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DER LÖSEGELD-PREIS


[Vortrag, der von Br. Johnson im Juli 1916 auf der Norfolk, Va, Convention gehalten und 1916 in den Convention Reports von 1916, Seite 152-156 veröffentlicht wurde. Wir möchten diesen Vortrag über das Lösegeld herausgeben, da viele Geschwister die Convention Reports der Parousia nicht haben und dieser Vortrag ein frühes und interessantes Beispiel für Br. Johnsons analytische Talente ist. Dieser Vortrag wurde später mit kleinen Änderungen in die größere Abhandlung unter dem Titel „Christ – His Ransom“ aufgenommen, die in fünf Ausgaben der PRESENT TRUTH-Zeitschrift während des Jahres 1946 und im E. Band 15, Kap. 4, erschien. Die Untertitel wurden hinzugefügt.]

DIE Schriftstelle, die wir an diesem Nachmittag behandeln möchten, befindet sich in 1. Tim. 2:6: „Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle“. Die wichtigste Doktrin der ganzen Bibel ist die Doktrin vom Lösegeld. Der ganze Plan Gottes ruht auf diesem als sein Fundament. Sie ist der Mittelpunkt jeder Doktrin. Sie ist die Nabe des großen Rades des Planes Gottes. Von dieser einen Nabe strahlen all die anderen Doktrinen in verschiedene Richtungen dieses Rades. Diese Doktrin nicht zu verstehen, ist tatsächlich eine Katastrophe. Sie zu verstehen, ist ein großer Segen. Es ist unmöglich, den Errettungsplan der Bibel, der die siegreiche Versöhnung einschließt, zu verstehen, es sei denn, wir können die Stellung, die das Lösegeld selbst in diesem hat, verstehen.

VORLÄUFER DES LÖSEGELDES

Das ganze Lösegeld ist nicht unser Thema, vielmehr beschränkt sich das Thema auf den Ausdruck „Lösegeldpreis“. An erster Stelle bemerken wir den Vorläufer dieses Lösegeldpreises. Die Bibel weist auf den Vorläufer von ihm in dem, was Vater Adam tat, und die Folgen dessen, was er tat, hin. Vater Adam, der im Bilde Gottes auf menschlicher Stufe erschaffen wurde, hatte alle die Rechte, die der vollkommenen menschlichen Natur gehören. Gott gab ihm das Recht, einen vollkommenen Körper mit vollkommenem Leben zu besitzen – das Vorrecht, ein Geschlecht mit vollkommenem Leben zu zeugen, das Vorrecht zu leben, das Recht zum Leben zu besitzen und das Vorrecht, diese Erde und alles auf ihr als ihr Herrscher zu beherrschen. Diese Segnungen waren gewissen Bedingungen unterstellt – der Bedingung des Gehorsams.

Es gab einen in die Beziehung von Gott und Adam einbezogenen Bund, und solange wie Adam seinen Teil dieses Bundes einhielt, so lange wollte Gott ihn in all seinen Rechten belassen, die Er ihm als Geschenk bei der Schöpfung gab. Die Lebensrechte sind deshalb alle in den Dingen enthalten, die Adam als Geschenk gegeben wurden, doch als Geschenk mit Bedingungen. Er konnte sie solange behalten, solange er in Übereinstimmung mit der Bedingung war, gemäß der sie ihm verliehen wurden. Vater Adam erfüllte diesen Bund nicht; er zog es vor, seinen allmächtigen Freund und Ernährer zu mißachten und statt dessen seine Frau vorzuziehen [das heißt, auf sie zu hören – 1. Mo. 3:17 – der Herausgeber]. Und da er statt dessen seine Frau vorzog, stürzte er sich selbst in die Sünde und verlor sein Recht zum Leben, sein Recht auf einen vollkommenen Körper und Leben, verlor sein Recht, ein vollkommenes Geschlecht mit vollkommenem Leben zu zeugen, verlor sein Recht, sich an vollkommenen Zuständen zu erfreuen und über diese Erde zu herrschen. Somit hatte er alle seine Rechte wegen seiner Sünde verwirkt.

Seine Rechte wurden ihm, soweit Rechte betroffen waren, plötzlich genommen. Doch ihr Gebrauch wurde ihm in einem begrenztem Maße erlaubt, bis sie ihm nach und nach, mehr und mehr beim Tod vollständig genommen wurden. Somit hatte er das Recht zum Leben nicht länger, trotzdem gab ihm Gott das Vorrecht, eine kurze Zeit zu leben. Es war indes ein lebendiger Tod, den Vater Adam hatte.

Diese Bedingung jetzt, in die Vater Adam hineinkam, der Entzug von allem, was er war und hatte, sein Wesen, sein Recht auf dieses Wesen, sein Recht in diesem vollkommenen Wesen zu leben, sein Recht ein Geschlecht mit einem Recht zum Leben fortzupflanzen, sein Recht über die Erde zu herrschen, all dies wurde ihm entzogen, und in diesem Entzug war das Geschlecht mit ihm und verlor somit all die Rechte, die es von ihm bekommen hätte, wäre er treu geblieben. Somit war der Zustand, in den Vater Adam eintrat, der Vorläufer des Lösegeldes. Ein solcher Zustand musste eintreten. Somit haben wir Vater Adams Sünde kurz aufgezeigt, die den Entzug aller seiner Rechte, als Vorläufer des Lösegeldes, über ihn brachte.

URSACHEN DES LÖSEGELDES

Jetzt möchten wir kurz auf die Ursachen des Lösegeldpreises schauen. Zuerst gab es eine verlangende Ursache, die Gottes Gerechtigkeit war. Gottes Gerechtigkeit verlangte einen Lösegeldpreis, wenn Gott vom Standpunkt der Erlösung erneut mit dem Geschlecht handeln wollte. Gottes Gerechtigkeit, die den Menschen richtig zum Tode verurteilt hatte, war es, die genau das erwartete, dass der Mensch wiedergutmachen sollte oder es sollte wiedergutgemacht werden, was die Gerechtigkeit erforderte, bevor Gott mit dem Menschen handeln konnte. Die Gerechtigkeit Gottes, die gerecht ist, würde ungerecht sein, würde sie das Urteil, ohne den Anforderungen der Gerechtigkeit zu entsprechen, aufheben. Deshalb forderte die Gerechtigkeit Gottes das Lösegeld. Wir lesen davon z.B. in Röm. 3:25-26: „welchen Gott dargestellt hat zu einem Sühnungsmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist“. Bei der Untersuchung dieser Schriftstelle erkennen wir, dass es die Gerechtigkeit Gottes war, die das Opfer Jesu, das Lösegeld, verlangte, damit Er die Sünde vergeben konnte.

Dann gab es die planende Ursache des Lösegeldes, welche die Weisheit Gottes war. Als Beispiel können wir 1. Kor. 1:23-24 zitieren: „Wir aber predigen Christum als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis, und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, sowohl den Juden als Griechen, Christum, Gottes Kraft und Gottes Weisheit“. Somit ist Er, in Seinem Opfer, als Er den Lösegeldpreis hingab, im Hinblick auf die Erlösung des Menschen als die Zusammenfassung der Weisheit Gottes gezeigt.

Dann gab es die treibende Ursache im Lösegeldpreis, welche die göttliche Liebe war. Wir sollen nicht denken, dass es Gott nichts kostete, denn Er selbst beschaffte es, als Er Seinen Sohn gab. Das, was den Vater als die treibende Ursache dazu bewegte, war Seine wunderbare Liebe, die große Liebe Gottes, die den Himmel ihres liebsten Schatzes beraubte. Es war dies, was unseren Vater unverzüglich veranlasste, Seinen Teil hinsichtlich des Lösegeldes zu tun. Demgemäß lesen wir in Röm. 5:8: „Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“. Joh. 3:16 ist eine weitere Schriftstelle zu diesem Punkt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ [RLB - Anm. d. Übers.].

Dann gab es eine wirksame Ursache des Lösegeldes; und dies war Gottes Macht, die durch den Heiligen Geist in unserem lieben Erlöser wirkte. Diese Aussage finden wir in Apg. 10:38: „Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat“. Diese Kraft Gottes, die in unserem lieben Erlöser wirkte, befähigte Ihn, Sein Leben als Lösegeld hinzugeben.

Dann könnten wir die Aufmerksamkeit auf eine verdienstliche Ursache oder die mitwirkende Ursache des Lösegeldes legen. Dies war der Gehorsam unseres Herrn Jesus. Das, was es möglich machte, das Lösegeld zu geben, war ein gehorsames Herz, welches in der Sprache des Propheten sagen konnte: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens“. Davon haben wir das Zeugnis in Röm. 5:19: „Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten“. Somit war der treu im Tod bewahrte heilige Gehorsam unseres lieben Erlösers die verdienstliche Ursache des Lösegeldes und machte es möglich. Was Er niederlegte, hatte einen echten Wert und wurde für die Menschheit verfügbar gemacht. Somit haben wir das hervorgehoben, was die Heilige Schrift uns als die Ursache des Lösegeldes zeigt. An erster Stelle stand Gott mit Seinen herrlichen Eigenschaften, Seiner Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht, von denen jede auf eine unter-schiedliche Weise wirkte – die Gerechtigkeit Gottes forderte es, die Liebe Gottes setzte es in Gang, die Weisheit Gottes plante es, und die Macht Gottes führte es aus. Der Gehorsam Jesu war die mitwirkende Ursache.

WIR SIND SCHULDNER, GOTT DER GLÄUBIGER

Laßt uns nun genauer auf den Lösegeldpreis selbst schauen. Die Bibel stellt uns den Gegenstand mittels bestimmter kaufmännischer Ausdrücke dar. Sie stellt uns einen Gläubiger vor, der Jehova ist. Sie stellt uns einen Schuldner vor, der Adam und sein Geschlecht ist. Sie stellt uns einen Freund des Schuldners vor, der gewillt ist, etwas für die Schuld zu beschaffen, was den Schuldner befreit. Tatsache der Angelegenheit ist, dass der Schuldner sich selbst in den völligen Bankrott führte. Er verlor alles, was er hatte, und das nicht nur für sich selbst, sondern für seine Nachkommen. Somit war hier der Gläubiger, der an der Schuld festhielt. Hier war der Schuldner, der sich selbst mit allem, was er hatte, preisgab, alle seine Rechte. Und hier war ein Freund dieses Schuldners, der bereit war, alle seine eigenen Rechte, sein Recht auf Leben, sein Recht einem Geschlecht Leben zu übertragen, sein Recht, über die Erde zu herrschen, sein Recht eine vollkommene menschliche Existenz mit vollkommenen Bedingungen zu haben, einzusetzen, der bereit war, sie als Ausgleich für die anderen zu übergeben, und es somit ermöglicht, die anderen zu befreien. Dies ist also die Art und Weise, in der die Bibel die Angelegenheit darstellt. Deshalb ist sie mit Ausdrücken einer kaufmännischen Transaktion dargestellt. Dies ist in dem Thema, dass wir haben, – „Der Lösegeldpreis“ – beinhaltet.

Wir sind uns bewußt, dass es Menschen gibt, die gegen diese Ansicht eines Lösegeldpreises Einspruch erheben. Doch wir haben von der Tatsache Kenntnis, dass die Bibel dies immer wieder betont und die vollständige Möglichkeit unserer Erlösung auf diesen Lösegeldpreis stellt. Würde irgend etwas nicht in Ordnung sein, gäbe es einen völligen Fehlschlag in dem, was Gott zu tun begann. Deshalb gibt es die äußerste Notwendigkeit, dies zu erkennen.

DAS LÖSEGELD IST EIN KAUF

Last uns nun die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie die Bibel mit kaufmännischen Ausdrücken auf diesen Gegenstand hinweist. In der griechischen Sprache gibt es eine Anzahl von Wörtern, die gebraucht werden, wodurch Gott in unserem Verstand uns auf diese Transaktion hinweist. Das am häufigsten als Verb gebrauchte Wort ist agorazo und bedeutet buchstäblich „ich kaufe“. Es ist hergeleitet vom Substantiv agora, das „Markt“ bedeutet; und agorazo bedeutet: „ich kaufe auf einem öffentlichen Platz“. Die Vorstellung eines Kaufes ist in diesem Wort eingeschlossen. Jetzt richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass es wiederholt in der Bibel gebraucht wird. Es ist z.B. durch den Apostel in 1. Kor. 6:20 (und 7:23, die selbe Sprache in beiden Versen) angeführt: „Denn ihr seid mit einem Preis erkauft, verherrlicht deshalb Gott an eurem Leib und in eurem Geist, welche sind Gottes.“ [KJV – Anm. d. Übers.]. Er sagt in diesem Zusammenhang nicht aus, was dieser Preis ist, doch er drückt die Tatsache aus, dass Gottes Volk gekauft wurde. Dann gebraucht er in 2. Petr. 2:1, das bestimmte Personen behandelt, die einst zum Volke Gottes gehörten und dann ihren Glauben zum Scheitern brachten, das Lösegeld nicht anerkannten, die folgende Sprache: „und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen“. Somit wird uns erneut gesagt, dass bestimmte Personen gekauft wurden.

Im Buch der Offenbarung haben wir eine Anzahl von Vorkommen dieses selben Wortes. Es wurde in diesen Schriftstellen der Offenbarung durch das Wort „erkaufen“ [engl. „redeem“ – Anm. d. Übers.] übersetzt. Wir ziehen das Wort „kaufen“ [engl. „purchase“ – Anm. d. Übers.] vor, denn das Wort „erkaufen“ könnte andere Bedeutungen haben.

Es erscheint zum erstenmal in Offb. 5:9, 10: „Du ... hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“. Jetzt wird uns hier gesagt, dass ein Kauf ausgeführt wurde. Wir haben erkannt, von welcher Bedeutung dieser Kauf war. Uns wird berichtet, dass dies durch das Mittel Seines Blutes geschah. Du „hast für Gott erkauft [gekauft], durch dein Blut“. Nun bemerkt ihr, diese Schriftstelle sagt nicht, dass alle gekauft sind. Sie sagt einfach, dass bestimmte Personen gekauft wurden. „Du ... hast für Gott erkauft, . . ., AUS“ – aus . . . heraus. Die ganze Welt wurde noch nicht gekauft. Der Kaufpreis ist für jedermann niedergelegt, doch bisher war er nur zugunsten bestimmter Personen verfügbar gemacht, das ist der Kirche, deren Angehörige von Gott das Vorrecht bekommen haben, Könige und Priester zu werden.

Dann finden wir in Offb. 14:3 diese Äußerung: „Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen, als nur die 144000, die von der Erde erkauft waren“. Dann im nächsten Vers, dem vierten: „diese sind es, die dem Lamm folgen, wohin irgend es geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge Gott und dem Lamm“. So wurden bestimmte Personen aus der Menge des Menschengeschlechts vor den Übrigen herausgebracht. Dies sind die Personen, die in diesen Schriftstellen erwähnt wurden. Es gibt nicht eine Schriftstelle in der Bibel, die uns sagt, dass die Welt bisher gekauft wurde. Der Kaufpreis ist niedergelegt, doch es ist noch nicht Gottes Zeit, dass die Welt gekauft wird. Die einzigen Personen, die es durch das versöhnende Blut Jesu bisher erlangten, ist die Kirche.

DAS GRIECHISCHE WORT EXAGORAZO IST AUCH GEBRAUCHT

Die Bibel gebraucht dieses Wort agorazo auch in einer Zusammensetzung – exagorazo. Ex bedeutet „aus“ oder „aus ... heraus“. Das Wort kommt zweimal vor. In Gal. 3:13: „Christus hat uns losgekauft [buchstäblich „freigekauft“] von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist“. Dies zeigt uns jetzt, wie es geschah – durch eine Stellvertretungsübereinkunft. Er hat die jüdischen Brüder vom Fluch des Gesetzes gekauft. Jetzt beachtest du, dass er nicht sagt, er hat alle Israeliten gekauft. Er hat uns gekauft. Er hat uns vom Fluch des Gesetzes freigekauft, indem er ein Fluch für uns wurde.

Dann wieder macht der Apostel in Gal. 4:4, 5, wo er das selbe Wort exagorazo gebraucht, diese Aussage: „als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren [(Eig. geworden)] von einem Weibe, geboren [(Eig. geworden)] unter Gesetz, auf daß er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte“ – die unter dem Gesetz waren, freikaufte. Vom Gesetz wird hier gesprochen, als hätte es sie im Inneren umfasst, und er kaufte sie vom Gesetz frei, „auf dass wir die Sohnschaft empfingen“.

ANTILUTRON BEDEUTET LÖSEGELD

Es gibt noch ein drittes Wort, das die Bibel in diesem Zusammenhang gebraucht. Dieses dritte Wort ist lutroo. Von diesem Wort lutroo ist das Wort für „Lösegeld“ hergeleitet – antilutron. Lutroo kommt drei mal mit dieser Bedeutung vor.

In Lk. 24:21 lesen wir wie folgt: „Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen [lutroo] solle“. Das Wort bedeutet „befreien auf der Grundlage eines Preises“. Was die Israeliten für den Preis hielten, war ein großer Krieg, durch den sie vom Joch der Römer befreit würden, und die Jünger verliehen diesen Gedanken Jesus gegenüber Ausdruck. „Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen [befreien auf der Grundlage eines Preises] solle.“

Der Apostel Paulus gebraucht den gleichen Ausdruck in Tit. 2:14: „der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit [dass er uns von aller Gesetzlosigkeit auf der Grundlage eines Preises befreien kann] und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken“.

In ähnlicher Weise gibt uns der Apostel Petrus ein Zeugnis zu diesem Punkt in 1. Petr. 1:18, 19: „dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst [lutroo – befreit auf der Grundlage eines Preises] worden seid . . ., sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken“. Hier ist erneut angezeigt, dass Sein Blut oder Leben der Preis war.

DAS GRIECHISCHE WORT PERIPOIEOMAI IST AUCH GEBRAUCHT

Es gibt noch ein weiteres Wort, das die griechische Sprache gebraucht – peripoieomai. In Apg. 20:28 gibt uns der Apostel diesen Ausdruck, als er zu den Ältesten der Kirche zu Ephesus spricht: „Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen“ [nicht „durch sein eigen Blut“ wie die LB es sagt, sondern „durch das Mittel des Blutes seines Eigenen“ – Rotherham Übersetzung – der Herausgeber]. Hier wird uns erneut gesagt, dass ein Kauf ausgeführt wurde und uns wird gesagt, was als Kaufpreis gegeben wurde. Uns wird gesagt, dass dies das Blut des Sohnes Gottes oder das Leben Jesu war.

In Eph. 1:13 und 14 gebraucht der Apostel dieses Wort in Form eines Substantivs. „nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung, welcher das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes.“ Peripoiesis ist das hier gebrauchte Wort. Somit finden wir in all diesen Schriftstellen ein und denselben Gedanken vor unseren Augen – dass es eine geschäftliche Transaktion gab, ein Kauf gemacht, ein Preis gegeben, etwas gekauft wurde und dass es jemanden gab, von dem es gekauft wurde, den Vater. Es gab einen, um gekauft zu werden, und es gab einen Dritten, um den Kauf auszuführen. Der eine, der gekauft wurde, war Vater Adam und der eine, der den Kauf ausführen sollte, war unser Herr Jesus.

Jetzt, Freunde, da wir auf allgemeine Weise gezeigt haben, dass die Schriften diese Angelegenheit des Lösegeldes als eine geschäftliche Transaktion, einen Kauf der gemacht wurde, vorstellen, möchten wir diese Angelegenheit ein wenig mehr im Detail betrachten und versuchen, die Angelegenheit so nachdrücklich, wie wir können, als Beweis, dass der Lösegeldpreis ein entsprechender Preis ist, bekanntzumachen.

DAS LÖSEGELD IST EIN ENTSPRECHENDER PREIS

Nun, dies ist in der Etymologie des Wortes beinhaltet. Das Wort antilutron ist, wie wir es in unserer Schriftstelle finden, ein zusammengesetztes Wort. Es ist aus einer Präposition und einem Substantiv zusammengesetzt. Lutron bedeutet „Preis“ und anti „anstelle“. Antilutron ist „ein Preis an Stelle von“, „ein entsprechender Preis“. Wir haben das selbe Wort, oder wir haben die beiden Wörter, die in zusammengesetzter Weise in Mt. 20:28 vorkommen: „der Sohn des Menschen. . . gekommen ist, . . . um . . . sein Leben zu geben als Lösegeld [lutron-anti] für viele“, ein Preis an Stelle von vielen, ein Lösegeld für viele, ein entsprechender Preis für viele, ein Preis gleichwertig im Wert für viele, das ganze Geschlecht Adams.

Nun dann Freunde, der Preis war einfach dies. Vater Adam verwirkte alle seine Rechte, sein Recht zum Leben, seine Vollkommenheit, seinen vollkommenen Wohnort, sein Recht ein Geschlecht mit einem Recht zum Leben fortzupflanzen, sein Recht vollkommen über die Erde und das, was auf ihr war, zu herrschen. Dies alles hat er verwirkt. Somit sehen wir, dass er sich selbst mit allem, was er war und hatte und zu sein hoffte, als auch seine Rasse verwirkte.

Nun ein genauer Gegenwert ist es, was der Lösegeldpreis meint. Jesus war ein vollkommenes menschliches Wesen. Als solches hatte er einen vollkommenen Körper und vollkommenes Leben. Als solches hatte er das Recht, als vollkommenes Wesen zu leben. Er hatte das Recht, ein Geschlecht mit einem Recht zum Leben fortzupflanzen. Er hatte ein Recht, über die Erde zu herrschen. Es gab ein ungeborenes Geschlecht in seinen Lenden, das dem ungeborenen Geschlecht in Adams Lenden entsprach.

Nun legt Jesus im Lösegeld all dies als einen genauen Gegenwert für das, was Adam demgemäß verwirkte, nieder. Die göttliche Gerechtigkeit ist mit diesen Worten ausgedrückt: „Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß“ und wir können hinzufügen, ein vollkommenes Leben für ein vollkommenes Leben. Da Adam alle diese Rechte aufgab, musste ein genauer Gegenwert gegeben werden, um die Gerechtigkeit zu befriedigen. Weniger würde nicht und mehr könnte nicht, denn die Gerechtigkeit konnte nicht mit mehr oder weniger als dem tatsächlichen Betrag befriedigt werden. Und deshalb erkennen wir, dass der eine, der das Lösegeld gab, kein Gott-Mensch war, sondern es war ein Mensch. Doch Er war kein unvollkommener Mensch. Er war genau die selbe Art von einem Menschen und in dem selben Zustand, wie Vater Adam es war, und somit wurde Er das Antilutron. Das ungeborene Geschlecht in Seinen Lenden wäre ein Ersatz für das ungeborene Geschlecht in Adams Lenden. Das vollkommene Wesen Jesu wäre ein Ersatz für Adams vollkommenes Wesen. Die Rechte Jesu wären ein Ersatz für Adams Rechte, beide sind völlig gleichwertig. Er gab einen entsprechenden Preis, ein Lösegeld, ein Antilutron, ein Preis an Stelle, etwas, das dem anderen genau gleich ist. Ein Cherub wäre zu viel, ein unvollkommener Mensch zu wenig. Sie forderte einen vollkommenen Menschen, der all die Rechte hatte, die Gott dem Vollkommenen gegeben hatte.

BEWEISE, DASS DAS LÖSEGELD EIN ENTSPRECHENDER PREIS IST

Jetzt möchten wir euch einen soliden biblischen Beweis geben, dass diese Darlegung richtig ist. Das Wort selbst ist ein Beweis dafür, d.h. die etymologische Bedeutung des Wortes. Niemand kann den Beweis davon bestreiten, nicht nur die Bedeutung des Wortes selbst, sondern diese Schriftstellen von Timotheus und Matthäus zeigen uns hier die Natur des Preises.

Nun Geschwister, zusätzlich zu diesem Beweis, möchten wir euch zehn Tatsachen aus der Bibel geben, die dasselbe beweisen, dass dies genau das ist, was der Lösegeldpreis ist, ein entsprechender Preis, ein genauer Gegenwert, nicht mehr, nicht weniger als die Schuld.

Gleiche Dinge
1) Die erste dieser Tatsachen ist folgende: Gleiche DINGE wurden für die Schuld gegeben. Somit wurde für den ersten Menschen ein Mensch gegeben. Für den vollkommenen Menschen wurde ein vollkommener Mensch gegeben. Für die Rechte des ersten Menschen wurden die Rechte eines anderen vollkommenen Menschen gegeben. Für die erste Seele wurde eine gleiche Seele gegeben. Jetzt werden wir an Hand der Heiligen Schrift zeigen, dass jeder dieser Gedanken richtig ist.

Die Bibel versichert uns, dass Vater Adam ein Mensch war und dies erforderte, dass das Lösegeld von einem Menschen beschafft wird. So lesen wir davon in 1. Kor. 15:21, 22: „denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in dem Adam alle [alle in Adam] sterben, also werden auch in dem Christus alle [alle in Christus werden] lebendig gemacht werden.“. Somit wurde uns gezeigt, dass ein Mensch für einen Menschen gegeben wurde.

In der nächsten Schriftstelle werden wir sehen, dass es ein vollkommener Mensch für einen vollkommenen Menschen war und die Rechte eines vollkommenen Menschen für die Rechte eines vollkommenen Menschen. In Hebr. 2:7-9 haben wir das folgende: „Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel“ [Schlachter 1951 – Anm. d. Übers.]. Im vorangehenden Vers fragt der Prophet [David in Ps. 8:4 – der Herausgeber]: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, dass du auf ihn siehst?“. Er fragt nach einer Definition des „Menschen“ Was ist der Mensch? Was ist Adam? Ich werde eine Definition von Adam geben: „Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel“.

Der erste Mensch Adam wurde ein wenig niedriger als die Engel gemacht. Jetzt also zeigt er bestimmte seiner Rechte, seine Rechte auf Vollkommenheit und Herrschaft über die Erde: „mit Herrlichkeit [Bild Gottes] und Ehre [Ebenbild Gottes] hast du ihn gekrönt“. Adam wurde im Bilde Gottes erschaffen, und genau wie Gott ein Herrscher über das Universum war, wurde der erste Mensch in Seinem Bilde zum Herrscher über die Erde gemacht. Daher haben wir die Aussage: „Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände“. Somit hatte der erste Mensch Adam diese ihm gegebenen Rechte, das Rechte, ein Mensch, ein vollkommener Mensch zu sein, das Recht auf Herrschaft und Leben.

Jetzt also lenkt der Apostel in Vers 9 unsere Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass alles, was Adam war und hatte, Jesus war und hatte. Im neunten Vers lesen wir: „Wir sehen aber den, der ein wenig geringer gemacht war als die Engel, Jesum“, zu einem menschlichen Wesen gemacht. Welcher Art? Sündig wie wir? Nein, sondern genau wie Adam. Er sagt uns, warum er niedriger als die Engel gemacht wurde – wegen der Leiden des Todes. Jesum wurden dieselben Rechte gegeben, die Adam hatte, „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“. Jetzt sagt er, warum dies so war, und wir erkennen den im Lösegeld gegebenen Gedanken: „damit er durch Gottes Gnade für jedermann den Tod schmeckte“ [Schlachter 1951 – Anm. d. Übers.]. Er wurde Adam genau gleich gemacht, damit Er Adams Platz einnehmen und durch den Lösegeldkauf das aufheben konnte, was Adam für sich selbst und sein Geschlecht tat.

Somit wurde Adam eine menschliche Seele genannt und Jesus wurde eine menschliche Seele genannt, und so wie der eine seine Seele hingegeben hat, so musste Jesus Seine Seele hingeben. Deshalb lesen wir z.B. in 1. Mo. 2:7: „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele“. Dann in Jes. 53:10: „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird“. Dann der zwölfte Vers: „er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod“. Dann gebraucht er im Griechischen von Mt. 20:28 (eine Schriftstelle, die wir bereits hatten) den Ausdruck „Seele“, obwohl er im deutschen mit „Leben“ wiedergegeben ist: „der Sohn des Menschen . . . sein Leben [seine Seele] zu geben als Lösegeld für viele.“ Somit erkennen wir nun, dass Er genau das gab, was Adam verwirkte – Gleiches dafür. Dies ist das erste Argument, das wir zusätzlich zur Etymologie des Wortes geben, die erste Tatsache, die wir zur Darstellung der Tatsache, dass das Lösegeld ein entsprechender Preis ist, vorbringen.

Gleiche Teile
2) Das zweite Argument ist dieses: dass gleiche TEILE gegeben wurden. In dem einen Fall musste ein vollkommenes Leben und ein vollkommener Körper aufgegeben werden, und so musste im anderen Fall ein vollkommenes Leben und ein vollkommener Körper – gleiche Teile – aufgegeben werden. Dass Adam ein vollkommenes Leben hatte, haben wir bereits bewiesen. Dass Adam einen vollkommenen Körper hatte, haben wir bereits bewiesen. Dies finden wir in den Worten, die mit seiner Erschaffung in Zusammenhang stehen, in 1. Mo. 2:7 ausgesagt: „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden [hier haben wir den Körper], und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens [Lebenskraft]; und der Mensch wurde eine lebendige Seele“. So vereinigten sich die Teile, welche die Seele bilden, ein vollkommenes Leben und Körper.

Folglich musste nun Jesus gemäß der Bibel gleiche Teile geben, um einen entsprechenden Preis zu bilden, und dies wurde, wie wir sehen, getan. Die Worte befinden sich in Mt. 26:26-28. Es gibt andere Schriftstellen, doch diese beweist es: „[Jesus] sprach: Nehmet, esset; dieses ist mein Leib. Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: . . . dieses ist mein Blut, . . ., welches für viele vergossen wird“. Somit gab Er Seinen Leib und Sein Leben. Und so erkennen wir, dass gleiche Teile gegeben wurden. Das vollkommene Leben und der vollkommene Körper des einen traten an die Stelle des anderen.

Gleiches Urteil
3) Dies führt uns zur dritten Tatsache: Dasselbe Urteil wurde erduldet. Oder um die Angelegenheit in einer anderen Form darzulegen, das Eintreiben der Schuld erfolgte in dem einen Fall durch den Prozess des Todes, und das Bereitstellen des Preises zur Abtragung der Schuld musste durch denselben Prozess – des Todes - erfolgen.

Es gibt viele, die diesen Gegenstand der Strafe für die Sünde nicht verstehen. Viele haben gedacht, dass dies ewiges Leben in Qualen ist, und mit diesem Gedanken schlussfolgerten sie, dass der Lösegeldpreis nicht bezahlt worden sein könnte, denn Jesus ertrug nicht ewiges Leben in Qualen. Wir müssen ihr Argument annehmen, wenn die Voraussetzung richtig ist. Doch die Bibel berichtet uns, dass die Strafe, die über Adam verhängt wurde und die er erlitt, der Tod war, nicht mehr, nicht weniger.

Folglich lesen wir z.B. Gottes Aussage in diesem Fall in 1. Mo. 2:17: „denn welches Tages du davon issest, wirst du gewisslich sterben“. Der Sprecher (Gott) betrachtet tausend von unseren Jahren wie einen Seiner Tage. Und Adam starb an einem dieser Tage. Als Gott die Strafe verhängte, machte Er Adam diese Erklärung, wie wir sie in 1. Mo. 3:19 finden: „Denn Staub bist du [im deutschen wird gesagt bist – es sollte sein warst], und zum Staube wirst du zurückkehren!“. Das ist es, er würde in die Auslöschung, in den Tod, gehen.

Die Bibel führt mehrmals denselben Gedanken an, z.B. in Röm. 6:23: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ – nicht ewiges Leben in Qualen. Nochmals in Hes. 18:4, 20: „die Seele, welche sündigt, die soll sterben“. Somit erkennen wir in der Heiligen Schrift, dass der Tod die Strafe ist. Von diesem Standpunkt aus erkennen wir, dass Adam seine Schuld durch den Prozess des Todes zu bezahlen hatte. Folglich hatte er ihm alle seine Rechte genommen.

Jesus, als Er das Lösegeld beschaffte, musste durch den gleichen Prozess gehen, um dieselben Rechte für das Geschlecht zur Verfügung zu stellen. Deshalb sagt uns die Heilige Schrift überall, dass Er unsere Strafe trug. Nimm Jes. 53; in beinahe jedem Vers ab dem fünften wird darüber erklärt: „doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und Jehova hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“ In Vers 8: „wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen“. In Vers 10: „seine Seele wird das Schuldopfer gestellt haben“. In Vers 12 sind diese Erklärungen gegeben: „er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod und ist den Übertretern beigezählt worden“. Paulus gab einen Abriss des ganzen schriftgemäßen Zeugnisses zu diesem Punkt in 1. Kor. 15:3, wo er sagt: „dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften“.

Somit zeigen uns diese Schriftstellen, dass Jesus beim Beschaffen des Lösegeldes durch denselben Prozess des Todes gehen musste wie Adam, als er alle seine Rechte, die er hatte, abgab. Tod war der Prozess, durch den beide gehen mussten, und dies zeigt erneut den Lösegeldpreis.

Die Gerechtigkeit ebenso befriedigt
4) Dies führt uns nun zur vierten Tatsache, die das Gleiche zeigt. Die Gerechtigkeit ist durch den Lösegeldpreis in dem Maße befriedigt, wie sie durch Adam verletzt wurde. Und dies zeigt erneut den entsprechenden Preis als den Lösegeldpreis. Warum? Weil die Gerechtigkeit unbeugsam ist. Sie fordert einen genauen Gegenwert für die Schuld. Ein Auge für ein Auge, ein Zahn für einen Zahn, Nagel für einen Nagel, Leben für ein Leben, ein vollkommenes Leben für ein vollkommenes Leben, vollkommene Lebensrechte für vollkommene Lebensrechte. Da kann es nicht den Schatten eines Unterschiedes geben. Nun dann, wenn wir zeigen können, dass das, was Jesus tat, der Gerechtigkeit Befriedigung bringt, dann zeigt es einen entsprechenden Preis, und der Lösegeldpreis ist deshalb ein entsprechender Preis. Wir finden dies somit in einer Anzahl von Schriftstellen erklärt.

So z.B. in Röm. 3:25, 26 (einer bereits zitierten Stelle): „welchen [Jesus] Gott dargestellt hat zu einem Sühnungsmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist“. Somit finden wir hier, dass Gottes Gerechtigkeit als befriedigt dargestellt ist, dass Er gerecht bleiben und den Sünder, der an Jesus gläubig wird, noch rechtfertigen kann.

Den gleichen Gedanken, der für uns dargeboten ist, haben wir in 1. Joh. 2:2: „er ist die Sühnung für unsere Sünden [die Befriedigung für unsere Sünden], nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“. Derselbe Apostel gibt uns in demselben Brief (4:10) dieselbe Ansicht: „Hierin ist die Liebe, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung [Befriedigung] für unsere Sünden“. Somit macht die Bibel den Gedanken bekannt, dass die Gerechtigkeit durch das, was Jesus tat, befriedigt ist. Nun dann, in Anbetracht der Tatsache, dass das Gesetz der Gerechtigkeit ist, dass ein genauer Gegenwert für die Schuld gegeben werden muss, zeigt es, dass das Lösegeld ein entsprechender Preis ist und dass der Preis, der durch unseren lieben Erlöser beschafft wurde, der Schuld genau gleicht.

Gemeinschaft mit Gott
5) Dies führt uns zu einer fünften Tatsache: Wie die Sünde von Vater Adam uns für die Gemeinschaft mit Gott unverfügbar machte, so macht das Lösegeld von Jesus das ganze Geschlecht für die Gemeinschaft mit Gott verfügbar. Eines der Dinge, die Adam erdulden musste, war seine Trennung von seinem Schöpfer. Gott lehnte es ab, noch irgend etwas mit ihm zu tun zu haben. Er war ein Rebell. Nun dann, wir finden, dass das, was Jesus tat, dem Geschlecht ermöglichte, in die Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren. Dies zeigt uns deshalb eine Umkehr von der Unverfügbarkeit der Gemeinschaft mit Gott zu einer Verfügbarkeit der Gemeinschaft mit Gott. 2. Kor. 5:19: „Gott war in Christo, die Welt mit sich selbst versöhnend“. Er machte die Welt verfügbar. Die Versöhnung der Welt erfolgt im nächsten Zeitalter. Gott war in Christo, die Welt mit sich selbst versöhnend, „ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend“. Somit erkennen wir erneut, dass der Opfertod unseres lieben Erlösers von diesem Betrachtungspunkt, dass er die Unverfügbarkeit der Welt zur Gemeinschaft mit Gott zu einer Verfügbarkeit der Gemeinschaft mit Gott umkehrt, ein entsprechender Preis ist.

RECHTFERTIGUNG UND FREIHEIT VOM URTEIL

6) Dies führt uns zu einer sechsten Tatsache, die uns die Bibel gibt und die den gleichen Gedanken zeigt: Die Doktrin von der Rechtfertigung der Kirche durch Glauben jetzt; und die Doktrin, dass die adamitische Verdammnis nach und nach von der Welt umsonst zurückgenommen sein wird und sie vom Grab, frei von diesem Urteil, zurückgebracht werden wird.

Wir erklären dies nicht als Rechtfertigung durch Glauben, denn im nächsten Zeitalter erfolgt die Rechtfertigung durch Werke. Doch im Moment, da das Lösegeld für sie zur Verfügung gestellt wird und sie vom Grab zurückgebracht sind, werden sie vom adamitischen Urteil frei sein. Gegenwärtig erfolgt das Streichen der Sünde und die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi durch Glauben. Im nächsten Zeitalter werden sie unverzüglich die Auflösung der Strafe von ihnen erhalten, doch werden sie allmählich in einen gerechten Zustand durch Werke kommen. Dennoch erscheinen die zwei Dinge zu beiden Zeiten – die Vergebung der adamitischen Sünde jetzt und dann. Gegenwärtig ist sie unter der Bedingung des Glaubens. Dann ohne irgendeine Bedingung, sobald das Lösegeld angewandt ist.

Lasst uns auf einen weiteren Zug der gegenwärtigen Rechtfertigung als einen Punkt aufmerksam machen, der dies beweist. Als eine Sache, die der Rechtfertigung durch Glauben vorangehen muss, müssen wir ein verurteiltes Geschlecht haben, das unfähig ist, sich selbst zu erlösen. Wäre das Geschlecht nicht verurteilt, gäbe es kein Bedürfnis nach einer Rechtfertigung durch Glauben. Wenn das Geschlecht sich selbst erlösen könnte, gäbe es kein Bedürfnis nach einer Rechtfertigung durch Glauben. Da die menschliche Familie verloren und zugrundegerichtet ist, völlig unfähig, irgendetwas zu tun, dass sich selbst Gott empfehlen würde, musste eine Rechtfertigung durch Glauben für die Kirche jetzt und eine unmittelbare Auflösung der adamitischen Sünde für die Welt nach und nach vorbereitet werden.

Beachte wie die Heilige Schrift diese Gedanken erklärt, dass niemand von uns durch seine eigenen Werke zur Gemeinschaft mit Gott zurückkehren konnte. Von den meistbegünstigten des Geschlechts erklärt sie, dass sie nicht könnten und bestimmt niemand der übrigen von uns. Wir lesen z.B. in Röm. 3:19: „Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, auf dass jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei“. Wenn die Meistbegünstigten durch das Gesetz verurteilt waren, würde der Rest selbstverständlich verurteilt sein. Somit ist jeder Mund durch die eine Tatsache verstopft, obwohl nicht alle unter dem Gesetz sind, und somit ist die ganze Welt verurteilt. Vers 20: „Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“. Es überführt uns alle als Schuldige, und deshalb gibt es keine Rechtfertigung für uns. Dies ist also die erste Sache für die Rechtfertigung durch Glauben.

Es musste ein verurteiltes Geschlecht geben, deshalb unfähig, sich selbst zu erlösen, und das würde es notwendig machen, dass jemand als Ersatz für das Geschlecht kommt, die Strafe für das Geschlecht trägt, das Verdienst für das Geschlecht liefert, so dass jemand aus dem Geschlecht die Rechtfertigung erhalten könnte. Genau dies ist es, was in 2. Kor. 5:21 ausgesagt wird: „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“. Somit zeigt er hier, dass unser himmlischer Vater Seinen Sohn als ein Sündopfer aussandte und dass der Sohn keiner Sünde schuldig war. Wäre Er es, könnte Er kein Sündopfer sein. Dann sagt er uns die Absicht davon, dass wir die Gerechtigkeit Gottes in Ihm würden. Somit sehen wir dann, dass das Lösegeldopfer hier verbindend als Mittelpunkt zwischen unserem verurteilten und verlorenen Zustand und unserem Erlangen der Rechtfertigung durch den Glauben steht. Das Opfer Christi steht als das notwendige Mittel da, um diese Zustände zu überbrücken und dies gewährt uns die Rechtfertigung durch Glauben.

In der folgenden Schriftstelle [Röm. 3:21-26] finden wir diesen Gedanken und sie zeigt deshalb, dass die Rechtfertigung durch Glauben eine Tatsache ist, die das Gleiche veranschaulicht – dass der Lösegeldpreis ein entsprechender Preis ist. Der Apostel gibt ein langatmiges Argument zu diesem Punkt. Feststellend, dass das Gesetz die Erkenntnis der Sünde ist, fügt er hinzu: „Jetzt aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten“. Das Gesetz in seinen Opfern, die Propheten in ihren Aussagen gaben Zeugnis von der Tatsache, dass es eine Gerechtigkeit geben würde, die Gott dazu vorbereitet hatte, dass sie ohne die Werke des Gesetzes kommt. „Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesum Christum gegen alle und auf alle, die da glauben.“ Hier zeigt er jetzt, wie sie kommt. Es ist eine Gerechtigkeit, die Gott dafür beschafft hatte. Er tat es durch den Glauben an die abrahamitische Verheißung und machte sie allen erreichbar, die zum Glauben an Jesus kommen werden. „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes [einen vollkommenen Charakter, der durch die Herrlichkeit Gottes gemeint ist].“ Die Tatsache der Sünde ist allgemeingültig. „Und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist.“

Nun, hier gibt es eine Schriftstelle, die zeigt, dass wir unsere belebte Rechtfertigung nicht haben würden, bis wir in Ihm sind, d.i. durch Weihung. „Welchen Gott dargestellt hat zu einem Sühnungsmittel durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist.“ Beim Überfliegen derselben Tatsache erkennen wir somit dieselbe Argumentationsrichtung, dass die Gerechtigkeit Gottes befriedigt und der Preis bezahlt ist.

In Röm. 4:1-8: [Was sollen wir bezüglich Vater Abraham sagen? Er] „glaubte Gott [sein Glaube], und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt [das Gesetz nicht vollkommen erfüllt], sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Gleichwie auch David die Glückseligkeit des Menschen ausspricht, welchem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!“

Paulus gibt uns in Röm. 10:4 denselben Gedanken: „Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit“. Er setzt ihm ein Ende – für die Gläubigen, nicht für jedermann. Dann gibt er uns in 1. Kor. 1:30 denselben Gedanken: „der uns geworden ist ... von Gott ... [unter anderem] Gerechtigkeit“. Schließlich ist in Phil. 3:9 dieselbe Ansicht gegeben: „indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christum ist, die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben“.

So also, Freunde, erkennen wir, dass als eine sechste Tatsache diese Doktrin vom Lösegeldpreis die biblische Doktrin von der Rechtfertigung durch Glauben darlegt und etwas dem ähnliches wird im nächsten Zeitalter eintreten. Sobald dann das Lösegeld für sie angewandt ist, wird das Geschlecht vom Urteil befreit sein und aus dem Grab zurückkehren, ohne unter der Verdammung zu sein.

FRIEDEN MIT GOTT

7) Die siebente Tatsache: Die Tatsache, dass wir gegenwärtig durch unsere Glaubens-Rechtfertigung Frieden mit Gott haben. Paulus sagt in Röm. 5:1: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“.

Somit macht Er unsere menschliche Natur in den Augen Gottes der Adams in seiner Vollkommenheit ähnlich und rechnet uns all die Rechte, die Adam hatte, hinzu – das Recht auf vollkommenes Leben und auf Herrschaft über das Geschlecht mit dem Recht zum Leben. Somit erkennen wir, dass uns alle solche Dinge zugerechnet sind und dies macht uns als Opfer annehmbar. So in Röm. 12:1: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges [annehmbares – ASV] Schlachtopfer.“ Heilig und annehmbar – diese beiden Ausdrücke zeigen, dass es der Fall ist.

UNSER DIENST ANNEHMBAR

9) Dies führt uns nun zur neunten Tatsache: Dass all das Opfern, durch welches unsere menschliche Natur geht, jeder dadurch verrichtete Dienst, durch das Verdienst Jesu für den Vater annehmbar ist. Dies ist uns in 1. Petr. 2:5 gesagt: „werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen [das hier gebrauchte Wort „geistliche“ ist falsch] Schlachtopfer [nicht auf unsere Weihung am Anfang verweisend, sondern auf das Darbringen derselben], Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum“.

DIE WELT WIEDERHERGESTELLT

10) Nun der Punkt zehn, der dasselbe darlegt, dass der Lösegeldpreis ein entsprechender Preis ist: Der Lösegeldpreis garantiert der ganzen Welt, dass sie all das, was Adam verloren hat, bekommen werden, wenn sie im nächsten Zeitalter gehorchen. Dies bekommen wir in Offb. 21:3-5 erklärt: „Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen“. Die Gemeinschaft wird zwischen Gott und dem Geschlecht so wiederhergestellt werden, wie sie zwischen Gott und Adam vor seinem Fall war. Und Er wird ihr „Gott sein, und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu“. Warum? Oh, weil dieser Baum des Lebens ergiebige Frucht bringen soll, zwölf Arten von Früchten zwölf Monate im Jahr, die ganze Zeit, für das Geschlecht der Menschheit (Offb. 22:2).

Oh, Geschwister, diese herrliche Doktrin vom Lösegeld wurde von Gott nicht auf eine ungewisse Art gelegt. So stark wie sie gegründet ist, so ist sie als Kern, als Zentrum der Bibel dargestellt worden, dass sich alles aus der Bibel um sie dreht. Diese zehn Dinge sind die Hauptsachen im Plane Gottes, alles ist auf diese kostbare Doktrin gebaut. Diese Doktrin besagt, dass der Lösegeldpreis ein der Schuld entsprechender Preis ist. Gott gewährt uns immer den Segen dieses Lösegeldes.