GLAUBE
DIE höheren erstrangigen Gnaden sind die Eigenschaften des Charakters, die durch die richtige Ausübung unserer religiösen Gehirnorgane entwickelt werden - das Geistliche, Hoffnungsfreudigkeit, Beständigkeit, Stetigkeit, Gewissenhaftigkeit, Wohltätigkeit und Ehrfurcht, die entweder einzeln oder gemeinsam wirken. Diese höheren erstrangigen Gnaden sind Glaube, Hoffnung, Selbstbeherrschung, Geduld, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und selbstlose Liebe (2. Petr. 1:5-7). Der Glaube, die erste von ihnen, wird durch die Anwendung unseres das Geistliche betreffende Organ entwickelt.
Der Glaube ist die erste der höheren erstrangigen
Gnaden, nicht nur in der Reihenfolge, sondern auch in
der Bedeutung in dieser Zeitordnung. Sie ist die
Bedeutendste, nicht wegen der Vorrangstellung – denn
der Eigenschaft der Liebe muss die Stellung der größten
Gnade zugeschrieben werden (1. Kor. 13:13) – sondern
wegen ihrer gegenwärtigen Aufgabe und da sie
Grundlage und Energiespender aller anderen Gnaden
ist. Von keiner anderen Gnade hat die Bibel so viel zu
sagen; und wenn wir beachten, dass wir in einer
Zeitordnung des Glaubens leben, wird der Grund für
ihre gegenwärtige Einnahme der bedeutendsten
Stellung sofort ersichtlich. Im nächsten Zeitalter wird
sie ihre Stellung der erstrangigen Bedeutung der Liebe
gewähren, denn dies wird eine Zeitordnung der Werke
sein, wenn die Liebe sowohl die wichtigste als auch
die größte Gnade sein wird. Jetzt ist es gemäß unseres
Glaubens, dann wird es gemäß ihrer Werke, d.h. ihrer
Liebe sein. Doch der Glaube, der jetzt nützt, ist „der
durch Liebe wirksame Glaube“ (Gal. 5:6).
Eine Eigenschaft von solch überragender Bedeutung
für das Volk Gottes verdient es, deutlich verstanden zu
werden, und sollte notwendigerweise in großen Zügen
in seinem Besitz sein; und um zur Sicherung ihrer
beiden Ziele beizutragen, wird das Thema hier mit
ernstem Gebet, dass es dem Herrn gefällt, dieses Studium
zu diesen Zwecken zu segnen, sowohl vom
theoretischen als auch vom praktischen Betrachtungspunkt
behandelt.
GLAUBE IN DREI BEDEUTUNGEN
Um unser Thema deutlich zu machen, ist es für uns
notwendig, die Bedeutung des Wortes Glaube zu
erklären. In der Bibel wird dieses Wort in drei Bedeutungen
gebraucht: (1) was jemand glaubt, (2) die
Eigenschaft, durch die jemand glaubt und (3) die
Eigenschaft, die ihre erste und zweite Bedeutung
hervorbringt – Treue. Da er diese drei Bedeutungen
hat, ist der Glaube die bedeutendste Gnade in einer
Zeitordnung des Glaubens. Lasst uns die drei Bedeutungen
des Glaubens etwas genauer studieren.
Die erste Bedeutung des Glaubens ist, was jemand
glaubt, d.h., das Volk der Wahrheit würde sagen: Mein
Glaube ist die gegenwärtige Wahrheit, der jetzt
entfaltete göttliche Plan, die Lehren der Bibel, die jetzt
an der Zeit sind, verstanden zu werden; ein Presbyterianer
würde sagen: Mein Glaube ist das Glaubensbekenntnis
von Westminster und sein Katechismus; ein
Lutheraner würde sagen: Mein Glaube ist die Konkordienformel
[von 1581 – Anm. d. Üb.]; ein Mitglied
einer Episkopalkirche würde sagen: Mein Glaube, das
sind die 39 Artikel der anglikanischen Kirche, ihr
Gebetbuch und die apostolische Nachfolge; ein römischer
Katholik würde sagen: Mein Glaube, das sind
die Dekrete und Regeln des Konzils von Trient, ihr
Katechismus, das kanonische Recht von Benedict XV.
und die ex cathedra Äußerungen der Päpste in Rom.
Diese Beispiele werden genügen, um die erste Bedeutung
des Wortes Glaube im allgemeinen, gewöhnlichen
Gebrauch zu erklären.
Auch die Bibel gebraucht das Wort Glaube in der
Bedeutung dessen, was jemand glaubt, z.B.: Judas
ermahnt uns, gewissenhaft „für den ein für allemal den
Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Jud. 3).
Paulus und Barnabas ermahnten die Brüder, „im Glauben zu verharren“
(Apg. 14:22). Paulus erteilt den
Korinthern eine beachtenswerte Ermahnung, wenn er
sagt „Wacht, steht fest im Glauben“ (1. Kor. 16:13).
Nochmals ermutigt er sie: „Prüft euch, ob ihr im
Glauben seid“ (2. Kor. 13:5). Er wünscht auch von
den Brüdern, „damit sie im Glauben gesund seien“ (Tit.
1:13). Verzeichnet ist, dass viele Priester „dem Glauben
gehorsam“ wurden (Apg. 6:7). Jesus fragt, ob Er bei
Seinem Zweiten Advent „den Glauben finden wird auf
der Erde?“ (Lk. 18:8). Jakobus fleht die Brüder an „habt
den Glauben Christi ... ohne Ansehen der Person“ (Jak.
2:1). Petrus sagt, dass die Brüder mit den Aposteln
„einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen
haben“ (2. Petr. 1:1). Johannes sagt, dass die Wahrheit
der Sieg ist, der die Welt überwindet, „dies ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat: unser Glaube“ (1. Joh.
5:4). Diese Schriftstellen beweisen zur Genüge die erste
oben angeführte Bedeutung des Glaubens.
Bevor wir den Glauben in der 2. Bedeutung
betrachten, in deren Bedeutung er hier besonders behandelt
werden wird, möchten wir ihn kurz in der 3.
Bedeutung betrachten. Unter Treue in der 3. Bedeutung
des Wortes Glaube verstehen wir Loyalität zu Gott und
Christus in Ihren Personen, Charakteren, Worten und
Werken, in der Erleuchtung, Rechtfertigung, Heiligung
und Befreiung. Dass der Glaube diese Bedeutung hat,
können wir aus folgenden Schriftstellen erkennen: Jes.
26:2; Röm. 3:3; 2. Kor. 1:24; 1. Tim. 1:19; Hebr. 10:38.
In dieser Bedeutung des Wortes schließt er Lehenstreue
zu Gott und Christus in allen Angelegenheiten des
Lebens ein, in den vier Etappen des christlichen
Lebens, in der Ausübung aller Neigungen und aller
Gnaden, in allen Formen unserer Charakterprozesse,
in allen unseren Leiden und in allen unseren Erprobungen
und Prüfungen. Im Sinne der Treue ist er die
unbegrenzte universelle Gnade, d.h. die Gnade, die
nicht nur durch all die anderen Gnaden, sondern durch
jeden anderen Ausdruck des christlichen Lebens wirkt.
Während die Selbstbeherrschung beinahe eine universelle
Gnade ist, und die Geduld um so mehr beinahe
eine universelle Gnade ist, ist die Treue die unbegrenzte
universelle Gnade. Sie ist es, welche die Überwindung
ergibt (Offb. 2:10). Gleichgültig, was jemand in
anderen Zügen des christlichen Charakters erreicht
haben mag, wenn er Mangel an dieser Gnade hat, sind
alle seine christlichen Bekenntnisse eitel – er beging
einen Fehlschlag in seiner Berufung und Erwählung.
Deshalb lasst uns mit unserem ganzen Vermögen diese
Eigenschaft erwerben. Unter allen ist sie die, welche
mehr als alle geprüft wird, denn sie ist die Haupteigenschaft,
die Gott in uns sucht, die unerlässliche
Gnade, die Er in Überwindern sucht.
In der zweiten Bedeutung kann der Glaube als
verstandesmäßige Wertschätzung von bestimmten
Dingen und ein Vertrauen des Herzens darauf definiert
werden. Der christliche Glaube hat Gott und Christus
zum Gegenstand. Die Richtigkeit dieser Definition ist
durch den Apostel Paulus bewiesen. Er sagt: „Es ist
aber der Glaube eine Zuversicht [ein Vertrauen im
Herzen] auf das, was man hofft, eine Überzeugung
[verstandesmäßige Wertschätzung] von Tatsachen, die
man nicht sieht“ (Hebr. 11:1; Schlachter). Die Beziehungen,
in denen wir eine verstandesmäßige Wertschätzung
von Gott und Christus und ein Vertrauen des
Herzens darauf haben, betreffen Ihr Wesen, Ihre
Charaktere, Worte und Werke. In allen diesen vier
Aspekten, die sich auf Sie beziehen, müssen wir eine
verstandesmäßige Wertschätzung und ein Vertrauen des
Herzens haben, wenn wir Glauben an Sie haben.
Es wird bemerkt werden, dass der Apostel der Sache
in umgekehrter Reihenfolge zu ihrer Entwicklung
nachgeht, wie es häufig in der Heiligen Schrift zu
verschiedenen Themen gemacht wird, z.B. in 1. Petr.
5:10; Röm. 8:30. Gemäß dieser Definition gibt es in
dieser Bedeutung zwei Teile des Glaubens; einer von
ihnen wird durch den Sinn, d.h. die verstandesmäßige
Wertschätzung, ausgeübt und der andere durch das
Herz, d.h. das Vertrauen des Herzens. Keines von ihnen
kann in einem ernsthaftem Glauben fehlen, sondern
muss in einem wahren Glauben vorhanden sein. Die
verstandesmäßige Wertschätzung muss als Fundament
und ein Vertrauen im Herzen als Aufbau vorhanden
sein. Beide sind für das Haus des Glaubens unabdingbar,
so wie ein natürliches Fundament und ein
natürlicher Aufbau für ein natürliches Haus unabdingbar
sind.
VERSTANDESMÄSSIGE WERTSCHÄTZUNG
Demgemäß wird der Sinn im Glauben eine vernünftige
Wertschätzung auszuüben haben. Eine solche vernünftige
Wertschätzung umfasst drei Elemente: Wissen,
Verstehen und Überzeugung. In einer tatsächlichen
verstandesmäßigen Wertschätzung sind alle diese Teile
vorhanden. Das erste von diesen ist Wissen. Wir können
keinen Glauben an eine Person oder Sache ausüben,
von deren Existenz wir nichts wissen. „Wie aber
werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört
haben?“ (Röm. 10:14). Aus der Form der Frage, in
welcher der Apostel den Gedanken ausdrückt, erscheint
diese Behauptung selbstverständlich. Deshalb müssen
wir, um Glauben an Gott und an die Dinge, die mit
Gott verbunden sind, zu haben, Wissen über Ihn und
über sie haben.
Doch Wissen ist nicht ausreichend; zusätzlich ist
ein Verstehen der Person oder der Dinge, an die man
glaubt, unabdingbar. Denn der Glaube muss eine vernunftgemäße
Grundlage für die Dinge haben, an denen
sein Wissen festhält. Deshalb lädt uns Gott ein, über
die Dinge des Glaubens mit Ihm vernünftig zu reden,
in dem Er sagt: „Kommt denn und lasst uns miteinander
rechten!“ (Jes. 1:18). Aus diesem Grunde spricht der
Apostel von seinem Verstehen der Geheimnisse Christi und betet, damit wir mit
allen Heiligen imstande sind
„die Breite und Länge und Höhe und Tiefe“ zu erfassen
(Eph. 3:18). Jesus versichert den Seinen, dass es ihr
und nicht der Welt Teil ist, die Geheimnisse Gottes zu
verstehen (Mk. 4:11, 12). In der Tat ist es dieses
Verstehen der Dinge des Glaubens, das in den
nachfolgenden Teilen des Glaubens wirkt; so wie es
aus Röm. 10:17 ersichtlich ist: „Demnach kommt der
Glaube vom Hören, das Hören aber durch das Wort
Gottes“ (Übers. L. Reinhardt). Das Wort Hören wird
hier im Sinne von Verstehen gebraucht, denn das Word
Gottes wird hier als Quelle des Glaubens bezeichnet.
Die Vernünftigkeit des Wortes bewirkt ein Verstehen
desselben in einem passend geneigten Sinn.
Unvernünftigen Dingen - Dingen mit unverständlichen
Bedeutungen - zu glauben, ist Leichtgläubigkeit,
nicht Glaube. Satan möchte, dass wir leichtgläubig sind.
Gott möchte, dass wir gläubig sind. Satan möchte uns
im Glauben wiegen, dass eine solche Leichtgläubigkeit
der Gipfel des Glaubens ist, doch Gott schätzt einen
Glauben, der auf ein Verstehen der Dinge, die Er uns
offenbart, errichtet ist. In dieser Hinsicht wirkt Satan
wie ein Betrüger, der eine leichtgläubige und deshalb
törichte Person als sein Opfer auswählt. Gott wirkt
jedoch wie ein weiser Vater, der nicht törichte sondern
weise Kinder emporzuheben begehrt.
Ein Verstehen der Dinge des Glaubens ist auch nicht
ausreichend, um uns das volle Ausmaß der verstandesmäßigen
Wertschätzung zu geben, welches ein Bestandteil
des Glaubens ist, denn viele, z.B. Thomas
Paine und Robert Ingersoll hatten ein Verständnis
einiger biblischer Themen, ermangelten jedoch der
Vollständigkeit der verstandesmäßigen Wertschätzung,
die für den Glauben notwendig ist. Eine dritte Sache
ist deshalb notwendig, um diesen Begriff auszufüllen,
d.h. glauben; der Sinn muss seine Zustimmung zu den
Dingen geben, von denen er Wissen und Verstehen hat
– dass sie wahr sind. Dies stimmt mit der Aussage
unseres Herrn überein (Joh. 3:36): „wer aber dem Sohn
nicht glaubt [nicht glaubt, dass der Sohn die Wahrheit
redet], wird das Leben nicht sehen“. Auch Hebr. 11:6
unterstreicht dies. Somit sehen wir, dass die drei
Elemente des Glaubensteils der verstandesmäßigen
Wertschätzung Wissen, Verstehen und Überzeugung
sind.
Doch die verstandesmäßige Wertschätzung ist in
ihren drei Elementen nicht ausreichend, um den
biblischen Glauben als eine Eigenschaft, durch die wir
glauben, zu bilden, denn die Teufel haben alle drei
dieser Züge der verstandesmäßigen Wertschätzung, so
wie es der Apostel Jakobus sagt (Jak. 2:19): „auch die
Teufel glauben und zittern“, doch wer würde sagen,
dass sie die Ansprüche der Eigenschaft des biblischen
Glaubens erfüllen? Der Grund dafür, dass sie ihm nicht
entsprechen ist der, dass sie den zweiten Teil des
Glaubens nicht ausüben.
VERTRAUEN DES HERZENS
Der zweite Teil des Glaubens ist ein Vertrauen des
Herzens. Nicht einfach der Kopf, denn in einem aufrichtigen
Glauben muss das Herz handeln. Unter einem
Vertrauen des Herzens verstehen wir eine so völlige
Überzeugung hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit
einer Person oder Sache, dass sie im Innersten zu seiner
eigenen wird und in dem, der ein solches Vertrauen
ausübt, ein entsprechendes Verhalten erzeugt. Ein
solches Vertrauen des Herzens macht die Person oder
Sache, deren gegenüber dieses selbst ausgeübt wird,
zu einer Wirklichkeit für den Gläubigen und im Innersten
zum Besitz für ihn und bringt ihn dazu, in Übereinstimmung
mit dieser Wirklichkeit und diesem Besitz
zu handeln. Deshalb gibt es, so wie es in der verstandesmäßigen
Wertschätzung des Glaubens drei Elemente
gibt, im Vertrauen des Herzen des Glaubens auch drei
Elemente, d.h. völlige Überzeugung oder Sicherheit,
Aneignung und entsprechende Aktivität.
Das erste von ihnen ist die völlige Überzeugung
oder Sicherheit. Zahlreiche Schriftstellen beweisen,
dass dies ein Teil des Vertrauens im Herzen ist (Röm.
4:21; 2. Kor. 5:6-8; Hebr. 10:22). Dieser Teil des
Vertrauens im Herzen bringt die Angelegenheiten des
Glaubens tatsächlich zu uns und ist im folgenden Gebet
angedeutet:
"Herr Jesus mach Dich für mich zu einer lebendigen,
strahlenden Wirklichkeit;
Klarer für das scharfe Sehvermögen des Glaubens
als eine äußerliche Sache, die man sieht."
Ein Vertrauen des Herzen hat Vertrauen, Zuversicht
oder völlige Sicherheit hinsichtlich dessen, was es im
Hinblick auf Gott und Christus in Ihren Personen,
Charakteren, Worten und Werken weiß, versteht und
glaubt. Er hat keine Zweifel an diesen Dingen, sondern
ist innigst und vollständig von ihrer Wahrheit überzeugt.
Ganz gleich, was auch gegen ein solches Wissen,
Verstehen und solchen Glauben vorgebracht werden
mag, mit wie viel Glaubwürdigkeit auch immer, es
vertraut innigst, ist völlig überzeugt, ist, was sie angeht,
völlig sicher.
Der zweite Bestandteil des Vertrauens des Herzens
ist Aneignung, d.h. man muss diese Dinge, besonders
die auf sich anwendbaren Verheißungen im Wort, als
die eigenen annehmen. Viele haben Vertrauen, Zuversicht,
völlige Überzeugung oder Sicherheit hinsichtlich
der Wahrheit dieser Dinge und glauben, dass
andere das Vorrecht haben, sie sich anzueignen, haben
aber keinen Glauben, dass dies Verheißungen für sie
sind; und deshalb eignen sie sich diese Verheißungen
nicht selbst an. Folglich unterlassen sie es, den zweiten
Schritt des Vertrauens des Herzens zu machen und
scheitern somit hinsichtlich des vollständigen Glaubens.
Alles, was notwendig ist, um diesen zweiten Schritt des Vertrauens des Herzen
zu machen, ist sie
sich selbst anzueignen in dem man sagt: sie sind mir
angeboten worden und mit der ganzen Kraft meines
Willens nehme ich sie als die Meinen an. Somit nimmt
er in der Rechtfertigung aus dem Glauben innigst
Gottes Angebot an, ihm seine Sünden zu vergeben und
die für ihn dargebotene Gerechtigkeit Christi zuzuschreiben,
wenn er wahrhaftig glaubt, sie als seine
eigene annimmt und zu seiner eigenen macht. In
ähnlicher Weise muss sein Vertrauen des Herzens
hinsichtlich der Verheißungen zur Heiligung und Befreiung
so sein, dass sie für ihn wahr sind, und er muss
sie durch die Willenskraft als seine eigenen annehmen.
Dieser Zug des Vertrauens des Herzens ist in Hebr.
11:13 durch den Apostel Paulus wunderschön beschrieben
worden, wo er von Abraham, Sarah, Isaak und
Jakob schrieb, die sich die entsprechenden Verheißungen
zu eigen machten, sie selbst annahmen und
an ihnen festhielten, als gehörten sie ihnen selbst.
Der dritte Bestandteil des Vertrauens des Herzens
ist die Erwiderung, Aktivität, d.h. die Handlung, die
eine automatische Schlussfolgerung der Dinge ist, über
die wir völlig gewiss sind und die wir uns schon früher
angeeignet haben: z.B. schließt in der Rechtfertigung
aus dem Glauben unsere völlige Sicherheit und Aneignung
ein, dass wir durch Ablegen der Sünde und
Praktizieren der Gerechtigkeit antworten. Wenn jemand
sagt, er ist hinsichtlich des Angebots Gottes, ihm zu
vergeben und ihm die Gerechtigkeit Christi zuzuschreiben,
völlig sicher, da er wahrhaftig glaubt und
sich diese Verheißungen angeeignet hat, sich selbst aber
einem Leben in Sünde und Mißachtung der Gerechtigkeit
hingibt, übt er nicht die Fülle des Vertrauens des
Herzens aus. Denn es würde beinhalten, dass er auf
die rechtfertigende Gnade Gottes durch Ansprechen
auf die Folge des Ablegens der Sünde und Praktizieren
der Gerechtigkeit reagieren würde.
Ähnlich beinhaltet die Annahme der göttlichen
Gnade der Heiligung hinsichtlich der völligen Sicherheit
und Aneignung, dass man weiterhin im Gestorbensein
für den eigenen Willen und den der Welt und im
Lebendigsein für den Willen Gottes so tot und so lebendig
bleibt, während man gleichzeitig seine menschliche
Natur bis in den Tod im Dienst für Gott hingibt und
die Christusähnlichkeit entwickelt. Dies ist die Erwiderung
die solche Sicherheit und Aneignung beinhaltet.
Gleichfalls beinhaltet diese Sicherheit und Aneignung
mit dem gleichen Gestorbensein und Lebendigsein in
der Befreiung, dass wir auf den vom Teufel, der Welt
und dem Fleisch geführten Kampf der Sünde, des
Irrtums, der Selbstsucht, der Weltlichkeit und des Todes
in und um uns Antwort geben und der Schlachtordnung
Jesu, unseres Führers, Folge leisten. Wenn wir in der
Rechtfertigung, Heiligung und Befreiung nicht die oben
beschriebene Erwiderung ausüben, verfehlen wir, die
Fülle des Vertrauens des Herzens in diesen Schritten des christlichen Lebens
zu erreichen.
Beim Studium dessen, was Hebr. 11 über die dort
erwähnten Altwürdigen sagt, wird bemerkt werden,
dass in jedem Fall Erwiderung auf den Zusammenhang
zwischen der verstandesmäßigen Wertschätzung und
des Vertrauens des Herzens gegenüber aufgezeigt ist.
So bringt Abel ein annehmbares Opfer dar; wandelt
Henoch mit Gott; baut Noah die Arche; verlässt
Abraham Ur und pilgert den ganzen Weg nach Kanaan;
so verweilen er, Sarah, Isaak und Jakob im Land; opfert
Abraham Isaak; segnet Isaak Jakob und Esau; segnet
Jakob die Söhne Josefs; trifft Josef Vorkehrungen für
die Mitnahme seiner Gebeine nach Kanaan; wird Mose
durch seine Eltern verborgen; handelt er als ein Israelit
und nicht wie ein Ägypter, verlässt Ägypten und hält
das Passah; durchquert Israel das Rote Meer und
umschließt Jericho zu ihrer Vernichtung; schützt Rahab
die Kundschafter; und die selbe Erwiderung ist im
Verhalten Gideons, Baraks, Simsons, Jeftahs, Davids,
Samuels und der übrigen Propheten enthalten.
Folgende sind noch weitere Schriftstellen über das
Vertrauen des Herzens: (1) Röm. 14:23; Hebr. 10:22;
(2) Gal. 3:2, 14; (3) Gal. 5:6; 1. Thes. 1:3; 2. Thes.
1:11; Jak. 2:20, 26; (1-3) Mk. 11:22; Apg. 6:5; 2. Kor.
5:7; Hebr. 4:2.
GEGENSTÄNDE DES GLAUBENS
Es gibt angemessene und unangemessene Gegenstände
des Glaubens, d.h. es gibt angemessene und unangemessene
Personen und Dinge, deren gegenüber
Glauben ausgeübt wird. Das menschliche Herz war
ursprünglich angepasst, um eine verstandesmäßige
Wertschätzung von Gott und den Dingen Gottes und
ein Vertrauen des Herzens darauf auszuüben. Doch
durch den Fall wurde den meisten Menschen eine tiefe
Verirrung des Organs des Geistlichen, dessen eigentliche
Eigenschaft Glauben ist, zu teil. Deshalb finden
wir die riesige Mehrheit der Menschen entweder in
großen Teilen oder insgesamt ohne Glauben, oder dass
sie ihr Vertrauen in falsche Gegenstände setzen.
Folglich üben viele einen sehr kleinen Glauben aus oder
haben überhaupt keinen oder binden ihren Glauben an
falsche Gegenstände - solche wie sie selbst, die
Ehemänner, Ehefrauen, Eltern, Kinder, Brüder,
Schwestern, Freunde, an Regierungs-, Religions-,
kapitalistische, industrielle und gesellschaftliche
Führer und Stellungen, Reichtum, falsche Götter,
Glaubensbekenntnisse, Wissen, Heimat, Parteien,
Sekten usw. Da einige von ihnen geeignet sind, ihnen
ein gewisses Maß an Vertrauen zu schenken, dient keine
dem Erlangen einer solchen verstandesmäßigen Wertschätzung
und eines Vertrauens des Herzens, um den
Glauben in seiner biblischen Bedeutung auszumachen.
Ein solcher Glaube sollte Gott und Christus einzig in
Hinsicht auf die Gegenstände, die sich biblisch auf sie
beziehen, gegeben werden (Jer. 17:5-8; Joh. 14:1). Wir sollten deshalb eine
verstandesmäßige Wertschätzung
von Gott und Christus hinsichtlich der sich
biblisch auf Sie beziehenden Gegenstände und ein
Vertrauen des Herzens darauf persönlich ausüben.
Unser Vertrauen auf Sie und diese Dinge sollte, nachdem
wir zu einem Wissen, Verstehen und Glauben an
sie gelangten, voll und uneingeschränkt sein (Spr. 3:5-
7). Unser Vertrauen sollte auf Sie als Personen und
nicht als abstrakte Begriffe beruhen - wirkliche Personen,
die in bestimmter Hinsicht, so wie der Glaube
Sie sich in bestimmten Beziehungen aneignet, in
unseren Besitz gelangen. Dies schließt mindestens vier
Dinge ein: dass wir eine verstandesmäßige Wertschätzung
von Ihnen hinsichtlich Ihrer Existenz, Ihrer
Eigenschaften, Ihrer Worte und Ihrer Taten, egal ob
sie der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft
angehören, und ein Vertrauen des Herzens auf Sie
ausüben.
Die erste Hinsicht, in der wir Glauben an Sie
ausüben sollen, ist Ihre Existenz. Wir müssen sowohl
Wissen und Verständnis und Glauben hinsichtlich der
Tatsächlichkeit Ihrer Existenz als auch solch ein
völliges Vertrauen daran haben, dass sie eine lebendige
Wirklichkeit in uns und unserem Besitz und ein Leben
in Übereinstimmung mit einer solchen Einstellung
hinsichtlich Ihrer Existenz bewirkt (Hebr. 11:6). Bevor
wir irgendeinen anderen Schritt des Glaubens an Gott
und Christus unternehmen, muss dieser Zug des
Glaubens in uns vorhanden sein. Es ist nicht nur der
Vorrang sondern die Grundlage des Glaubens, wie er
sich hinsichtlich anderer Dinge, die Gott und Christus
betreffen, entfaltet. Wenn Satan eine Person überzeugt,
dass Sie nicht existieren, macht er es für diese Person
unmöglich, in irgendeinem Sinn Glauben an Sie
auszuüben. Eine solche Person ist in der Tat arm.
Die zweite Hinsicht, in der Glauben Gott und
Christus gegenüber ausgeübt wird, betrifft Ihre Eigenschaften,
die in zwei Klassen eingeteilt werden können:
in Eigenschaften des Wesens und Eigenschaften des
Charakters. Während Ihre Charaktereigenschaften in
jedem Fall ähnlich sind, sind ihre Wesenseigenschaften
in manchen Zügen nicht gleich; der Vater hat manches,
was der Sohn nicht besitzt. Das Folgende sind die
Hauptwesenseigenschaften des Vaters, von denen der
Sohn manche nicht besitzt: Persönlichkeit, Körperlichkeit
(nicht materiell sondern substanziell), geistliche
Natur, Selbstexistenz, Ewigkeit, Unabhängigkeit,
Unsterblichkeit, Unergründlichkeit, Allmacht, Allwissenheit,
Allgegenwärtigkeit (nicht im Leib, sondern
in bestimmten Seiner Eigenschaften), Oberhoheit,
Einheit und Unveränderlichkeit. Ein ausgeglichener
Glauben wird eine verstandesmäßige Wertschätzung
von Ihm hinsichtlich dieser Eigenschaften Seines
Wesens und ein Vertrauen des Herzens auf Ihn haben.
Die Haupteigenschaften der Charaktere Gottes und
Christi sind Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht.
Ein Glauben, der in gutem Zustand ist, wird eine
verstandesmäßige Wertschätzung von Ihnen hinsichtlich
dieser Eigenschaften und ein Vertrauen des
Herzens auf Sie haben. Er wird völlig von der persönlichen
Vollkommenheit dieser Eigenschaften, von ihrer
vollkommenen gegenseitigen Vermischung, von ihrem
vollkommenen Beherrschen aller Ihrer anderen
Charaktereigenschaften in einer solchen Vermischung
und von der vollkommenen Kristallisation aller dieser
Züge Ihrer Charaktere überzeugt sein. Diese Charakterzüge
schließen das Vorhandensein anderer, wenn auch
weniger wichtiger Eigenschaften in Ihnen ein, auf die
unser Glaube einwirkt. So wie der Glauben an Ihre
Existenz die Grundlage für all die anderen Schritte des
Glaubens an Sie ist, so ist der Glaube an Ihre Wesenseigenschaften
die Grundlage für den Glauben an Ihre
Charaktereigenschaften, was wiederum zur Grundlage
des Glaubens an Ihre Worte und Taten, dass diese in
Übereinstimmung mit Ihren Charakteren sind, wird.
Die dritte Hinsicht, in der Glauben Gott und
Christus gegenüber wirkt, bezieht sich auf Ihre Worte,
ganz besonders dem Worte Gottes, der Heiligen Schrift,
gegenüber, die auch Christi Wort ist, denn Er war Gottes
Beauftragter beim Geben desselben (Joh. 16:14, 15).
Eine Analyse des Gedankeninhalts der Bibel zeigt, dass
ihre Gedanken im Allgemeinen siebenfacher Art sind:
doktrinär, unterweisend, verheißend, ermahnend,
prophetisch, historisch und vorbildlich. So wie der
Glaube an Gottes Wort wächst, wird er in zunehmenden
Maße eine verstandesmäßige Wertschätzung und ein
Vertrauen des Herzens den Doktrinen, Vorschriften,
Verheißungen, Ermahnungen, Prophezeiungen,
Geschichten und Vorbildern der Bibel gegenüber haben
- weil er völlige Gewissheit hinsichtlich der Zuverlässigkeit
der Charaktere Gottes und Christi hat.
Die vierte Hinsicht, in der Glauben Gott und
Christus gegenüber wirkt, bezieht sich auf Ihre Taten.
Da er Ihren Charakteren vertraut, muss er sich auf Ihre
Taten verlassen, die Ausfluss Ihrer Charaktere sind.
Deshalb ist der Glaube völlig gewiss, dass alle Ihre
Taten, vergangene und gegenwärtige, in vollständiger
Übereinstimmung mit der vollkommenen, miteinander
vermengten, beherrschenden und kristallisierten Weisheit,
Gerechtigkeit, Liebe und Macht waren und sind.
Dieses Vertrauen zu Ihren Charakteren, welches auf
der verstandesmäßigen Wertschätzung von Ihnen
basiert, ist so vollständig, dass der Glaube völlig gewiss
ist, dass alle Ihre zukünftigen Taten die selben Zustände
dieser herrlichen Kennzeichen offenbaren werden. In
dieser vierten Hinsicht hat der Glaube in seinen persönlichen
Erfahrungen mit Gottes und Christi Taten
der Vorsehung einen besonderen Wirkungsbereich.
Deshalb vertraut eine Person, die voller Glauben ist,
bedingungslos auf das, was Gott in der Vorsehung für
ihn tat, tut und tun wird, dass es in vollkommener
Übereinstimmung mit Seinem Charakter und Wort ist. Einen solchen Glauben
wird er nicht nur in günstigen
sondern auch in ungünstigen Umständen ausüben.
Die Erörterung der Gegenstände eines richtigen
Glaubens zusammenfassend, können wir deshalb
sagen, dass dies Gott und Christus als Personen,
besonders hinsichtlich Ihrer Existenz, Eigenschaften,
Worte und Taten sind.
VERNÜNFTIGKEIT DES GLAUBENS
Solche, die Glauben ausgeübt haben, waren und sind
häufig das Ziel von Spott seitens der Ungläubigen, als
wären sie Narren und abergläubisch. Während es viele
Dinge gibt, die als Gegenstände des Glaubens
ausgegeben wurden, die töricht und abergläubisch und
deshalb für Spott offen sind, sind die Dinge, die
Gegenstände eines wahren biblischen Glaubens sind,
der Gipfel der Vernunft. Die vier Bezüge, in denen wir
den Glauben an Gott und Jesus ausüben sollen, sind
nachweislich vernünftig, selbst wenn sie von der
Heiligen Schrift getrennt sind, wie wir jetzt von der
Grundlage, der die Vernunft befriedigt, kurz fortfahren
zu zeigen.
Der Glaube an die Existenz Gottes ist vernünftig.
Zu dem Schluss, dass es einen Gott gibt, kommen wir
durch Folgern von der Wirkung zur Ursache, und dass
Er persönliche Merkmale hat, durch Folgern aus dem
Zweck, der Motivation und Anpassung, wie wir dies
in der Natur und in uns selbst sehen. Durch Folgern
von der Wirkung zur Ursache erkennen wir, dass alle
um uns herum existierenden Dinge bestimmten
Ursachen entstammen, die wiederum anderen Ursachen
entstammen und diese von noch anderen Ursachen und
so weiter, bis wir zu den ersten Exemplaren dieser
Dinge kommen. Der Leser kann dies unter allen
Formen der uns umgebenden Natur herausfinden, in
den Früchten, Blumen Bäumen, Pflanzen, Säugetieren,
Reptilien, Vögel, Fischen, Insekten usw., usw. Wenn
wir in unserem Folgern zur ersten dieser Formen und
zu den Dingen gelangen, von denen sie gemacht sind,
und zu dem Planeten, auf dem sie gemacht wurden,
wie auch zu den anderen Himmelskörpern, drängt sich
uns die Frage auf: Was ist die Ursache davon?
Schließlich werden wir gezwungen zu folgern, dass es
eine erste Ursache aller ersten Wirkungen geben muss.
Und wenn es eine erste Ursache gibt, muss sie ohne
Ursache sein, oder es wäre nicht die erste Ursache.
Und wenn sie ohne Ursache ist, muss sie ewig sein.
Diese erste Ursache, von der in letzter Analyse alle
anderen Ursachen herrühren, ist Gott. So von der
Wirkung auf die Ursache folgernd, sind wir zu dem
Schluss gezwungen, dass es einen Gott gibt: „Denn
jedes Haus wird von jemand erbaut, der aber alles
erbaut hat, ist Gott“ (Hebr. 3:4).
So auch, wenn wir aus dem Zweck, der Motivation
und Anpassung folgern, schließen wir daraus, dass Gott
eine Person ist. Denn das Universum bezeugt durch
die Bekundung Seiner Weisheit, Macht und festen
Absicht überwältigend die Persönlichkeit im Schöpfer,
indem es Millionen Beispiele an Zweck, Motivation
und Anpassung anzeigt, die dem Naturforscher gegenübertreten.
Das Universum selbst, die Planetensysteme
in ihren Umläufen und Zyklen, die Planeten in ihren
Bewegungen um ihre Achsen und auf ihren Umlaufbahnen,
die Gesetze der Gravitation, Adhäsion, Anziehungskraft,
Abstoßung usw., die Jahreszeiten, Tag,
Nacht, Licht, Finsternis, die Verteilung von Land und
Meer, die Gezeiten, die Erdzonen, Mineralien, die
Atmosphäre, Gebirgsketten, Ebenen, Ströme, der
Regen, Sonnenschein, die Hitze, Kälte, Nahrung,
Getränke, lebenden Kreaturen und ihre Organe - all
dies, das für einander und die Bedürfnisse der lebenden
Kreaturen entworfen und an einander und die Bedürfnisse
der lebenden Kreaturen angepasst ist, zeigt allen
miteinander ein persönliches Wesen mit wunderbaren
persönlichen Eigenschaften als ihr Schöpfer, Bewahrer
und Leiter. Somit sind Gottes Existenz und Wesenseigenschaften
als eine Person von der Ursache her
nachweisbar. Deshalb ist der Glaube daran vernünftig.
Jedes menschliche Wesen kann dies, wenn es nicht
äußerst verdorben ist, sehen.
Außerdem weist die Natur um uns und in uns die
Charaktereigenschaften Gottes nach. Von der uns
umgebenen Natur haben wir Seine Weisheit und Macht
bereits nachgewiesen bekommen (Röm. 1:20). Die
vermehrte Offenkundigkeit Seiner großen Freundlichkeit
im Geben so großer Segnungen für Seine Geschöpfe
zeigt Seine Liebe, während die Naturgesetze,
die diejenigen segnen, die sie richtig gebrauchen und
denjenigen schaden, die sie mißbrauchen, Seine
Gerechtigkeit darlegen. Außerdem weist unsere wunderbare
physische, geistige, moralische und religiöse
Leistungsfähigkeit auf Seine Weisheit, Gerechtigkeit,
Liebe und Macht hin. Wenn Er uns die Empfindung
von Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht gegeben
hat (gegenwärtig durch den Fall sehr verunstaltet, doch
in uns vorhanden), muss Er sie zweifellos im überreichlichen
Maße besitzen - nach dem Prinzip „der das
Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?“ (Ps. 94:9).
Auch weist die Tatsache, dass Er solche Eigenschaften
hat, verbunden mit den anderen Tatsachen,
dass wir als Wesen mit intellektuellem, moralischem
und religiösem Talent eine richtige Kenntnis von Ihm
und eine Herzensgemeinschaft mit Ihm zutiefst benötigen
und immer wieder ersehnen (die sich widersprechenden
und nutzlosen Anstrengungen der Menschen,
diese zu erlangen, beweisen, dass er von sich
aus unfähig ist, diese sich selbst zu geben), darauf hin,
dass Er die nötige Kenntnis zum Erlangen einer solchen
Gemeinschaft geben wird oder gegeben hat, d.h. weist
auf die Vernünftigkeit hin, eine Offenbarung Gottes
von Seinem Plan bezüglich des Menschen und seiner
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erwarten. Wenn es vernünftig ist,
eine göttliche Offenbarung über
die Absichten Gottes für den Menschen zu erwarten,
dann ist es vernünftig anzunehmen, dass eine solche
von Gott kommende Offenbarung als richtig bestätigt
sein würde. Von allen Büchern, die behaupten eine
solche Offenbarung zu sein, ist die Bibel das einzige,
das dieser Anforderung entspricht. Folglich ist es
vernünftig, die Bibel als eine solche Offenbarung anzunehmen.
Die folgenden, sehr kurz dargelegten Gründe, sind
hinreichende Beweise für den göttlichen Ursprung der
Bibel: Die intellektuelle Unfähigkeit ihrer Schreiber,
sie zu erfinden; ihre guten Charaktere; ihre offensichtlichen
guten Motive; die Unmöglichkeit, dass sie, abgesehen
von der Inspiration und einigen von ihr angegebenen
Ereignissen (welche die Wissenschaft inzwischen
als Tatsachen nachwies) sie verstehen; die Zeit
ihrer Niederschrift; die Unkenntnis der Bedeutung von
Vielem, was sie schrieben (die sich seitdem als wahr
erwiesen); die übernatürlichen und prophetischen
Beweismittel der Bibel; ihr harmonischer Inhalt und
die Ausführbarkeit ihres Planes; ihre erstaunliche
Wirksamkeit im Ausführen ihrer Vorhaben; ihre
wundervollen Einrichtungen; ihr in der letzten Zeit
entdeckter geheimnisvoller Gebrauch der Zahlen
sieben, acht, neun, elf, dreizehn, neunzehn usw. und
ihrer Vielfachen durch Addition, Subtraktion, Multiplikation
und Division des zahlenmäßigen Wertes der
Buchstaben ihrer Worte in ihren Abschnitten und
größeren Teilen in ihrer Gesamtheit; ihre Unzerstörbarkeit;
ihre Übereinstimmung mit wahrer Wissenschaft
und Geschichte; ihre Wirkung auf die Kirche
nach den Grundsätzen des Charakters und auf die Welt
nach den Grundsätzen der Zivilisation; ihre volle
Übereinstimmung mit dem Charakter Gottes; ihr
Einvernehmen mit den Erfahrungen des christlichen
Lebens und ihre Widerlegung aller Angriffe. All diese
Dinge, wenn bis ins Detail ausgearbeitet, würden Bände
überzeugender und unwiderlegbarer Beweise ihrer
göttlichen Inspiration füllen und haben sie gefüllt;
sollten die Vernunft befriedigen und haben sie in vielen
Fällen befriedigt, dass die Heilige Schrift Gottes
Offenbarung an den Menschen und als solche der
Anerkennung würdig ist.
Schließlich gab Gott in Seinen Handlungen mit
verschiedenen Personen einem jeden ein so hohes Maß
des Beweises für die Zuverlässigkeit Seiner Werke, wie
das Maß des Glaubens dieser Person, deren Empfangen
rechtfertigte. Einigen wurden in dieser Hinsicht mehr
Beweismittel als anderen gegeben. Der Grund war, dass
die Ersten ihren Glauben in größerem Maße und
weiterem Kreis ausüben als die Letzteren. Gottes Regel
ist es, dem größeren und sorgfältiger ausgearbeiteten
Glauben größere und sorgfältiger ausgearbeitete
Beweise zu geben. Wann auch immer wir dem Herrn
hinsichtlich des göttlichen Wissens vertrauten, gaben
wir ausnahmslos Beweise ihrer Zuverlässigkeit. Denen,
die nicht weiter gehen, werden keine weiteren Beweismittel
gegeben.
Wer auch immer dem Herrn hinsichtlich der Schritte
der Rechtfertigung vertraut hat, d.h. Buße Gott gegenüber
und Glauben an den Herrn Jesus, dem sind Erfahrungen
gegeben, die ihm die Wahrhaftigkeit der biblischen
Lehren nach diesen Grundsätzen und Gottes
Handeln in Übereinstimmung mit Seinem Charakter
und ihren Lehren. Dies sind Handlungen, die durch
die Vorsehung bewirkt werden und zu den Erfahrungen
der Rechtfertigung einer Person gehören.
Wer auch immer die verschiedenen Schritte zur
Weihung und Befreiung und darin vornimmt, erhält in
seinen damit verbundenen Erfahrungen den Beweis,
dass Gottes Charakter in den durch Vorsehung bewirkten
Ereignissen seines Lebens nach den Grundsätzen
wirkt, von denen die Heilige Schritt lehrt, dass
Er handeln wird. Viele Hilfsmittel und Ereignisse
kommen in seinem Leben vor, die diese Ergebnisse
erzeugen, eben genauso, wie es die Bibel lehrt. Er findet
immer, dass Gott in den durch Vorsehung bewirkten
Ereignissen seines Lebenslaufes Seinen Teil vollbringt.
Deshalb ist es ihm gegeben, die Vernünftigkeit, sich
auf Gottes Handeln zu verlassen, zu sehen. Dies hat
sich in den Erfahrungen einer großen Menge, die diese
Ereignisse genau beobachteten, als wahr bewiesen.
Diesen und nicht anderen ist der Beweis gegeben, dass
Gott in Seinem Handeln nach den Grundsätzen sowohl
ihrer Heiligung und Befreiung als auch ihrer Rechtfertigung
zuverlässig ist.
Zusammenfassend können wir deshalb sagen, dass
es vernünftig ist, an Gott und Christus als Personen in
in Bezug auf Ihre Existenz, Eigenschaften, Worte und
Taten zu glauben.
DIE FUNKTIONEN DES GLAUBENS
Das Betätigungsfeld des Glaubens ist unter den Gnaden
groß. Sein Zweck ist im allgemeinen, Handlungen in
allen Aktivitäten des Christen einzuleiten und zu teilen
und sie in vielen Fällen fast ausschließlich zu führen.
Seine Arbeitsbereiche sind in 1. Kor. 1:30 am besten
angedeutet, wo wir lesen, dass Christus „uns geworden
ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit [Rechtfertigung]
und Heiligung und Erlösung [Befreiung]“.
In den beiden ersten ist der Glauben, soweit unsere
Handlungen betroffen sind, fast ausschließlich die
handelnde Gnade. Es ist wahr, dass Christus uns
belehrt, wie sowohl diese Schriftstelle, als auch Mt.
23:8 uns in Kenntnis setzt; dennoch ist diese
Eigenschaft in uns, die das Lernen bewirkt – Verstehen,
Würdigen und uns Aneignen – der Glaube. „Durch
Glauben verstehen wir“ – Hebr. 11:3. Er befähigt, uns
nicht nur die oberflächlichen Wahrheiten wahrzunehmen,
darüber nachzudenken, sie zu würdigen und
uns anzueignen, sondern auch die tiefen Wahrheiten; nicht nur die, welche unsere
Lage betrafen, da wir noch
in Sünde waren, und die uns den Weg aus der Sünde,
dem Irrtum und der Entfremdung zur Gerechtigkeit,
Wahrheit und Gemeinschaft mit Gott in der Rechtfertigung
zeigten, sondern auch solche Wahrheiten, die
durch Rechtfertigung zur Weihung, Geistzeugung, Belebung,
zum Wachstum, zur Stärkung, zum Ausgleich,
zur Vervollkommnung, endgültigen Befreiung und
zukünftigen Herrlichkeit in der Auferstehung führen.
Er ist in uns die Forschernatur nach religiösen Grundsätzen.
Somit hat der Glauben die Funktion der fast
ausschließlichen Wirksamkeit, uns unter dem Dienst
Christi durch die fortlaufenden mit der Rechtfertigung
verbundenen Erfahrungen zu führen: erstens Buße Gott
gegenüber, wodurch wir durch das Wissen, das uns vom
Wort Gottes gegeben ist, befähigt werden, die Sünde
zu hassen und zu verlassen und Gerechtigkeit zu lieben
und auszuüben; zweitens Glauben an Christus, wodurch
wir glauben, dass Gott Jesu zuliebe barmherzig
zu uns ist und uns in die Gemeinschaft mit Ihm aufnimmt
und darin bewahrt. Deshalb hat die Heilige
Schrift soviel zur Rechtfertigung aus Glauben und nicht
durch Werke zu sagen (Röm. 3:21; 5:1 usw., usw.). Der
Glaube hilft uns ebenfalls, ein gerechtfertigtes Leben
zu führen, nachdem wir Christus als unseren Heiland
angenommen haben. Durch das gute Wort Gottes, das
er als ein heiliges Wasser benutzt (Joh. 15:3), reinigt
er unsere Herzen von der Sünde und unsere Sinne vom
Irrtum und erhält uns somit in der Gemeinschaft Gottes
durch Christus (Röm. 5:1).
Außerdem gebraucht der Glaube all die ersten und
viele der nachfolgenden Handlungen in uns, wodurch
wir zur Weihung voranschreiten. Durch das gute Wort,
das er in unseren Herzen und Sinnen festhält, fügt er
weihende Kräfte, obendrein zu ihren rechtfertigenden
Aspekten, für sich hinzu, und somit wächst er zu einem
geweihten Glauben. Durch Vergrößern seiner verstandesmäßigen
Wertschätzung von Gott hinsichtlich
der Zuverlässigkeit Seines Charakters, Seiner Worte
und Taten und des Vertrauens des Herzens darauf
erreicht er den Zustand, in dem er Ihm vertrauen kann,
wo er Ihn nicht aufspüren kann, in dem das Sehen nicht
nötig ist, um ihn zu befähigen, mit Gott zu wandeln
und in dem er mit Hiob sagen kann: „Obschon er mich
tötet, trotzdem werde ich ihm vertrauen“. Somit
befähigt er uns, mit Unterstützung einer weihenden
Liebe, uns selbst als lebendiges Opfer darzustellen. Und
während unserer Erfahrungen im geweihten Leben,
sowohl hinsichtlich des menschlichen Willens und
Leibes als auch hinsichtlich des neuen Willens, Herzens
und Sinns, unternimmt der Glaube ausschließlich die
Anfangsteile aller Schritte, die uns vorwärts führen.
Und nicht nur so, aber er unterstützt uns sehr deutlich
in allen nachfolgenden Teilen dieser Schritte. Deshalb
versichert uns der Apostel, dass wir durch Glauben
wandeln und durch Glauben leben (2. Kor. 5:7; Hebr.
10:38). Deshalb befähigt er uns, die tieferen Dinge des
Geistes Gottes zu sehen, zu würdigen und zu lehren;
uns und andere für die Reise zum Königreich zu
stärken; annehmbare Opfer von süß duftendem
Wohlgeruch darzubringen; den guten Kampf des
Glaubens zu kämpfen; an den kostbaren Verheißungen
festzuhalten; für sich und die Welt tot und für Gott
lebendig zu bleiben; unser Betragen zu beobachten,
um es dem Worte Gottes anzupassen; uns mit überwiegenden
Bitten Gott im Gebet zu nähern; unsere
Zuneigungen vom Bösen zu lösen, es aber auch zu
hassen, zu vermeiden und sich ihm zu widersetzen;
unser alles im Dienste des Herrn zu gebrauchen; reich
in den Gnaden, in der Ausgewogenheit und in der
Kristallisation des Charakters zu sein und in Übereinstimmung
mit dem Wort zu leiden. Er leitet alle diese
Aktivitäten ein und stützt sie, nachdem sie eingeleitet
sind. Somit unterstützt er uns außerordentlich in der
Weihung.
Der Glaube hat seinen letzten Zweck in der Befreiung
oder im Sieg. „Und dies ist der Sieg, der die
Welt überwunden hat: unser Glaube“ (1. Joh. 5:4). In
all den Konflikten des christlichen Lebens ist der
Glaube unter dem Herrn, weitgehend für jeden Sieg
verantwortlich, den wir erreichen. In unseren Versuchungen
befähigt er uns, ihn wie auch Hoffnung,
Liebe, Gehorsam und jedes andere gute Wort und Werk,
kundzutun. Satan, die Welt und das Fleisch werden
durch ihn besiegt. Er nimmt den Verlusten, Enttäuschungen,
Verzögerungen, Einschränkungen, Zurückstellungen,
unseren Fehlern und denen anderer, den
Züchtigungen, Versäumnissen, Nöten, Härten, Widerständen,
Sichtungen und Leiden den Stachel. Er
unterdrückt die Schrecken des Todes und macht uns
durch Ihn, der uns liebt, zu Siegern. Und weitgehend
durch ihn werden wir, durch die Auferstehungsmacht
Gottes, über die unser Herr herrscht, den Sieg über das
Grab erlangen. Alle diese Aktivitäten des Glaubens
zeigen uns, wie vielfältig seine Aufgaben sind. Seine
Aufgaben befinden sich zweifellos unter den wichtigsten
der Gnaden. Deshalb ist er in dieser Zeitordnung
des Glaubens die wichtigste von allen Gnaden, wenngleich
die Liebe die größte ist und für immer bleiben
wird.
DIE ENTWICKLUNG DES GLAUBENS
Eine Gnade, die so bemerkenswerte Funktionen hat
und durch die so herrliche Tätigkeiten ausgeübt werden,
ist höchst wünschenswert und ihre Entwicklung eine
eifrig erstrebenswerte Sache. Zum Glück haben sie
solche, die aus dem Glauben sind (Gal. 3:9), durch
Vererbung in großem Maße. Durch Erziehungs- und
Umwelteinflüsse und Erfahrungen hatte sie unzweifelhaft
in denen zugenommen, die darin einen aktiven und
zielbewussten Anteil hatten. Dennoch erfordert Glaube von überwindender
Art mehr als nur natürliche
Ursachen und Wirkungen zu seiner Pflege. Glaube ist
nicht nur eine natürliche Gabe Gottes. In seinen
überwindenden Aspekten ist er eine Gabe der Gnade
Gottes (Eph. 2:8), die durch Ihn, in Verbindung mit
dem Dienst Christi, zu unseren Gunsten durch die
Mittel des Geistes, des Wortes und der Vorsehung
Gottes in uns bewirkt wird.
Folglich können wir uns selbst weder als Quelle
eines solchen Glaubens betrachten noch als Haupturheber
zu seiner Erzeugung, noch auch als hätten wir
die notwendigen Mittel zu seiner Erzeugung zu unserer
angeborenen Verfügung. Vielmehr sollen wir Gott als
die Quelle, Jesus als Haupturheber und den Geist, das
Wort und die Vorsehung Gottes als die Mittel seiner
Erzeugung und seines Erhaltens betrachten. Unser
Verhältnis als Christen zu seiner Pflege ist das von
untergeordneten Urhebern, die, so wie er in uns entwickelt
wird, mit Gott, der Quelle, mit Jesus, dem
Haupturheber, und dem Geist, dem Wort und der Vorsehung,
den Mitteln zu seiner Erzeugung und Beständigkeit
zusammenarbeiten (Eph. 2:10). Doch als
untergeordnete Urheber haben wir einen notwendigen
Anteil an seiner Pflege - einen Anteil, der so wichtig
ist, dass, wenn er nicht vollzogen wird, er uns ohne
sein Erlangen zurücklässt.
In der Pflege des Glaubens besteht deshalb unser
Teil im Gehorsam zu Gott unter der Anleitung Christi,
den Geist, das Wort und die Vorsehung Gottes treu zu
gebrauchen, um ihn zu erzeugen und zu erhalten. So
handelnd, werden wir die Verfahrensrichtlinien zur
Entwicklung der Christusähnlichkeit, d.h. Hinzufügen,
Handeln und Überfließen (2. Petr. 1:5, 8), den Verfahrensprozess,
d.h. das Aufrechterhalten der geweihten
Stellung hinsichtlich des Glaubens, das unsere
Kräfte zur Aktivität im Glauben wachrüttelt, das
unseren Glauben erzeugt, stärkt, ausgleicht und vervollkommnet,
die Verfahrensweisen, d.h. das Trennen
des Glaubens vom Irrtum, und seine Anbindung an
geeignete Gegenstände, das Verdrängen seiner Feinde,
seine Darstellung als unergründliches Hindernis für
Angriffe, seine Unterstützung durch andere gute Züge
des Charakters, sein Gebrauch als einen Diener der
Gerechtigkeit und Heiligkeit und seine richtige Anpassung
an die anderen Eigenschaften, die Verfahrensordnung,
die der Herr durch Seinen Geist, Sein Wort
und Seine Vorsehung für uns zum Nachfolgen kennzeichnet
und schließlich die Verfahrensmethoden, sowohl
die allgemeinen als auch die besonderen, gebrauchen.
Einige dieser Methoden sind brauchbarer als andere.
Für einige Personen mögen einige von ihnen brauchbarer
sein, als sie es für andere sind, während einige
brauchbarere für die letzten nicht so hilfreich für die
ersten sein mögen. Jeder soll die Methoden herausfinden,
die ihn am meisten im Sichern der besten
Ergebnisse unterstützen und diese dann hauptsächlich
gebrauchen, obwohl jeder Christ in einer jeden eine
Hilfe finden wird. Unter den allgemeinen Methoden
wird die Mehrheit des Volkes des Herrn vermutlich
die meiste Unterstützung von der ersten, der zweiten,
der sechsten und siebenten Entwicklungsmethode des
Guten erlangen, d.h. Wachsamkeit und Gebet um
Entwicklung des Guten und ausdauernder Entschluss
dazu und Handeln darin, was in diesem Fall der Glaube
wäre. Unter den besonderen Methoden wird das Volk
des Herrn vermutlich die erste und die zweite Methode
als die hilfreichste zur Entwicklung des Glaubens
erlangen, d.h. Unterordnen unserer Herzen und Sinne
unter den Einfluss des Wortes Gottes, indem seine
entsprechenden Teile diese stützen, sowie Nachahmen
Gottes und Christi durch andächtiges Nachsinnen über
Ihre Charaktere. Es ist unnötig, Illustrationen zu diesen
Punkten zu geben, denn der Leser wird sie in den
Artikeln 2, 3 und 4 in „The Methods of Developing
Christlikeness“ [„Die Methoden zur Entwicklung der
Christusähnlichkeit“ – nicht in deutsch – Anm. d. Üb.]
finden (siehe PT Nr. 361, 369, 373, 374, 377 –
Exemplare sind noch verfügbar).
Die Pflege des Glaubens in seinen feinen Verästelungen
wird unsere Wachsamkeit, Ausdauer und
Stärke stark beanspruchen, denn mit der möglichen
Ausnahme der Liebe erfordert keine andere Eigenschaft
mehr Aufmerksamkeit als der Glaube, und ausnahmslos
ist keine andere häufiger, dringender und fortwährender
zur Ausübung eingefordert als der Glaube. Die
Ergebnisse, die er zustande bringt, machen unsere
Anstrengungen bei seiner Pflege mehr als wett. Lasst
uns deshalb mit allem Fleiß versuchen, ihn zu unserem
dauerhaften und unveräußerlichen Besitz zu machen
und dabei unserem himmlischen Vater vertrauen, dass
Er unsere Anstrengungen durch den Dienst Seines
Sohnes mittels Seines Geistes, Seines Wortes und
Seiner Vorsehung zu unseren Gunsten unterstützen
wird.
ERPROBUNG DES GLAUBENS
Unser Glaube muss, bis er kristallisiert ist, einer stets
größerwerdenden Strenge unterliegen. Die Erprobung
unseres Glaubens schließt seine Aussetzung dem Druck
ungünstiger Erfahrungen ein. Der Herr lässt alle Arten
widriger Umstände und Ereignisse in unserem Leben
zu, deren natürliche Absicht es ist, unseren Glauben
zu schwächen, zu gefährden oder zu zermalmen. Wenn
wir uns in diesen Erfahrungen durchsetzen, sind wir
Sieger in der Erprobung des Glaubens; wenn wir darin
fehlschlagen, erleiden wir eine Niederlage. Unser
Glaube, der ihrem Druck ausgesetzt ist, ist die
Erprobung des Glaubens (1. Petr. 1:6, 7).
Es ist ein Irrtum vieler religiöser Schwärmer, ihren
Zuhörern und Anhängern zu versichern, dass, wenn sie
Christen werden und darin verbleiben, sie immun vor Erprobungen werden, und
ihr Leben von nun an ein
einziges Freudenlied sein wird. Solche Lehrer müssen
einige der ersten Grundsätze der Geheimnisse Gottes
lernen. Das christliche Leben ist in seinen reiferen
Aspekten eine stete Folge und Vermischung von Freude
und Leid. So wie unser Herr Jesus, der sich im Geist
freute und nichtsdestoweniger ein Mann der Leiden
genannt wurde, so hat das Volk des Herrn große Freude,
obwohl es nötigenfalls für eine kurze Zeit durch
vielfältige Versuchungen in Schwermut ist (1. Petr. 1:6).
Feurige Erprobungen sind somit, insbesondere
hinsichtlich der Glaubensgrundsätze (Jak. 1:2-4; 1. Petr.
1:7), zu erwarten (1. Petr. 4:12).
Die Notwendigkeit der Prüfung unseres Glaubens
wird aus dem Bild offensichtlich, welches Petrus in
der letzten Verweisstelle gebraucht. Da unser Glaube
mehr oder weniger mit menschlichen Neigungen
vermischt ist, vergleicht er ihn mit dem Gold und der
Schlacke im Golderz, das dem Feuer des Schmelztiegels
hingegeben werden muss, um die Schlacke vom
reinen Gold zu trennen. So läutern feurige Erprobungen
unseren Glauben, ganz gleich, welche natürliche und
sündige Veranlagung mit ihm verbunden ist, und geben
uns somit eine Eigenschaft, die weit wertvoller ist als
Gold. Ohne solche Erprobungen würden diese Mängel
an unserem Glauben hängen bleiben, was uns untauglich
für das Erbteil des herrlichen Königreiches
machen würde. Durch diese Erprobungen unter sonst
gleichen Umständen werden wir nach und nach auf
die Herrlichkeit des christusgleichen Charakters, die
Ehren des Himmelreiches, die Herrlichkeit einer neuen
Natur und den Abglanz des Lobes des himmlischen
Vaters vorbereitet (Röm. 2:7; 1. Petr. 1:7). Diese
Erprobungen tragen dazu bei, die völlig Treuen von
allen anderen zu trennen und haben wegen ihrer
wunderbaren Ergebnisse einen großen Wert.
Der Apostel spricht bezüglich unserer Erprobung
vom Feuer. Obwohl einige vom Volke des Herrn
Erprobungen durch buchstäbliches Feuer hatten, nimmt
sein Gedanke hauptsächlich auf symbolisches Feuer
Bezug, d.h. harte Erfahrungen. Dies können wir
sogleich erkennen, wenn wir die Dinge sehen, durch
die der Herr uns prüft. Solche Prüfungen kommen in
Form von Verlusten, Enttäuschungen, Verzögerungen,
Einschränkungen, Beiseiteschiebungen, unseren Fehlern,
den Fehlern anderer, Versäumnissen, Züchtigungen,
Härtefällen, Erforderlichkeiten, Widerständen,
Sichtungen und Leiden, wie Schmerzen, Müdigkeit,
Krankheit, Kummer, Gefahr und Verfolgung. Diese
kommen einzeln, paarweise oder in größeren Verbindungen
vor und erzeugen von Zeit zu Zeit gewiss
eine vehemente Hitze und spannen unsere Kräfte des
Ertragens aufs äußerste an. Nicht wenige fallen in den
Erprobungen des Glaubens. Doch fallen heißt hier, in
allen Dingen scheitern, und wir sollten mit Macht und
Kraft dagegen bestrebt sein.
Wie können wir die Erprobungen unseres Glaubens
ertragen? Wir wollen uns davon vollständig überzeugen,
dass
„Mit unserer Kraft nichts getan werden kann
Sogleich wäre unser Verlust bewirkt,
Doch für uns kämpft der Held,
Den Gott selbst erwählt.“
Es ist von größer Bedeutung, wenn wir den Sieg
wünschen, völlig überzeugt zu werden, dass wir der
Erduldung der Prüfung des Glaubens von uns aus nicht
gewachsen sind (Joh. 15:4, 5; 2. Kor. 3:5, 6). Doch
„unsere Hilfe kommt vom HERRN“ (Ps. 121:2) und
ist für uns, wenn wir darum bitten und sie uns aneignen.
Lasst uns nie vergessen, dass unsere Erprobungszeiten
unsere Gefahrenzeiten sind. Dies wird uns helfen, uns
selbst zu schützen und den Sieg zu erlangen. Gott hilft
uns durch Jesus durch die eingesetzten Mittel, und an
diesen lasst uns mit unserer ganzen Kraft festhalten.
Bestimmte Methoden werden uns besonders helfen,
unsere Erprobungen des Glaubens siegreich zu erdulden,
obwohl sich alle von ihnen tatsächlich als
hilfreich erweisen werden. Wachsamkeit wird sich, um
Unglauben zu überwinden und Glauben zu bewahren,
als größte Hilfe erweisen, denn unsere Erprobungszeiten
sind gefahrvolle Zeiten. Unsere Feinde sind in
solchen Zeiten besonders aktiv, um unseren Glauben
zu überwinden und werden, wenn wir nicht wachsam
sind, in ihren Anstrengungen erfolgreich sein. „Seid
nüchtern und wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht
umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er
verschlingen könne. Dem widersteht standhaft durch
den Glauben ...“ (1. Petr. 5:8, 9). Gebet, um Unglauben
zu überwinden und Glauben zu bewahren, ist
gleicherweise sehr hilfreich, wenn der Glauben unter
schwerem Druck zu leiden hat.
Wenn der Glaubensteil der Kampfesfront äußerst
bedrängt ist, lasst uns zum himmlischen Stab um
weitere zusätzliche Durchsetzungskraft schreien, um
dadurch den Angriff der Feinde zurückschlagen zu
können. In Zeiten der Versuchung nicht um Hilfe zu
beten, ist fatal, wohingegen unsere Schreie um Beistand
prompt beantwortet, und wir befähigt werden, Sieger
zu sein. Unsere früheren Siege im guten Kampf des
Glaubens uns ins Gedächtnis rufend, wird uns helfen,
am Tag der Versuchung erfolgreich zu widerstehen. Ein
Betrachten der Siege der Glaubenshelden in ihren
Kämpfen wird sich als hilfreich erweisen. Lasst uns
deshalb während unserer Erprobungen die Glaubenskämpfe
und Siege in biblischen und späteren Zeiten
im Sinn festhalten. Von ihnen werden wir eine Anregung
erlangen. Somit werden sich die Beispiele von
Abraham, Joseph, Moses, Josua, Samuel, David,
Daniel, Jesus, Paulus, Petrus, Johannes, Arius, Waldus,
Marsiglius, Wyclif, Huss, Luther, Wesley, Miller und eine Menge anderer für
uns inmitten unserer Erprobungen
als sehr hilfreich erweisen.
Wenn wir unsere Herzen dem Einfluss der Teile der
Bibel, die den Glauben stützen, unterwerfen, indem
wir sie in unseren Herzen festhalten, werden wir in
der Erprobung kräftig unterstützt. Ihre Doktrinen, Verheißungen,
Ermahnungen, Prophezeiungen, Geschichten
und Vorbilder sind zu diesem Zweck besonders
angepasst und stärken uns kräftig in der Stunde
der Erprobung. Wenn unser Glaube unter wiederholten
Hieben schwankt, lasst uns ihn durch andere und starke
Charakterzüge unterstützen. Dies ist eine der hilfreichsten
zu verwendenden Methoden während der
Erprobung.
Für den endgültigen Sieg des Glaubens, der die
Versuchung durchmacht, ist die Methode der Darstellung
eines den Angriffen der Feinde unzugänglichen
Herzens und Sinnes besonders passend. Besonders
durch den Gebrauch dieser Methode war es, dass Jesus
die Angriffe Satans in der Wüste zurückschlug (Mt.
4:1-11). Dies wird uns bei treuem Gebrauch befähigen,
sowohl alle seine Angriffe als auch die der Welt und
des Fleisches zu schlagen. Lasst uns deshalb einen
treuen Gebrauch von den Grundsätzen, Prozessen, der
Art und Weise, Ordnung und den Methoden der
Charakterentwicklung machen, so wie sie sich auf
unseren Glauben in der Erprobung beziehen, und aus
seinen Erprobungen wird mehr als ein Sieg durch Den
herauskommen, der uns liebte.
ERGEBNISSE DES GLAUBENS
Glauben an Gott und Christus ist außerordentlich
fruchtbar. Seine Ergebnisse sind wahrscheinlich größer
als die einer anderen Gnade. Es endet in Segnungen
für Gott. Zweifellos gefällt es Ihm (Hebr. 11:5, 6), wenn
Er sieht, dass wir Ihm das Vertrauen geben, wovon
Seine Eigenschaften, Lehren und Handlungen zeigen,
dass Er dessen würdig ist. Dies führt dazu, dass Er
wenigstens von einigen die Ehre, die Er in so reichem
Maße verdient, erhält. Durch Satan und seine Diener
wurde Er so sehr entehrt. Diese behandelten Ihn mit
Unglauben, Hass, Böswilligkeit, Ungehorsam, Undankbarkeit,
falschen Darstellungen, Schmähungen
und Lästerung, während Er das Gegenteil verdient, das
Er durch den Glauben Seiner Diener des Alten
Testaments und Seinen Söhnen des Neuen Testaments
erhielt.
Mehr noch, der Glaube Seiner Diener und Söhne
war Ihm zum Nutzen Seines Planes dienlich. Somit
half der Glaube Abel, annehmbar zu opfern; Henoch,
gerecht zu leben; Noah, die Würdigen zu erretten;
Abraham, Vater der Gläubigen zu werden; Jakob, die
Gnaden des Bundes zu gewinnen; Joseph, viele Leben
zu erretten; Moses, eine Nation zu befreien, zu
organisieren und zu regieren; Josua, viele Nationen zu
unterwerfen; Simson, eine beispiellose Heldentat zu
verrichten; Samuel, sein Volk zu verteidigen; David,
sein Königreich zu festigen und machtvoll zu machen;
Elia, dem Zorn Ahabs und Isebels die Stirn zu bieten;
Daniel, den Rachen der Löwen zu stopfen; Schadrach,
Meschach und Abed-Nego, die Hitze des Feuers zu
löschen; und Serubbabel und Esra, eine Nation aus der
Gefangenschaft in ein wüstes, aber verheißenes Land
zurückzuführen. In all diesen Handlungen lieferten
diese Männer nicht nur Vorbilder des Planes Gottes,
sondern leisteten einen Beitrag zu seinem Dienst.
Der Glaube der Söhne Gottes hat auch in größerem
Maße geholfen, den Plan Gottes zur Vollendung
fortzuführen und diente somit Ihm. Der Glaube Jesu
befähigte Ihn, Zentrum und Testamentsvollstrecker des
göttlichen Planes zu werden, auch um der Wut der
Juden zu trotzen und die Härte der Kreuzigung zu
ertragen. Der Glaube befähigte Petrus und Johannes,
den Sanhedrin zu überwinden; einem Saulus, Paulus
zu werden, dabei alle Arten von Leiden im loyalen
Dienst für den Plan Gottes ausschöpfend; Ignatius, sich
im Amphitheater den Löwen gegenüberzustellen;
Arius, sich Konstantins kaiserlicher Macht und Verfügungen
und der Exkommunikation des Klerus in der
Verteidigung der Einheit Gottes zu widersetzen;
Waldus, die Schafe Gottes trotz der Inquisition zu
speisen; Marsiglius, die Grundlage des reformierten
Tempels ungeachtet der Drohungen und Intrigen des
Papstes zu legen; Wyclif, viele Wahrheiten der Welt
gegenüber zu verteidigen; Huss, die Flammen des
Scheiterhaufens im Interesse der gleichen Wahrheiten
zu erleben; Luther, Papst und Kaiser, als er für die
Rechtfertigung aus Glauben eintrat, zu besiegen; Melanchton,
die Gelehrsamkeit der Scholastiker im Interesse
eines reformierten Glaubens zu zerstören; Wesley,
den Spott der englisch sprechenden Welt in seinem
Eintreten für ein geweihtes Leben zu ertragen; und
Miller, die moderne Bewegung zum Thema des zweiten
Kommens Christi ins Leben zu rufen und den großen
Spott zu überwinden, als einige seiner Ansichten der
Verwirklichung ermangelten. Der Glaube führte das
Werk des Schneidens und Nachlesens zu einem erfolgreichen
Abschluss; und zu einem solchen Abschluss
führt er das Werk der Epiphania voran, indem
er die Herzen der von der Epiphania erleuchteten
Brüder und ihre Mitarbeiter belebt.
Wahrhaftig, im Interesse des Planes Gottes waren
es Seine Diener des Alten Testaments, die „durch
Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten,
Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften,
des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes
Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen,
im Kampf stark wurden, der fremden Heere
zurücktrieben. Frauen erhielten ihre Toten durch
Auferstehung wieder; andere aber wurden gefoltert,
da sie die Befreiung nicht annahmen ... Andere aber
wurden durch Verhöhnung und Geißeln versucht, dazu durch Fesseln
und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt,
verbrannt, zersägt, starben den Tod durch das Schwert,
gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten
Mangel, Drangsal, Ungemach. ..., irrten umher in
Wüsten und Gebirgen und Höhlen und den Klüften der
Erde“ (Hebr. 11:33-38). Andererseits, um die Sache
Gottes zu fördern, hatten Seine Söhne des Neuen
Testaments nicht nur fast alle diese Dinge buchstäblich
getan oder durchgemacht, sondern sie taten größere
Dinge als diese, d.h. ihre Gegenbilder, machten diese
durch oder tun diese oder machen diese durch; denn
Gottes Diener lieferten in ihren Taten und Leiden
Vorbilder der Taten und Leiden Seiner Söhne. Somit
sehen wir, wie wunderbar der Glaube zum Wohlgefallen,
zur Ehre und zum Dienst Gottes beigetragen
hat.
Der Glaube hat außerdem große Segnungen für
seine Besitzer. Er belohnt seine Besitzer in diesem
Leben außerordentlich. Denn jeder weitere Schritt, den
sie tun, ist eine Belohnung des vorangegangenen
Schritts des Glaubens. Dies ist in jeder Phase ihrer
Erfahrung offenbart und wurde im Abschnitt über die
Funktionen des Glaubens in dieser Abhandlung kurz
untersucht, deshalb bedarf es hier keiner Wiederholung.
Der Glaube segnet auch andere; denn als Gottes
Diener und Söhne Glauben ausübten, als sie dem Plane
Gottes dienten, liefen ihre Anstrengungen auf Hilfen
für alle Antwortenden hinaus. Somit half der Glaube
von einigen in alttestamentarischer Zeit in dem Maße
anderen, wie diese antworteten, und dies diente zu ihrer
Vorbereitung für immer mehr Segnungen, was in nicht
wenigen Fällen ihre Vorbereitung zum Fürstentum auf
der ganzen Erde im Millennium zur Folge hatte;
wohingegen in der Zeit des Neuen Testaments der
Glaube einiger anderen half, die verschiedenen
notwendigen Schritte zu unternehmen, um in Harmonie
mit Gott zu kommen und als Könige und Priester mit
Christus tauglich zu werden; wohingegen noch andere
eine Hilfe vom Glauben der Kinder Gottes erhielten,
um besser vorbereitet zu sein, von diesen herrlichen
Königen und Priestern gesegnet zu werden. Zweifellos
hatte das Wirken des Glaubens durch die Liebe eine
unerreichte Fruchtbarkeit in seinen Ergebnissen. Gott
lädt uns ein, solch einen Glauben wie diesen zu
entwickeln und zu erhalten. Dazu gibt Er uns alle Hilfen
Seiner mit einem Eid bestätigten Verheißung des Amtes
Christi als Hohepriester und aus dem Besitz und dem
Wirken Seines Geistes, Wortes und Seiner Vorsehung.
Solch ein Glaube verdient unsere äußersten Anstrengungen
der Pflege und des Bewahrens. Und einem
solchen Glauben gehört die ganze Zukunft – eine
Zukunft so reich wie die Verheißungen Gottes; so
gewiss wie der Bund Gottes und so wünschenswert
wie die Belohnungen Gottes!
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