 und die 1335 Tage endeten 1874.
Unsere als Adventisten bekannten Freunde, waren es gewöhnt
diese „Tage Daniels“ zu benutzen und einst wandten
sie sie, so wie wir es hier tun, an, vernachlässigten sie aber
als das Jahr 1874 vorüberging und sie Jesus mit einem Körper
aus Fleisch und den Wunden von Golgotha mit ihren
natürlichen Augen nicht sahen. Sie ließen diese „Tage Daniels“
völlig fallen, da sie keinen Weg fanden, sie so anzuwenden,
daß sie über das Jahr 1874 hinausreichen.. Der Fehler
liegt nicht in den Tagen oder ihrer obigen Anwendung,
sondern in den falsch erwartet wordenen Dingen. Sie, wie
gewöhnlich auch andere Gruppen und Personen, die den
Zweiten Advent für das natürliche menschliche Auge sichtbar
erwarteten, irrten, wenn sie dem Ende des Evangelium-
Zeitalters, welches eine Periode des Geistes und Glaubens
war, eine Zerstörung von Fleisch und Anblick in der Erwartung
zuschrieben, daß dem geistigen Königreich Satans ein
fleischliches Königreich Christi folgen wird. Die wahren
Wächter aber unter den Adventisten, wie auch in den anderen
Glaubensbekenntnissen, hielten ihre Augen des Verständnisses
durch Salben mit der verheißenen Augensalbe
(Off. 3:18) geöffnet und lernten deshalb, daß Christi Wiederkunft
für die natürlichen Augen unsichtbar ist. Hinsichtlich
dieser letzten Periode erklärte der Engel dem Propheten:
„Glückselig, wer ausharrt und 1335 Tage erreicht!“. Welche
Glückseligkeit? Darauf antworten wir: Das, was hier für den
Wächter angezeigt ist, ist eine Freude, ein Frohsinn des
Herzens.
Seit diesem prophetischem Datum, dem Oktober 1874, wo
Daniels 1335 prophetische Tage den Beginn großer Segnungen
andeuten, wo die Vorbilder des Jubeljahres den Beginn
der Wiederherstellung aller Dinge andeuten (und was
die Zweite Gegenwart des großen Wiederherstellers beinhaltet)
und wo die Parallelen der beiden Häuser Israels zeigen,
daß die zweite Gegenwart unseres Herrn als der große
Schnitter seinen Platz hat - aus dieser Zeit erhielten die
Wächter großen Segen. Seitdem wurde das Wort Gottes
vor uns in wunderbarster Weise aufgetan. Seitdem hat das
befestigte Wort der Prophezeiung, als eine Leuchte zu
unseren Füßen, uns viele Zeugnisse dafür gegeben, daß
wir am Ende des Zeitalters sind. Seitdem ist der Morgenstern
in den Herzen der Wächter aufgegangen und hat
unsere Sinne erhellt, indem er uns vom furchtbaren Alptraum
des Irrtums hinsichtlich der ewigen Qual befreite,
uns den wahren Charakter unseres himmlischen Vaters
offenbarte, uns wegen der Sünde die Notwendigkeit der
großen Versöhnung aufzeigte, uns deutlich auf den Zweck
der Zulassung des Bösen hinwies und nach und nach
verschiedene Merkmale des göttlichen Planes enthüllte:
Die Hohe Berufung der Kirche zur göttlichen Natur und Miterbschaft mit Christus in Seinem eintausendjährigen
Königreich und der daraus resultierende Segen der Restitution
zur menschlichen Vollkommenheit für die Menschenwelt
im allgemeinen. Wahrhaftig! alle die „aus der Finsternis
zu seinem wunderbaren Licht“ durchdrangen, können die
Worte unseres Herrn schätzen und aus ganzem Herzen sagen
gesegnet sind unsere Ohren, denn sie hören, und unsere
Augen, denn sie sehen, denn viele Propheten und viele
Gerechte wollten von diesen Dingen wissen, kannten diese
aber nicht.
DIE ZEICHEN DER ZEIT
(6) Wir könnten uns auf andere Prophezeiungen und Vorbilder
der Schriften beziehen, die sich in den Zeichen der Zeit
erfüllten und die zeigen, daß wir in der „Ernte“-Zeit dieses
Zeitalters, in der parousia und epiphaneia des Menschensohnes
leben, werden es aber in diesem Zusammenhang
nicht tun. Er hatte die Tatsache vorausgesagt, daß die gegenwärtige
Welt ihren gewöhnlichen Lauf beibehält, sie
essen, trinken, pflanzen, bauen usw. und bemerken Seine
Gegenwart nicht, weit entfernt ein Beweis gegen diese prophetischen
Zeugnisse zu sein, ganz im Gegenteil, dies zeigt
uns, wie es der Meister vorhergesagt hat, daß die Erfüllung
gekommen ist, daß der Tag des Herrn , der Tag Seiner Gegenwart
wie ein Dieb in der Nacht verborgen, still, unbemerkt,
nicht erkannt über die Welt kam. Die einzigen, die
eine Kenntnis der sich hinter dem Vorhang zeigenden Dinge
besitzen, sind die Wächter, die, wenn sie überhaupt schlummerten,
dennoch eine wartende Haltung der Bereitschaft
für die Ankündigung: Der Herr ist nun in Seinem Zweiten
Advent gegenwärtig! aufrechterhielten.
BESTÄTIGUNGEN DER PYRAMIDE
(7) Die obigen Beweiszüge (prophetische Merkmale der Zeit
und Zeichen), die auf 1874 und 1914 wiesen, sind durch die
Maße der Großen Pyramide wunderbar bestätigt. Siehe Kap.
10 im 3. Band der „Schriftstudien“. Gott selbst sagt uns, daß
Er einen bestätigenden Zeugen Seines Wortes und Planes
in Ägypten schuf (Jes. 19:19, 20). Die Große Pyramide selbst
beweist, durch ihre Lage, Aufbau, Passagen, Räume und
Maße eben dieser bestätigende Zeuge des Herrn zu sein. Im
Zusammenhang mit der Großen Galerie zeigt eines der Maße
das Jahr 1874 als die Zeit der Wiederkunft unseres Herrn.
An der Stelle, wo die abwärtsführende Passage auf den Abgrund
(oder unterirdische Kammer - Anm. d. Übers.) trifft,
zeigen die Maße der Pyramide das Jahr 1914 als das Datum,
an dem die Zerstörung des Reiches Satans beginnen sollte;
was, wie wir an anderer Stelle zeigen werden, mit dem
Weltkrieg begann. Somit sind also die prophetischen
Zeiten und Zeichen der Bibel, über die Wiederkunft unseres
Herrn im Jahre 1874 und über den Anfang der Zerstörung
von Satans Imperium im Jahre 1914, auf bemerkenswerte
Weise durch die Pyramide bestätigt.
„SIEHE, DER BRÄUTIGAM!“
Dies ist unsere gegenwärtige Verkündigung. Wir sagen
nicht: Siehe, der Bräutigam kommt, sondern „Siehe, der
Bräutigam!“; schon hier, gegenwärtig, sanft mit den Prophezeiungen
anklopfend, um die Jungfrauen und nicht
die Welt aufzuwecken (Off. 3:20). Die gerade zitierte Stelle,
ist die Lesart der ältesten griechischen Manuskripte,
die „kommt“ auslassen. Unser Herr sagt, „wenn jemand
meine Stimme [klopfen] hört und die Tür auftut, zu dem
werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen“.
Diese Botschaft für die gegenwärtige Laodicäa-Phase der
Kirche deutet sehr klar an: (1) daß das „Klopfen“ und die
„Stimme“ für die natürlichen Ohren unhörbar ist und nur
durch die Ohren des Verständnisses, das Hören des Glaubens,
gehört werden kann, (2) daß es nicht ein Klopfen
oder eine Berufung eines Glaubensbekenntnisses sein
wird (wie für Adventisten, Presbyterianer, usw.), sondern
(3) daß es ein Klopfen sein wird, das persönlich gehört
und persönlich erwidert werden muß. Wenn „jemand“ das
„Klopfen“ oder die „Stimme“ hört, kann er, wenn er will
Glauben ausüben und die Tür seines Verständnisses öffnen
und die Zweite Gegenwart seines Herrn wahrnehmen.
Der Mensch, der nie das „Klopfen“ hört, ist unwürdig
erachtet, es zu hören. Die wiederum, die es hören
sind offensichtlich nicht zur Erwiderung und zur Annahme
des gegenwärtig klopfenden Königs gezwungen; deshalb
sagt Er, wenn der Hörende die Tür auftut, „zu dem
werde ich eingehen“. Dennoch sind nur diejenigen, die
das „Klopfen“ erkennen und erwidern, sich durch Glauben
dem Herrn öffnen und Ihn als ihren gegenwärtigen
König annehmen, privilegiert, den großen Segen geistlicher
Nahrung zu besitzen; d.h. das Fest der „Speise zur
rechten Zeit“, „Neues und Altes“, welches der Meister in
dieser Zeit zu geben verheißen hat, um die Getreuen wegen
der Gerichte, Prüfungen, Proben und Sichtungen, die
„im Hause Gottes anfangen müssen“, zu kräftigen. „Zu
dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen,
und er mit mir.“ (vergl. Off. 3:20 und Luk. 12:37).
Wenn wir deshalb nun leise flüstern: „Siehe, der Bräutigam!“,
ist es nicht mit der Hoffnung verbunden die Welt
zum Glauben an die Gegenwart des Herrn usw. zu erwekken.
Sie sind unwürdig es zu wissen, und würden die
Kenntnis nur mißbrauchen. Sie sollen es nach und nach
zu des Herrn richtigen Zeit , am Ende der epiphaneiaoder
apokalusis-Periode, vom Menschensohn erkennen.
Sie werden durch das laute Getöse des Trübsalstages
erwachen. Wir verkündigen jedoch die Botschaft „Siehe,
der [gegenwärtige] Bräutigam!“ in vertrauensvoller Erwartung,
daß alle aus der Jungfrauenklasse (die Reinen,
die Gerechtfertigten und Geweihten) hinzu kommen können,
die Botschaft zu hören, durch sie erweckt und ihre Lampen schmücken werden (die Schriften erforschen, den
Gegenstand untersuchen), und bevor die große Trübsal
zu ende ist die Botschaft für richtig befinden. Aus dem
prophetischen Gleichnis unseres Herrn wissen wir auch
gewiß, daß unter denen, die zur Erforschung erweckt
wurden, zwei Klassen sind; denn es waren kluge und törichte
„Jungfrauen“.
Die klugen Jungfrauen weihten nicht nur ihr Alles, sondern
waren auch bis zum Tod treu, lebten nicht für die
Sünde oder sich selbst, auch nicht für die Sektiererei sondern
für den Herrn. Wie im Gleichnis angedeutet, war es
für sie nicht schwierig, ihre Lampen zu schmücken und
die Gegenwart des Bräutigams zu erkennen. Die törichten
Jungfrauen hingegen, beladen mit den Sorgen dieses
Lebens oder dem Betrug des Reichtums (Matth. 13:22,
Wohlstand, Ansehen, Einfluß usw.) , nahmen nicht genügend
Öl (Heiligen Geist) mit sich („in ihren Gefäßen“).
Deshalb waren sie nicht in der Lage zur rechten Zeit das
Licht zu erhalten, um mit den weisen Jungfrauen einzugehen
bevor die auserwählte Zahl vollendet und die Tür
der Gelegenheit, ein Teil der Braut Christi zu werden, für
immer geschlossen war. Wie im Gleichnis gezeigt, ist es
wahr, daß sie das Öl später doch erhielten, aber zu spät,
um zur „Kleinen Herde“ zu gehören, die für würdig erachtet
ist am Königreich teilzuhaben und der größten Härte,
der in der Welt herrschenden Drangsalszeit, zu entfliehen.
Die törichten Jungfrauen sind mit der Welt gezwungen
durch die Dragsal zu gehen und so an ihrer Not, ihrer
Enttäuschung teilzuhaben. Im Gleichnis ist dies durch
die Worte „Weinen und Zähneknirschen“ dargestellt. In dieser Drangsal werden sie dennoch ihre Gewänder
waschen und sie im Blut des Lammes weiß machen (Off.
7:14). Ihr gesegnetes Vorrecht wird auch sein die herrliche
Botschaft zu verkündigen: „Halleluja! denn der Herr
unser Gott, der Allmächtige hat die Herrschaft angetreten“.
Trotz ihrer Betrübnis und Leiden, wegen der Zerstörung
ihres Fleisches und der Reinigung ihrer selbst,
werden sie jenseits ihrer Tränen fröhlich darüber sein,
daß die Braut, die Ehefrau des Lammes, in Heiligkeit und
von der Anzahl vollendet wurde und werden ihre Verherrlichung
mit ihrem Herrn verkündigen (Off. 19:6-8). Sie
werden mit Freuden als Brautjungfern am Hochzeitsmahle
des Lammes im Himmel teilnehmen (Off. 19:9; Ps. 45:14,
15). Da sie dann den Engeln gleich geistliche Wesen sind,
werden sie das Vorrecht haben dem Herrn in Seinem Tempel
zu dienen (d.h. als Leviten; Off. 7:15); während Jesus
und Seine Braut, die klugen Jungfrauen, lebendige Steine
des Tempels und Priester sein werden (Off. 1:6; 5:10;
20:6).
B.S. 93,58-63
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