Anmeldename
Passwort
  Kontakt
  Redaktion
  Oft gestellte Fragen
  Impressum und Datenschutz
  Tägliches Manna
  Die Grundlage unserer Rechtfertigung
  Abrahams Glaube - Vorbild und Gegenbild
  Welche Bedeutung hat das alles?
  Dreieinigkeit?
  Göttliche Gunst
  Unglücke
  Hölle-was ist das?
  Hast Du Jesu Geist?
  Das Wiedersammeln Israels
  Der Lösegeld-Preis
  Restitution
  Die neue Erde
  Die Auferstehung der Toten
  Ein neues Zeitalter kommt
  Die Zeit der Wiederkunft unseres Herrn
  Zeichen der Gegenwart des Königs
  Passendes tägliches Leben des Christen
  Glaube
  Selbstbeherrschung
  Geduld
  Frömmigkeit
  Brüderliche Liebe
  Wachstum der Reben
  Herausgeber
  2023-2024
  2022-2009
  2008-2000
  1999-1994
  Die Bibelstandarte
  Israel
  Pastor Russell
  Der göttliche Plan der Zeitalter
  Broschüren & Flugblätter
  Offb. 12 erklärt



'Der Herr unser Gott ist ein einiger Gott'


„Für uns ist ein Gott.“ „Höre, Israel: Jehova, unser Gott, ist ein einiger Jehova.“ „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich (Vater), dass du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ – 1. Kor. 8:5-6; 5. Mo. 6:4; Joh. 17:3.

Das Wort „Gott“ bedeutet Mächtiger, doch nicht immer den Allmächtigen. Es wird zur Übersetzung von jedem der vier hebräischen Worte gebraucht: – El, Elah, Elohim und Adonai. Alle bezeichnen in der gewöhnlichen Übersetzung der Bibel einen Mächtigen. Es ist ein allgemeiner Name, oft und rechtmäßig unserem himmlischen Vater beigelegt, als auch unserm Herrn Jesus, Engeln und Menschen.

5. Mo. 10:17, wird Elohim – ein Mächtiger – in Bezug auf Jehova, den Allmächtigen, gebraucht, als auch in Bezug auf andere Götter. „Jehova, euer Gott, er ist der Gott der Götter.“
1. Mo. 32:25, 31 und Ri. 13:21-22 wird ein Engel „Gott“ genannt – Elohim.
Jer. 16:13 werden irdische Heidenkönige und Regenten „Götter“ genannt – Elohim.
2. Mo. 7:1 wird Moses „ein Gott“ genannt – Elohim.

2. Mo. 21:6; 22:7-8, 27 ist das Wort Elohim offenbar in Bezug auf die von Moses ernannten Richter gebraucht, weil sie Mächtige waren, oder Personen in Autorität; und die Übersetzer der Elberfelder Bibel haben das Wort mit „Richter“ übersetzt, aber an den drei letzten Stellen verfehlt, das hebräische Wort, Elohim, anzudeuten. Luther übersetzt viermal „Götter“ und einmal „Teidingsleute“, Schiedsrichter.

2. Mo. 12:12 werden die Fürsten Ägyptens als „Götter“ bezeichnet – Elohim.

Ps. 82 ist der Unterschied der Wesen, die mit dem Wort „Gott“ bezeichnet werden, sehr bestimmt — „Gott [Elohim] stehet in der Versammlung Gottes [El]: inmitten der Götter [Elohim] richtet er“. Hier weist das erste Wort, Gott, unverkennbar auf Jehova, den Allmächtigen, während die anderen sich auf andere Mächtige beziehen – die Kirche, die Söhne Gottes, deren Haupt oder Höchster Jesus ist, und von denen geschrieben steht (Vers 6): „Ich habe gesagt, Ihr seid Götter [Elohim] und Söhne des Höchsten [El yon, der höchste Gott] ihr alle“ – Joh. 10:34.

Aber, sagt Paulus, „Wenn es anders solche gibt, die Götter genannt werden (wie es ja viele Götter und Herren gibt), so ist doch für uns ein Gott, der Vater“ (1. Kor. 8:5-6). Der Vater ist der Mächtige über allen anderen Mächtigen – der eine Gott über allen. Keine anderen sind mächtig oder groß, außer dass sie ihre Größe sowohl, als ihre Existenz, von ihm empfangen haben. Und auf dieselbe Tatsache lenkt Moses die Aufmerksamkeit Israels in den obigen Worten: „Höre, Israel: Jehova, unser Gott, ist ein einiger Jehova“.

Das Wort Jehova ist kein allgemeiner Name, wie das Wort Gott, sondern ein Eigenname, der bestimmte, persönliche Name des allmächtigen Vaters, und wird niemals einem andern Wesen beigelegt. Der Name Jehova sollte, wie andere Eigennamen, nicht übersetzt werden. In unserer gewöhnlichen Übersetzung des Alten Testaments ist die Bestimmtheit als ein Name verloren gegangen, indem meist „HERR“ übersetzt ist.

Manche nehmen irrtümlicherweise an, dass der Name „Jehova“ sich auf Christus beziehe. Wir zitieren daher einige aus den vielen Schriftstellen, um zu beweisen, dass dieser Name ausschließlich der großen Ersten Ursache aller Dinge gehört. „Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen“ (Jes. 42:8). „Ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen unter dem Namen Gott, der Allmächtige [El Shaddai]; aber mit meinem Namen Jehova bin ich ihnen nicht bekannt gewesen“ (2. Mo. 6:3). Damit die Menschen erkennen, „dass du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ – Ps. 83:19.

Jehova wird oft als der Heiland der Menschen erklärt, weil er der Autor des Heilsplanes ist; unser Herr Jesus ist der Heiland in einem zweiten Sinne, als das Mittel, wodurch der Plan Jehovas ausgeführt wurde. David macht den Unterschied zwischen Jehova und unserm Herrn Jesus sehr klar in Ps. 110:1: „Der Herr [Jehova] sprach zu meinem Herrn [Adon, Meister - Christus]: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“ Unser Herr Jesus und Petrus machen sehr eindringlich auf diese Schriftstelle und auf die Unterscheidung aufmerksam — Lk. 20:41-44; Apg. 2:34-36.

Während die Heilige Schrift so sehr klar ist hinsichtlich der getrennten Persönlichkeit und genauen Verwandtschaft Jehovas und unseres Herrn Jesus, erscheint es verwunderbar, dass die Idee eines dreieinigen Gottes – drei Götter in einem und zugleich ein Gott in dreien – jemals Bedeutung und allgemeine Annahme gefunden haben sollte. Aber die Tatsache, dass sie so allgemein angenommen worden ist, beweist nur, wie fest die Kirche geschlafen hat, während der Feind sie mit Ketten des Irrtums band.

Wir glauben an Jehova und an Jesus und an den heiligen Geist und erkennen wohl die Tatsache an, dass unser Herr Jesus ein Gott ist – ein Mächtiger – obwohl wir nicht die unbiblische und unvernünftige Theorie anerkennen, dass er sein eigener Vater und Schöpfer ist, und die Lehre als unbiblisch verwerfen müssen, dass entweder drei Götter in einer Person seien, oder ein Gott in drei Personen. Die Lehre von der Dreieinigkeit hat ihren Ursprung im dritten Jahrhundert und hat eine sehr große Ähnlichkeit mit den heidnischen Lehren, die zu jener Zeit herrschten, besonders mit der Lehre der Hindus. Die einzige Stelle der heiligen Schrift, von welcher man jemals behauptete, sie bestätige, dass der Vater, Sohn und Geist ein Gott seien, ist ein Teil von 1. Joh. 5:7-8, welcher lautet: „Denn drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der heilige Geist: und diese drei sind eins; und drei sind, die da Zeugen auf Erden, der Geist, das Wasser und das Blut: und die drei sind einstimmig.“ Wir behaupten eine unwidersprochene und unwidersprechbare Tatsache, wenn wir sagen, dass dies der einzige der Dreieinigkeitsansicht günstige Text ist, und dass die oben kursiv gedruckten Worte unecht sind und von Trinitariern hier im fünften Jahrhundert eingeschoben wurden, weil es kein Schriftwort zur Unterstützung ihrer Theorie gab, die damals populär wurde. Trinitarier selbst geben dies zu; und in allen neuen Übersetzungen sind die unechten Worte ausgelassen (Siehe Elberfelder Bibel). Die verbesserte englische Übersetzung sagt: „Dieser Text hinsichtlich der himmlischen Zeugen ist in keinem griechischen Manuskript enthalten, welches vor dem fünften Jahrhundert geschrieben worden ist. Er wird von keinem der griechischen Kirchenverfasser angeführt, noch von irgendeinem der lateinischen Väter, selbst wenn die Gegenstände, von denen sie handeln, sie naturgemäß geleitet haben würden, sich auf dessen Autorität zu berufen; er ist daher ohne Zweifel unecht“.

Man wird bemerken, dass ohne die eingeschobenen Worte, die oben kursiv gedruckt sind, der Sinn der Stelle vollständig ist, und ihre Lehre in vollkommener Harmonie mit dem Zusammenhang steht, was nicht der Fall wäre, wenn die eingeschobenen Worte gültig wären. Der inspirierte Apostel zeigt, dass „der Sohn Gottes der ist, der mit Wasser und Blut kam,“ um der Erlöser der Menschheit zu werden; das heißt, er kam, durch die Taufe in Wasser, das Symbol seiner vollen Weihung selbst bis zum Tode, und ebenso durch Blut, die tatsächliche Erfüllung seines Weihegelübdes, selbst bis zum Tode, zum Vergießen seines Blutes. Er kam, „nicht durch Wasser allein [nicht durch Weihung allein], sondern durch Wasser und Blut“ – beides, die symbolische und buchstäbliche Taufe in den Tod. „Und der Geist ist es, der da zeugt, weil der Geist die Wahrheit ist“ (1. Joh. 5:6). Der Geist Gottes zeugte nach seiner Wassertaufe, dass dieser sein geliebter Sohn ist, an welchem er Wohlgefallen gefunden habe (Mt. 3:17). Und wiederum, nach seiner Taufe in den Tod, bezeugte der Geist, dass er noch sein geliebter Sohn sei, indem er ihn vom Tode erweckte und hoch erhöhte zur rechten Hand der Kraft. So, wie Vers 7 und 8 behaupten, sind drei, die da zeugen, dass dieser Jesus der Sohn Gottes ist – der Geist, das Wasser und das Blut. Das Zeugnis des Geistes bei seiner Weihung und symbolischen Taufe in Wasser, und wiederum bei seiner Auferstehung, bezeichnet unsern Herrn Jesus als in der Tat den Sohn Gottes.

Hinsichtlich des Ursprungs der Dreieinigkeitsansicht sagt „Abbott und Conants religiöses Wörterbuch“, Seite 944: „Es war nicht vor dem Beginn des vierten Jahrhunderts, dass die Dreieinigkeitsansicht ausgearbeitet und in einen Lehrsatz formuliert wurde, und der Versuch gemacht wurde, sie mit dem Glauben der Kirche an einen Gott zu vereinigen. Aus dem Versuch, dies Problem zu lösen, entstand die Lehre von der Dreieinigkeit.“ Dreieinigkeit ist ein sehr hervorstechender Zug im Hinduismus und gibt sich zu erkennen in persischer, ägyptischer, römischer, japanischer, indischer und der ältesten griechischen Götterlehre“.

In „Langes britischem Kommentar“ heißt es in Bezug auf diese unechte Stelle: „Besagte Worte fehlen in allen griechischen Codices; also in Codex Sinaiticus [dem ältesten bekannten Manuskript] und in allen alten Übersetzungen, einschließlich des Lateinischen, zurück bis zum achten Jahrhundert; und seit dieser Zeit finden sie sich in drei Variationen. Ungeachtet der Dreieinigkeits-Streitfragen, nimmt kein einziger griechischer Vater darauf Bezug, noch irgendeiner der alten Lateinischen Kirchenväter“.

Diese Stelle wird als Unterschiebung bezeichnet von solchen Autoritäten wie Sir Isaac Newton, Benson, Clarke, Horne, Griesbach, Tischendorf und Alford. In „Hudsons griechisch englischer Konkordanz“ lesen wir: „Die Worte finden sich in keinem griechischen Manuskript vor dem fünfzehnten oder sechzehnten Jahrhundert und in keiner alten Übersetzung.“ Alford sagt: „Es sei denn, dass man bloßer Laune folge in der Kritik des heiligen Textes, so ist da kein Schatten von Recht, sie für echt zu halten.“ Tischendorf sagt: „Dass diese unechte Zutat fortfahren sollte, als ein Teil der Epistel veröffentlicht zu werden, halte ich für Gottlosigkeit.“ T. B. Woolsen fragt: „Fordern nicht Wahrheit und Aufrichtigkeit, dass solch ein Satz aus unsern englischen Bibeln ausgemerzt werden sollte – ein Satz, welchen Luther in seiner Übersetzung nicht aussprechen wollte, und der nicht in die deutsche Bibel hinein kam, bis fast 50 Jahre nach seinem Tode?“ Dr. Adam Clarke, der gelehrte methodistische Ausleger, sagt in seinen Bemerkungen zu dieser Stelle: „Es ist wahrscheinlich, dass dieser Vers nicht echt ist. Er fehlt in jedem Manuskript dieser Epistel, das vor der Erfindung des Buchdrucks geschrieben war, mit einer Ausnahme – Codex Montfortii in Trinity College, in Dublin. Die andern, die diesen Vers auslassen, beziffern sich auf 112. Er fehlt in beiden syrischen, in allen arabischen, äthiopischen, koptischen, sahidischen, armenischen, slavonischen, usw.; mit einem Wort, in allen alten Übersetzungen, außer in der Vulgata; und selbst in dieser Übersetzung haben ihn viele von den ältesten und korrektesten Handschriften nicht. Er fehlt ebenso in all den alten griechischen Vätern, und in den meisten, selbst der lateinischen.“

John Wesley, Gründer des Methodismus, suchte die Dreieinigkeitslehre zu unterstützen, denn er hielt diesen Text für echt; doch in einer Predigt über diesen Text führt er die Worte Servetus an – „Ich trage Bedenken, die Worte „Dreieinigkeit“ und „Personen“ zu gebrauchen, denn ich finde solche Ausdrücke nicht in der Bibel“ – und fügte hinzu: „Ich möchte nur auf den direkten Worten bestehen, unerklärt, wie sie im Texte liegen.“

Er arbeitete hart, die Lehre von der Dreieinigkeit zu beweisen, denn er glaubte, diese unechte Stelle sei echt; die Tatsache hinsichtlich der alten Handschriften der Bibel wurde erst später möglich. Zum Beispiel, zur Zeit der Herstellung der King James oder gewöhnlichen, englischen Übersetzung hatten die Übersetzer den Vorteil von nur acht griechischen Manuskripten und keines von einem früheren Datum als das zehnte Jahrhundert. Jetzt hingegen gibt es zirka siebenhundert Manuskripte; einige von ihnen, besonders das sinaitische Manuskript und das vatikanische Manuskript Nr. 1209, sind sehr alt, bis zum dritten Jahrhundert zurückreichend.

Gleichwie einige andere Lehren, von den Protestanten durch das Papsttum empfangen, ist auch diese angenommen und unterstützt worden, obgleich ihre gebildeten Anhänger bemerken, dass nicht ein einziger Text der Schrift zu ihrer Stütze herangezogen werden kann. Nein, mehr: jeder, der diese unbiblische Lehre nicht bestätigen will als seinen Glauben, wird durch die Artikel der Evangelischen Allianz als nicht rechtgläubig – ein Ketzer – erklärt.

Dennoch ziemt es sich für uns, als Wahrheitssucher, aufrichtig mit uns selbst und mit unseres Vaters Wort zu verfahren, welches fähig ist, uns wahrhaft weise zu machen. Daher, die Traditionen und Glaubensbekenntnisse uninspirierter Menschen und bloßer Systeme ignorierend, lasst uns festhalten „die Form gesunder Worte“, welche wir von unserem Herrn und den Aposteln erhalten haben – 2. Tim. 1:13.

Lasst uns nach dieser Richtschnur der wahren Kirche untersuchen, was Wahrheit ist über diesen Gegenstand. Paulus antwortet klar und eindringlich: Es ist „ein Gott und Vater aller“ (Eph. 4:6). Und wieder sagt er: „Es gibt viele Götter und viele Herren, aber für uns ist ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn“ (1. Kor. 8:5-6). Wir glauben das wörtlich: Alle Dinge sind von unserem Vater – er ist die Erste Ursache aller Dinge; und alle Dinge sind durch unseren Herrn Jesus. Er, „der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Offb. 3:14) ist der Agent Jehovas gewesen in allem, das seitdem getan worden ist – „Ohne ihn ward auch nicht eines, das gemacht worden ist“ (Joh. 1:3). Jesu Zeugnis ist dasselbe. Sein Anspruch war, dass er ein Sohn war, ein gehorsamer Sohn, der nicht seinen eigenen Willen tat, sondern den Willen des Vaters, der ihn sandte – „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ Wiederum sagte Jesus: „Der Sohn kann nichts von sich selbst tun“ – „Der Vater aber, der in mir wohnt, er tut die Werke“ (Joh. 5:19; 14:10). Wahrhaftig, er sagte auch: „Ich und der Vater sind eins;“ aber er zeigt, in welchem Sinne sie eins sind, durch sein Gebet, dass ebenso seine Jünger eins sein möchten (Joh. 10:30; 17:11). Diese wünschenswerte Einheit ist die, welche entsteht, wenn man denselben Sinn oder Geist hat, eine Einheit oder Harmonie des Herzens, des Planes, der Handlung.

Viele verunehren den Meister, obgleich sie denken, sie ehren ihn, wenn sie seine direkten Lehren widerlegen, indem sie behaupten, dass der Vater und der Sohn ein und dasselbe Wesen seien, und gleich in jeder Hinsicht. Nein, sagt Jesus, „mein Vater ist grösser denn ich“ (Joh. 14:28). Und er sagt auch, dass Gott nicht nur sein Vater ist, sondern der unsrige: – „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott“ (Joh. 20:17). Eine genaue Übersetzung des Griechischen von Phil. 2:6 erledigt die Frage von der Obergewalt des Vaters in Harmonie mit anderen Schriftstellen wie 1. Kor. 15:28 und Joh. 14:28. Sie lautet: „Welcher, da er in einer Form Gottes war, nicht über einen Raub [Usurpation] nachsann, zu sein wie Gott.“ Auch die Fußnoten verschiedener Übersetzter geben denselben Sinn. Der Begriff hier ist das gerade Gegenteil von Gleichheit von Vater und Sohn. Jesus beanspruchte nicht Gleichheit, noch strebte er nach einer wiederrechtlichen Usurpation von göttlicher Autorität. Das war Satan Begehren und Anstrengung, welcher sagte: „Hoch über die Sterne Gottes will ich meinen Thron erheben. . . . Ich will mich gleichmachen dem Höchsten“ – Jes. 14:12-14.

Jesus sagte: „Ihr heißet mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht, denn ich bin’s;“ aber „ihr sollt nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist“ (Joh. 13:13; Mt. 23:9). Petrus und Paulus geben uns denselben Gedanken, indem sie sagen: „Der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi hat uns wiedergezeugt“ (1. Petr. 1:3; Eph. 3:9-11; Gal. 1:3-4; Röm. 16:25-27). Wie klar und harmonisch sind diese Worte unserer Richtschnur; und wir könnten viel mehr anführen, die damit in voller Harmonie sind.

Kurz gesagt, wir finden, dass die Heilige Schrift lehrt, dass es nur einen ewigen Gott und Vater gibt, welcher ist von „Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Ps. 90:2; Röm. 16:26-27), und dass der Eine, welcher der Anfang Seiner Schöpfung war, seitdem Jesus genannt, obwohl niedriger als der Vater, höher war, als alle andern und folgenden Kreaturen, in deren Erschaffung er der tätige Agent Jehovas war. Als ein Erlöser notwendig wurde, in Harmonie mit des Vaters Wunsch, doch nicht aus Zwang, wurde der höchst und zuerst geschaffene Sohn Gottes, durch göttliche Macht (die Philosophie desselben geht über unser volles Verständnis) verwandelt zu einer niederen Daseinsstufe – der menschlichen: er wurde geboren und erwuchs zu reifem und vollkommenem Mannesalter. Daher war sein Leben nicht menschlicher Herkunft und darum nicht ein durch Adams Sünde verwirktes Leben.

Er war ein voll entwickelter, vollkommener Mensch (dem Gesetz entsprechend, im Alter von 30 Jahren), als er unverzüglich sich dem Willen seines Vaters weihte als ein Mensch, sich selbst als ein lebendiges Opfer darbringend an unserer Statt in der Taufe. Das Opfer wurde angenommen, und er wurde mit dem heiligen Geist des Vaters erfüllt (Mt. 3:16-17). Die Kraft Gottes kam da über ihn (Apg. 10:38). Diese Kraft Gottes in ihm war das, worauf er sich fortdauernd bezog. Es war dieselbe Kraft, die später durch Petrus, Paulus und andere erwiesen wurde, obwohl sie in unseres Herrn Fall viel deutlicher zu erkennen war, weil er, ein vollkommener Mensch, den Geist ohne Maß empfangen konnte, während alle unvollkommenen Glieder seiner Kirche nur ein Maß des Geistes haben können – Joh. 3:34; 1. Kor. 12:7.

Als Jesu Opferamt, am Kreuze endend, vorüber war, hatte er sein Werk vollendet – sein Werk als ein Mensch. Als er auferstand, war er nicht länger ein menschliches Wesen, sondern eine neue Kreatur, vollkommen gemacht. Seit seiner Auferstehung ist Jesus ein Teilhaber der göttlichen Natur gewesen, derselben Natur, wie sein Vater. Diese gegenwärtige, hocherhöhte Stellung unseres Herrn war ihm gegeben worden als ein Lohn des Gehorsams gegen den Willen des Vaters (Phil. 2:8‑9). Diese Schriftstelle sagt, dass seine gegenwärtige Herrlichkeit größer ist, als die Herrlichkeit, welche er besaß, ehe er Mensch wurde: sonst würde es keine Erhöhung gewesen sein. Nun, da er die göttliche, unsterbliche Natur hat, kann er nicht sterben. Und da er nun so hoch erhöht ist, ist ihm alle Gewalt gegeben, im Himmel und auf Erden (Mt. 28:18), so dass er fähig ist zu retten im höchsten Maße, vollständig zu retten – vom Tode zu erwecken und zu gänzlicher Vollkommenheit wiederherzustellen – Apg. 3:19-21.

Wie logisch und einfach ist die biblische Darlegung im Vergleich zu menschlichen Traditionen! Zum Beispiel, in welch einem Mischmasch von Widersprüchen befinden sich diejenigen, welche sagen, dass Jesus und der Vater eine Person seien. Das würde die Idee einschließen, dass unser Herr Jesus als Heuchler handelte, und nur vorgab den Vater im Himmel anzurufen, wenn er selbst derselbe Vater auf Erden war. Solche müssen auch schließen, da wir lesen, dass Gott nicht versucht, noch von jemand versucht wird, dass die Versuchung des Teufels (Mt. 4) nur eine Posse war. So mit dem Tode Jesu: Der Vater ist und war immer unsterblich, und folglich kann er nicht sterben, und wenn Jesus der Vater war, so muss er nur vorgegeben haben, zu sterben. Dann sind alle Behauptungen Jesu und der Propheten und Apostel hinsichtlich des Todes Jesu und seiner Auferstehung falsch, und sie waren falsche Zeugen im Bezeugen, dass Gott Jesum von den Toten erweckte, wenn er nicht wirklich starb.

Wenn sie zugeben, dass Jesus wirklich starb, so kommen sie in die andere Seite des Dilemmas; denn, glaubend, dass ihre drei Götter eins sind in Person, so mussten alle drei sterben, als Jesus starb. Wenn sie alle starben, wer erweckte sie zum Leben? Das würde auch der Behauptung Pauli widersprechen (1. Thes. 1:10), dass der Vater Jesum vom Tode erweckte; denn wenn der Vater und der Sohn dasselbe Wesen sind, so war der Vater tot, als der Sohn tot war.

Sollen wir so Aposteln, Propheten und Jesus selbst widersprechen, Vernunft und gesunden Verstand gefangen nehmen, um zu einem Dogma zu halten, das uns von den dunklen Jahrhunderten überliefert worden ist, durch eine verderbte, abgefallene Kirche? Nein! „Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte“ (Jes. 8:20). Wir sehen also, dass der Vater und der Sohn zwei getrennte und verschiedene Personen sind, obgleich eins im Geist, Streben, Vornehmen usw., weil der Sohn völlig in des Vaters Willen und Plan ergeben ist in allen Dingen.

Der heilige Geist

Wir untersuchen nun: Was sagt die Heilige Schrift in Bezug auf den heiligen Geist? Die Namenkirchen, päpstlich und protestantisch, behaupten, dass der heilige Geist eine bestimmte Person ist, und sie sagen ebenso, dass diese drei Personen zu derselben Zeit eine Person sind – „ein großes Geheimnis“. Ja wahrlich, es ist ein Geheimnis, ein solches, wie es Babylons Verwirrung kennzeichnet. Aber für solche, die sich von den Überlieferungen der Menschen hinweg zu Gottes Wort wenden, ist alles klar und verständlich.

Wir sehen voraus, dass irgendeine Erklärung des Ausdrucks „heiliger Geist“, welche allen bekannten Bedingungen entspricht und alle Schriftstellen, die davon handeln, in Einklang bringen wird, als die richtige Bedeutung des Ausdrucks verstanden werden mag. Wir wollen zuerst sagen, was wir für solch eine Erklärung halten, und dann die Schnittstellen prüfen, die von dem Gegenstand handeln, und die von manchen als im Widerspruch mit den Anschauungen stehend, die wir bringen werden, betrachtet werden könnten.

Wir verstehen, dass die Heilige Schrift in der soeben angeführten Weise lehrt, dass der heilige Geist nicht eine verschiedene Person ist, sondern dass er der göttliche Wille, Einfluss oder Macht ist, überall und für jeden Zweck wirksam, nach Gottes Wohlgefallen. Gott übt seinen Geist oder seine Energie in verschiedenen Wegen aus, verschiedene Agentschaften benutzend und verschiedene Ergebnisse vollführend.

Was immer Gott durch Agentschaften tut, ist so gewiss sein Werk, als wenn er der direkte Täter wäre, da alle solche Agentschaften von seiner Schöpfung sind; geradeso wie von einem Bauunternehmer gesagt wird, er baue ein Haus, obgleich er niemals ein Werkzeug dafür mag erhoben haben. Er tut es mit seinen Materialien und durch seine Angestellten. Ebenso, wenn wir lesen, dass Jehova Gott die Himmel und die Erde erschuf (1. Mo. 2:4), so dürfen wir nicht meinen, dass er sie persönlich hervorbrachte. Er bediente sich verschiedener Agentschaften – „Er sprach, und es war, [er gab seine Befehle und sie wurden prompt erfüllt]; er gebot, und es stand da“ (Ps. 33:6-9). Es kam nicht sofort in voller Ordnung zum Vorschein; denn wir lesen, dass Zeit gebraucht wurde in der Schöpfung – sechs Tage, oder Zeitperioden (Siehe Band 6 der Schriftstudien, Kapitel).

Es wird uns klar gelehrt, dass alle Dinge von dem Vater sind – durch seine Energie oder seinen Geist; doch diese Energie wurde durch seinen Sohn ausgeübt. Der Sohn Gottes, später Jesus genannt, wurde zur Schöpfung der Welt gebraucht (Joh. 1:3; Hebr. 1:8-12). Und wenn wir uns zu 1. Mo. wenden, so finden wir dargelegt, dass die Macht, welche schuf, Gottes Geist war – „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern“ (1. Mo. 1:2). Daher ist die einzig vernünftige Folgerung, dass es der Geist, Energie oder Wille, Jehovas war, tätig durch seinen Sohn – oder der Plan Gottes, ausgeführt durch den Sohn. Ein anderer Weg, in welchem Gottes Geist wirkte, war durch die Propheten. Sie „redeten, getrieben von heiligen Geist“ – durch den Willen oder die Energie Jehovas (2. Petr. 1:21). Das ist, Gott brauchte sie, seinen Sinn auszudrücken, obwohl sein Sinn, sein Geist, seine Gedanken nicht in ihnen waren; denn obwohl sie es ausdrückten, konnten sie seinen Sinn nicht verstehen (1. Petr. 1:12). Gottes Geist wirkte über, doch nicht in ihnen. In dem Knechts-Zeitalter (Hebr. 3:5; Gal. 4:4-7) trug der gläubige Knecht des Herrn Botschaft, wie sie auf ihn gelegt war; aber die Söhne Gottes, während dieses Evangelium-Zeitalters, sind in die Gemeinschaft ihres Vaters gebracht, und mit seinen Plänen bekannt gemacht worden. So wird mit ihnen nicht nur mechanisch gehandelt durch Gottes Geist oder Energie, sondern sie nehmen teil an, oder nehmen in sich auf seinen Sinn oder Geist durch seine Offenbarung seiner Pläne, welche sie in dem Maße empfangen können, als sie ihren eigenen Willen und ihre eigenen Pläne den seinen unterordnen. Und indem sie seinen Sinn haben, werden sie Mitarbeiter mit ihm, seine Plane auszuführen. „Der Knecht“, obgleich treu, „weiß nicht, was sein Herr tut“, aber der vertrauende Sohn ist mit den Plänen bekannt gemacht und hat teil an des Vaters Geist und Interesse an seinem Werk.

Das männliche Fürwort „er“ ist oft und richtig auf den heiligen Geist angewendet, weil Gott, dessen Geist er ist, als männlich dargestellt wird, Stärke anzeigend. Er wird der heilige Geist genannt, weil Gott heilig ist und weil es andere Geister gibt (Mächte, Einflüsse), etwas ähnlich im Wirken, welche böse sind. Gott ist treu und wahr, daher wird der Geist Gottes der „Geist der Wahrheit“ genannt. Er wird so dem „Geist des Irrtums“ gegenübergestellt und dem Einfluss, welchen Irrtum ausübt (1. Joh. 4:6). Satan wird während der gegenwärtigen Zeit als der Fürst oder Höchste des Bösen bezeichnet, und sein Einfluss oder Geist wirkt in seinen Dienern vielfach in derselben Weise, wie der Geist Gottes in seinen Kindern wirkt. Dies ist „der Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams“ – Eph. 2:2.

Die Zahl sieben wird oft gebraucht, um Vollkommenheit und Vollständigkeit darzustellen, und so lesen wir von den sieben Geistern Gottes (Offb. 1:4; 3:1). Und in derselben Weise lesen wir von sieben bösen Geistern (Mt. 12:45). Der Geist oder Einfluss des Bösen kommt von dem „Vater der Lügen“; und der Geist oder Einfluss der Wahrheit kommt von dem himmlischen Vater – Joh. 15:26.

Der Mensch ist bis zu einem gewissen Grade unabhängig von jedem dieser beiden Einflüsse. Er hat seinen eigenen Sinn oder Geist (1. Kor. 2:11), aber er ist so beschaffen, dass er Einflüssen von außen unterworfen ist, entweder guten oder bösen. In der gegenwärtigen Zeit gestattet Gott dem Bösen, in gewissem Grade zu triumphieren, zur Prüfung und Entwicklung des „Leibes Christi“, und ebenso zum Disziplinieren der Menschheit im Allgemeinen. Nun verwandelt der Geist des Bösen sich oft in einen Engel des Lichts (der Wahrheit), und was Wunder, wenn er die Kinder des Ungehorsams, in denen der Geist des Irrtums wirkt, in den Vordergrund stellt und als Heilige ausgibt (2. Kor. 11:14-15)? Was Wunder, wenn unter dem Schein größerer Ehre für unsern Herrn er mit Erfolg viele verführt in unbiblische Lehren, indem er den Sinn verfinstert und viele herrliche Wahrheiten verdeckt? Während dieses Zeitalters, wenn gerechtfertigte Gläubige ihren Sinn gänzlich Gott übergeben, um verändert und ungestaltet zu werden nach dem göttlichen Sinn, unter der Führung und dem Einfluss des Geistes der Wahrheit, werden sie zu dem göttlichen Standpunkt des Unternehmens, Willens und Strebens gebracht; und so, nach diesem Maße geistiger Gleichförmigkeit, werden sie Teilhaber der göttlichen Natur, welche Natur sie in Vollkommenheit erhalten werden, wenn sie gehorsam der Führung des Geistes gefolgt sind, selbst bis zum Tode.

So werden die Geweihten verwandelt (zu Neuen Kreaturen gemacht) durch die Erneuerung ihres Sinnes durch den heiligen Geist. So werden wir verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist (Röm. 12:2; 2. Kor. 3:18). Das wird die Zeugung des Geistes genannt: das heißt, es ist der Anfang des göttlichen Lebens. Solche werden daher als Söhne Gottes auf der göttlichen Stufe betrachtet. In der Hingabe des Sinnes ist das ganze Wesen übergeben, da der Sinn oder Wille die kontrollierende Macht ist.

Solche, die sich selbst Gott übergeben, werden „von Gott gleitet“, „gelehrt von Gott“, und können „dem Herrn dienen in Neuheit des Geistes“. Sie werden einen „Geist der Sanftmut“ haben, und der Gott unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, kann ihnen den „Geist der Weisheit und Offenbarung“ geben; in der Erkenntnis seiner selbst werden die Augen des Herzens erleuchtet werden, dass sie wissen können, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen – Eph. 1:17-18.

Im Gegensatz hierzu können wir ebenfalls sehen, dass, wie Satan der Widersacher Gottes und seiner Heiligen ist, so wird er auch seine uns betreffenden Pläne, seinen Geist, Sinn, Energie, Einfluss ausüben, der Kirche zu widerstehen. Er widersteht nicht offen, sondern unter dem Schein des Geistes Gottes. Als der „Geist der Furcht“ greift er viele an, und wenn sie ihm folgen, machen sie niemals Fortschritte, sondern werden unfruchtbar in der Erkenntnis und Liebe Gottes. Der Geist der Furcht sagt: es ist ein großer Fehler, zu denken, dass Christus für alle starb, und es ist eine Anmaßung, zu glauben, dass alle am Ende befreit sein werden von den Banden des Todes. Derselbe Geist der Furcht sagt: Deine eigenen Sünden sind nicht vergeben; du bist noch ein elender Sünder. So gibt der Geist des „Irrtums“, der „Furcht“ und „Knechtschaft“ die Lüge zu den Lehren des Geistes der Wahrheit, welcher sagt, dass Christus sein Leben gab zur Erlösung für alle, welches zu seiner Zeit verkündigt werden soll (1. Tim. 2:6); dass alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes des Menschen hören werden und hervorkommen (Joh. 5:28); und dass also jetzt keine Verdammnis (Verurteilung zum Tode) ist für die, welche in Christo Jesu sind, welche nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist – Röm. 8:1.

Wie der Geist Gottes zum Frieden, zur Freude und zum Glauben an seine Verheißungen leitet, so leitet der Geist des Irrtums zum Glauben an nicht versprochene Dinge, zur Freude an irdischen Vergnügungen und zum Frieden im Schlummer. Wie wir lesen (Röm. 11:8), ist es ein „Geist der Schlafsucht“; und ach! wie viele sind in diesen Zustand hinein betrogen worden. Weil der Einfluss des Geistes des Irrtums auf diese listige Weise ausgeübt wird, wird er ein „verführerischer Geist“ genannt; und der Apostel versichert uns, dass „der Geist [der Wahrheit] sagt ausdrücklich, dass in den letzten Zeiten etliche von dem [wahren] Glauben abfallen werden, achtend auf betrügerische Geister“ (1. Tim. 4:1). Bis zu welchem Grade Satan mit Erfolg Gottes Kinder betrogen, und Wahrheit mit Irrtum untermischt hat, müssen alle beurteilen, indem sie die Zeugnisse des Wortes der Wahrheit betrachten.

Der Geist der Welt ist ein anderer Name für den „betrügerischen Geist“, da die Welt großenteils unter der Herrschaft des Geistes des Fürsten dieser Welt steht. Sein Geist oder Einfluss wirkt und regiert großenteils in den Kindern dieser Welt. Und der Geist oder Einfluss der Welt ist einer der mächtigsten Hebel, womit der Fürst dieser Welt dem Geist der Wahrheit widerstrebt.

Ach! welch ein großer und starker Einfluss wird von diesen bösen Geistern oder Einflüssen ausgeübt – von dem Geist Satans, dem Geist der Welt unter seiner Herrschaft, dem „Geist des Antichristen“ (1. Joh. 4:3), dem Geist der Knechtschaft, der Furcht, des Stolzes, des Irrtums und der Sünde. Daher die Ermahnung, dass wir untersuchen, prüfen und probieren die Geister, nicht nur mit ihren Behauptungen und äußeren Erscheinungen, sondern mit dem Worte Gottes. „Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind“ – und erkennt „den Geist der Wahrheit, und den Geist des Irrtums“ – 1. Joh. 4:1, 6.

Solche, welche den Sinn oder Geist Gottes haben, werden himmlisch oder geistlich gesinnt genannt. Die geistlich Gesinnten sind so verwandelt, so gänzlich verschieden von dem, was sie in ihrem früheren irdisch gesinnten Zustand waren, dass sie „neue Kreaturen“ genannt werden. Indes, die neue geistige Schöpfung oder der verwandelte Sinn ist noch identifiziert mit dem menschlichen Leibe – dem Leib der Erniedrigung. Aber wenn das irdische Haus aufgelöst ist, geopfert, tot mit Christo, sollen wir ein Haus von Gott haben – ein neues Haus – einen herrlichen Leib, in Harmonie mit, und geeignet für, die Einwohnung des neuen Sinnes (2. Kor. 5:1). Wie in Jesu Fall, so in unserem: der neue Leib wird in der Auferstehung erhalten werden – nicht von allen, sondern von solchen, die jetzt im Sinn und Geist gezeugt sind von dem Geist der Wahrheit. Die Auferstehung ist die Geburt dieser Neuen Schöpfung. Jesus war der Erste, der so geboren wurde (Offb. 1:5). So erlangen wir den vollkommen geistigen Zustand und werden Geistwesen, völlig verwandelt in die herrliche Gleichheit unseres Herrn (Röm. 6:5), welcher nun „der Abglanz der Herrlichkeit und der Abdruck des Wesens seines Vaters“ ist (Hebr. 1:3). Solche Dinge, welche zu dem himmlischen Zustand gehören und nur mit dem Auge des Glaubens durch Gottes Wort gesehen werden können, werden geistliche Dinge genannt.

Nun sind wir vorbereitet, Pauli Lehre in 1. Kor. 2:9-16 zu verstehen: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen [des natürlichen Menschen] Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben; uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes“. Das heißt, wenn wir den Sinn oder Geist Gottes haben, so drängt uns dieser neue Sinn, die Tiefen Gottes zu erforschen, zu studieren, dass wir seinen Willen wissen und tun können als gehorsame Söhne. Wenn wir den Sinn oder Geist unseres Vaters haben, so werden wir auf sein Wort und seine Pläne achthaben, damit wir in Harmonie mit ihm handeln. „Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist [was sein Sinn, Wille, Pläne], als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes“ – 1. Kor. 2:11.

Wir haben empfangen „den Geist [oder Sinn], der aus Gott ist, auf dass wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind“. Aber „der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird“. Sie werden nur verstanden von solchen, welche den Geist oder Sinn Gottes haben, den Geist seines Planes und der Wahrheit. Diese werden mehr und mehr erfüllt von dem Geist der Wahrheit und des Gehorsams gegen sie, nicht mitteilend geistliche Dinge durch natürliche Mittel, wie der natürliche Mensch zu tun sucht, sondern „mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel“ (1. Kor. 2:13). „Der Geistliche aber beurteilt [unterscheidet] alles [er ist fähig, zu verstehen und richtig zu schätzen, beides, menschliche und geistliche Dinge] er selbst aber wird von niemandem beurteilt.“ Kein natürlicher Mensch kann die Motive verstehen oder richtig beurteilen, welche die geistlich gesinnte „Neue Kreatur“ bewegen, Dinge willig zu opfern, welche dem natürlichen Menschen wertvoll sind. Daher werden wir als Narren betrachtet von den weltlich gesinnten Menschen (1. Kor. 4:10), von denen, welche „den Geist der Welt“ haben.

Dieser Sinn oder Geist Christi ist derselbe, als der Geist Gottes, denn Christus opferte seinen eigenen Geist (Willen), und wurde mit dem Geist Gottes erfüllt. – „Denn auch Christus hat nicht sich selbst gefallen“ – Röm. 15:3.

Jesus sagte: „Die Worte, welche ich zu euch rede, sind Geist und Leben.“ Das ist, sie drücken den Sinn oder Geist Gottes aus, und auf sie achten, ist Leben. Aus diesem Grunde sagte Jesus: „Suchet in der Schrift“. Wir sollen sie nicht nur lesen als eine Pflicht, sondern darin forschen als ein Vorrecht, zu dem Zweck, dass wir den Geist oder Sinn Gottes kennen lernen mögen. Wenn wir mit dem Geist Gottes erfüllt werden wollen, so müssen wir tief trinken von dem Quell der Wahrheit – seinem Wort. Unsere irdischen Gefäße sind sehr unvollkommen und leck, und es ist leicht möglich, die geistlichen Dinge abgleiten zu lassen (Hebr. 2:1), in welchem Fall der Geist der Welt, welcher rings um uns ist, geschwind eintritt, den leeren Raum zu füllen. Darum ziemt es uns, der Quelle der Wahrheit, dem Worte Gottes, sehr nahe zu leben, damit nicht der Geist Gottes unterdrückt werde und wir mit dem Geist der Welt erfüllt werden. Aber wenn fortdauernd von der Quelle der Wahrheit erfüllt, werden wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist. Und so werden wir die Dinge kennen, welche Gott in Verwahrung für uns hat – selbst die Tiefen Gottes. So sehen wir, dass, was der natürliche Mensch nicht wissen konnte, wir, indem wir den Sinn, den Einfluss, oder den Geist Gottes empfangen, wissen dürfen (1. Kor. 2:12). Darum, „Lasst diese Gesinnung in euch sein, welche in Christus Jesus war“ denn „wenn jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ – Röm. 8:9.

Der heilige Geist oder Sinn sollte nicht mit den Früchten des Geistes, oder den Gaben des Geistes, verwechselt werden, obwohl sein Besitz immer die friedsamen Früchte der Geduld, Sanftmut, Liebe usw. trägt. In dem Beginn dieses Zeitalters war sein Besitz nicht nur oft von Früchten begleitet, sondern auch von wunderbaren Gaben des Lehrens, Zungen, Wunder usw. (1. Kor. 12); aber diese sowohl, als nach ihre Notwendigkeit, sind großenteils vergangen, wie der Apostel vorhersagte, dass es geschehen würde; die Gabe des Lehrens besteht noch, weil sie noch notwendig ist für „den Leib“. WT 04, 163-168