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Die Auferstehung der Toten


„Er verkündigte ihnen das Evangelium von Jesus und der Auferstehung.” „Als sie aber von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten einige” (Apg. 17:18, 32). „Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, ... so ist also auch unsere Predigt vergeblich, aber auch euer Glaube vergeblich; ... so ist auch Christus nicht auferweckt; ... [und] ihr seid noch in euren Sünden. Also sind auch die, welche in Christus entschlafen sind, verloren gegangen” (1. Kor. 15:13-18).

WENN wir uns erinnern, daß das Wort „Auferstehung” nicht weniger als 37 mal im Neuen Testament, neben verschiedenen anderen Wörtern mit ähnlicher Bedeutung, verwendet wird, und wenn wir uns erinnern, daß alle bekannten Glaubensbekenntnisse der Christenheit den Glauben an eine Auferstehung als einen wesentlichen und entscheidenden Teil der Lehre der Heiligen Schrift und der Hoffnung auf ewiges Leben erklären - angesichts dieser Tatsachen und der starken Worte der oben zitierten Texte, deren Inspiration von allen Christen zugegeben wird, mag es sonderbar erscheinen, daß wir jedem Christen die Frage stellen sollten: Glaubst du an die Auferstehung der Toten?

Dennoch haben wir ernsthafte Gründe, zu bezweifeln, daß ein Glaube an die Auferstehung der Toten in einem großen Umfang unter Christen vorherrscht; und weil wir glauben, daß die Auferstehung eine sehr wichtige Lehre in ihrer Beziehung zu anderen Lehren der Heiligen Schrift ist (indem sie Licht auf andere Lehren wirft), wünschen wir, auf dieses Thema allgemein aufmerksam zu machen, und zu einer Prüfung unserer Frage im Lichte der Tatsachen und der Heiligen Schrift einzuladen, wobei es unsere Hoffnung ist, daß nach einer sorgfältigen Untersuchung des Themas, noch viel mehr vom Volk Gottes dahin kommen, konsequent, logisch und schriftgemäß an eine Auferstehung zu glauben.

HEUTZUTAGE WENIG AUFERSTEHUNGSPREDIGT

„Wie der Priester, so das Volk,” ist ein altes Sprichwort, das besagt, daß die Ansichten der lehrenden oder geistlichen Klasse über irgendein Thema gut als Index für die Ansichten ihrer Gemeindemitglieder betrachtet werden können.
Es ist nicht schwer, die Ansichten der Geistlichkeit aller Denominationen über das Thema der Auferstehung der Toten zu ermitteln, denn, obwohl jener Gegenstand außer am Ostersonntag selten für einen Vortrag gewählt wird, hängt er dennoch unlöslich jedem Trauergottesdienst an; und diese zahlreichen Gelegenheiten, so glauben wir, rechtfertigen uns reichlich in der Feststellung, daß sowohl die Geistlichkeit der meisten Denominationen als auch ihr Volk einen geringen oder keinen Glauben an eine Auferstehung der Toten haben.

Richtig, es ist üblich, bei Beerdigungen aus der Bibel über die Auferstehung, als die Hoffnung der Christen, vorzulesen, aber dies scheint lediglich ein Zugeständnis an die Rolle des amtierenden Pfarrers zu sein. Er fühlt, daß es seine Pflicht ist, etwas über das Thema vorzulesen, aber seine Bemerkungen beweisen höchst eindeutig, daß er, sehr fern von dem Glauben, daß die Person, deren Körper im Begriff ist, begraben zu werden, tot ist, glaubt und seine Zuhörer unterrichtet, daß sie glauben sollen, daß der Verstorbene „lebendiger ist als er jemals war.” Tatsächlich spielt er oft direkt in die Hände der „Spiritisten” und „Christlichen Wissenschaftler”, indem er den Zuhörern sagt, daß der Geist ihres toten Freundes mit ihnen im Raum, über ihnen schwebend, ist, und daß er, wenn es ihm erlaubt wäre zu reden, zu ihnen sagen würde: „Wischt eure Tränen ab, weint nicht um mich, ich bin in der Herrlichkeit weit besser daran.”

IST DER TOT EINE ILLUSION ODER REALITÄT?

Tatsächlich sind viele Christen dahin gekommen, zu glauben, daß der Tod eine Illusion und keine Realität ist; daß die Menschen lediglich zu sterben scheinen und doch nicht sterben; daß sie lediglich einen Wechsel in eine höhere Form des Daseins erleben; daß so genannte „Christliche Wissenschaftler” völlig korrekt sind, indem sie sagen: „Es gibt keinen Tod.”

Wer auch immer solche Ansichten vertritt kann nicht konsequent an „die Auferstehung der Toten” glauben, denn wenn keiner tot ist, wie kann es dann eine Auferstehung der Toten geben? Worin würde der Sinn im Reden von einer Auferstehung der Toten zum Leben liegen, wenn sie schon reichlicher Leben haben, als sie es hatten, bevor sie scheinbar starben?

EINE AUFERSTEHUNG DES KÖRPERS?

Aber Tausende von Pfarrern würden uns antworten und sagen: „Wenn wir von der Auferstehung reden, meinen wir lediglich eine Auferstehung der Körper - die Körper, die wir begraben, sollen alle wieder aus dem Grab hervorkommen, und die Geister, die sich im Tod von ihnen trennten, sollen in der Auferstehung in diese Körper rehabilitiert werden. Dies ist es, was wir mit Auferstehung meinen.” Na so was! Wer würde solch eine Widersprüchlichkeit von Seiten so vieler gelehrter und wohlmeinender Männer vermutet haben! Bevor wir auf die biblische Seite der Frage eingehen, um zu zeigen, daß solche Erwartungen nicht mit der Bibel übereinstimmen, laßt uns ihre Aussage im Lichte ihrer eigenen Widersprüchlichkeit prüfen. „LOGIK, SIE SIND EIN JUWEL” (1) Sie sagen uns, daß der Verstorbene insofern „weit besser daran” ist, als er von den „Fesseln des Fleisches” frei geworden ist und jetzt „sein freier Geist seinen Flug zu Gott fliegt, indem er nicht länger durch den sterblichen Staub behindert ist.” Sie geraten in Verzückung beim Beschreiben der Größe, Freiheit und Seligkeit desjenigen, der gestorben ist und wegen des Loswerdens des Körpers zu einem reicheren Leben, hundertfachem Wissen und unbeschreiblichem Glück gelangt ist. (2) Im gleichen Atemzug zitieren sie die Heilige Schrift mit Bezug auf die Auferstehung und sagen uns (indem sie diese Schriftstellen völlig falsch auslegen), daß die gleichen Körper aus Fleisch, die begraben wurden, allmählich beim Zweiten Kommen Christi neu gestaltet werden. (Dr. Talmage stellt in seiner berühmten Auferstehungspredigt den Auferstehungsmorgen und den ganzen Himmel verdunkelt durch aus verschiedenen Teilen der Erde - da, wo ein Finger, ein Fuß oder eine Hand durch einen Unfall, eine Krankheit oder Amputation verloren worden ist - zusammenkommenden Bruchstücken menschlicher Körper dar.) Sie sagen uns, daß dann die Geistwesen, die, wie sie sagen, diese Körper beim Tod verlassen haben, zu ihnen, als ihre immerwährende Wohnstätte, zurückkehren werden. Da die Auferstehung biblisch als die großartige und herrliche Folge und Vollendung unserer Erlösung dargelegt ist, fühlen sie sich dann genötigt, über ihre irrige Darstellung der Auferstehung in Verzückung zu geraten und zu sagen, wie herrlich und großartig das Resultat sein wird. Sie scheinen die Widersprüchlichkeit dieser zwei Aussagen völlig zu übersehen, und sie erwarten, daß ihre Zuhörer ebenso widersprüchlich und unlogisch sein wollen; und tatsächlich, die Mehrheit ihrer Zuhörer schluckt die Widersprüchlichkeit ohne Schwierigkeiten, ja, viele von ihnen scheinen zu denken, daß je widersprüchlicher und unvernünftiger ihr Glaube sein mag, desto mehr Grund haben sie, sich selbst zu beglückwünschen, daß sie einen sehr starken Glauben haben. Die wahre Tatsache jedoch ist, daß sie eine sehr starke Leichtgläubigkeit haben. Aber sie werden keine Belohnung dafür haben, daß sie an unvernünftige Dinge glauben, die Gottes Wort nicht gelehrt, sondern denen es widersprochen hat.

UNTER DIESEN BEDINGUNGEN WÜRDE DIE AUFERSTEHUNG EINE ENTTÄUSCHUNG SEIN

Wer kann es nicht sehen, wenn er will, daß, wenn der Mensch beim Sterben reichlicheres Leben und hundertfaches Wissen und eine Freiheit um „seinen Flug zu fliegen” usw. erhielte, er von einer Auferstehung absolut enttäuscht wäre - wenn sie für ihn wieder eine Einsperrung in ein Wohnhaus aus Lehm, mit physischen Einschränkungen und menschlichen Begrenzungen bedeuten sollte? Und wenn er dann so für Jahrhunderte ein „freier Geist” gewesen ist, der ungehindert von einem Körper und den Beschränkungen des Körpers in Freiheit im ganzen Universum umherwanderte, wo wäre die Logik von seiten Gottes im Wiedereinsperren eines solchen in einen menschlichen Körper? Und wenn es die vollkommene Glückseligkeit ist, ohne einen Körper zu sein, wie es die Beerdigungsredner sagen, wie kann es irgendetwas Zusätzliches geben, daß die Glückseligkeit durch eine Auferstehung des Körpers und eine Wiedereinkerkerung darin vervollkommnet? Aus den vorhergehenden Überlegungen glauben wir, daß wir in unserer Annahme gerechtfertigt sind, daß die überwältigende Mehrheit der christlichen Menschen nicht an eine Auferstehung glaubt - weder an die biblische („eine Auferstehung der Toten”) noch an die, die sie selber lehren, nämlich eine Auferstehung des Körpers. DIE BIBLISCHE HOFFNUNG Mit diesem Vorwort zu unserem Thema kommen wir zu der Heiligen Schrift, um von ihr zu lernen, was mit der „Auferstehung der Toten” gemeint ist, und in welcher Art und Weise und warum die Heilige Schrift von der Auferstehung als die Hoffnung, die einzige Hoffnung, die selige Hoffnung, nicht nur der Kirche, die an der himmlischen Auferstehung Teil haben soll, sondern der Welt im allgemeinen, die eine Gelegenheit haben soll, an der Auferstehung des Gerichts, unzutreffend mit „Auferstehung der Verdammung” übersetzt (Joh. 5:29), teilzuhaben. Wer auch immer der biblischen Lehre der Auferstehung glauben möchte, muß auch der biblischen Lehre hinsichtlich des Todes glauben - daß Tod auch Tod ist, das Aufhören des Lebens. Dann, und erst dann wird er fähig sein, die Worte des Apostels in unserem Text zu verstehen: „Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt,... dann sind auch die, welche in Christus entschlafen sind, verloren gegangen”. Diese Feststellung ist auch nicht eine Einwendung gegen die Lehre der Heiligen Schrift anderswo oder von ihr verschieden. Ihr einstimmiges Zeugnis ist, daß die Toten tot sind, daß „an selbigem Tag seine [ihre] Gedanken zugrunde gehen” (Ps. 146:4). Von dem Toten tut die Heilige Schrift ferner kund: „Seine Kinder kommen zu Ehren, und er weiß es nicht; und sie werden gering, und er bemerkt es nicht von ihnen”; „denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst” (Hiob 14:21; Pred. 9:10).

SOLLEN WIR GOTT GLAUBEN - ODER SATAN?

Hier ist ein direkter Widerspruch zwischen den modernen Lehrern und dem inspirierten Wort, der Heiligen Schrift, die behauptet, daß die Toten nichts wissen, während die modernen Theologen behaupten, daß sie alles wissen. Die Bibel behauptet, daß die Toten tatsächlich tot sind und tatsächlich entsprechend der über unser Geschlecht ausgesprochenen göttlichen Strafe für Sünde - „Sterbend sollst du sterben” - gelitten haben. Die Gegner freunden sich mit Satans trügerischer Darstellung gegenüber Mutter Eva an - „Ihr werdet sicher nicht sterben” (1 Mose 3:4) - und versuchen, zu beweisen, daß die Toten nicht tot sind, daß Gottes Strafe gegen Sünde nicht in Kraft trat, und daß der Tod, sehr fern davon, das Urteil oder der Fluch über unser Geschlecht zu sein, ein Segen, eine Stufe in einem allgemeinen Prozeß der Evolution, ist. Die beiden Theorien sind so weit auseinander wie die Pole, und die beiden Lehrer dieser beiden Theorien sind, wie wir gezeigt haben, auf der einen Seite Gott und auf der anderen Seite Satan, ein Lügner von Anfang an (Joh. 8:44). Wem sollen wir glauben? Der ganze Erlösungsplan ist mit dieser Frage verbunden. Wenn der Tod nicht die durch Adam auf uns gekommene Strafe der Sünde wäre, dann ist „Leben, und das in Überfluß”, nicht die Belohnung und der Segen Gottes, die durch Christus durch eine Auferstehung sichergestellt sind. Satans Aussage, die so weit und breit von Christen anerkannt worden ist, und die einen so verblendenden Einfluß auf ihren Verstand ausübt, ist in jedem Sinne des Wortes das Gegenteil der göttlichen Aussage, daß der Tod der Fluch oder die Strafe der Sünde ist, daß Christus starb, um den Menschen von diesem Urteil zu befreien, und daß die Befreiung durch die Auferstehung der Toten kommt, die sonst niemals ein zukünftiges Leben hätten, wie es der Apostel in unserem Text sagt. Satans Theorie erklärt den Tod zu einem Segen, der die Fülle des Lebens, der Freiheit und der Freude bringt, und der aus der Auferstehung einen Fluch machen würde, der Gefangenschaft, Schwierigkeiten, Beschränkung, Schmerz und Kummer bringt. Kein Wunder, daß die Mehrheit der großen Theologen der Christenheit – und in rascher Folge ihre vielen Anhänger – dadurch, daß sie durch diese Täuschung des Widersachers verblendet sind, die Lehre der Versöhnung verlassen, die erklärt, daß gleich wie durch einen Menschen (Adam) der Tod kam, so auch durch einen Menschen (den Menschen Christus Jesus) die Auferstehung der Toten kommt – daß gleich wie in Adam alle sterben, genauso in Christus alle lebendig gemacht werden (1. Kor. 15:21, 22).

AUFERSTEHUNG KONTRA EVOLUTION

Wenn die Realität des Todes bestritten wird, ist es nicht mehr schwer, die Realität der Sünde zu bestreiten. Wenn behauptet wird, daß Adam nicht im Bild und Ähnlichkeit Gottes geschaffen wurde, sondern als ein genaues Bild und Ähnlichkeit des Affen geschaffen wurde, folgt, daß er in diesem niedrigen Zustand der Intelligenz für eine Erprobung zum ewigen Leben untauglich war; und es ist nur ein Schritt, weiter zu bestreiten, daß er jemals eine Erprobung hatte, und daß er jemals versagte und aus der Gnade fiel. Und wenn der Fall bestritten wird und statt dessen die Behauptung vorgebracht wird, daß der Mensch wirklich Fortschritte gemacht hat bis in die gegenwärtige Zeit, indem er seine Ähnlichkeit zum Affen verloren und an Ähnlichkeit zu Gott gewonnen hat, dann wird es auch konsequent sein, den nächsten Schritt zu machen und zu erklären, daß der Mensch, da er nicht fiel, nicht von dem Fall erlöst zu werden brauchte. Bei aller solcher Argumentation auf einer unbiblischen Basis erscheint es daher logisch, die oft wiederholte Erklärung des Wortes Gottes zu bestreiten, daß Jesus unser Erlöser ist, und daß „er die Sühnung für unsere [der Kirche] Sünden ist, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt”, indem er für uns, als unser Lösegeld oder entsprechender Preis, sein eigenes Leben gab, auf daß er das verwirkte Leben Adams zurückkaufen könne (1. Joh. 2:2; 1. Tim. 2:5, 6).

VIELE LEBEN IN EINER GROSSEN ILLUSION

Wir sehen also, daß heute die führenden Lichter des Christentums die beiden Hauptzüge des Evangeliums, die der Apostel in früheren Zeiten verkündigte, verwerfen: „Er verkündigte Jesus und die Auferstehung” – Jesus als den Erlöser der Menschheit von der Sünde und ihrem Fluch – dem Tod – und die Auferstehung als das große Resultat dieses erlösenden Werkes, durch welches der durch das Lösegeldopfer sichergestellte Segen für jeden, der auch immer das ewige Leben zu den biblischen Bedingungen annehmen will, anwendbar und verfügbar gemacht wird. Wir sind hier an unseres Herrn eigene Worte bezüglich des Unglaubens zur gegenwärtigen Zeit erinnert. Er sagt: “Wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?” (Luk. 18:8).

DAS ZEUGNIS UNSERER SINNE

Die Erklärungen der Heiligen Schrift bezüglich des Todes sind in voller Übereinstimmung mit dem Zeugnis der fünf Sinne, die uns als Menschen von unserem Schöpfer gegeben wurden. Dies sollten wir so erwarten, obwohl wir bereit sein sollten, die Möglichkeit zuzulassen, daß unsere Sinne im Irrtum sind, wenn Gottes Wort unseren Sinnen widerspricht. Aber wenn unseren Sinnen durch eine menschliche Theorie widersprochen wird, entgegen den biblischen Darlegungen, sollte die Theorie verworfen und das Zeugnis der Sinne für wahr gehalten werden; und wenn die Heilige Schrift und unsere Sinne sich in einem Zeugnis vereinigen, ist es bestimmt falsch, an einer Theorie über die menschliche Auflösung, der durch Gottes Wort und auch durch unsere eigene Sinne widersprochen wird, festzuhalten. Und folglich braucht, wer auch immer seine gottgegebenen (wenn auch durch die Sünde beeinträchtigten) Sinne und das göttlich Zeugnis verstößt, nichts anderes zu erwarten, als in die Dunkelheit und ins Straucheln geführt zu werden. Heute, wie vor neunzehn Jahrhunderten werden die Blinden von den Blinden in den Graben des Unglaubens und des Irrtums hineingeführt. Das Zeugnis unserer Sinne ist, wie das Zeugnis von Gottes Wort, daß der Tod den Verlust des Lebens und nicht eine Zunahme des Lebens bedeutet. Beobachte den Sterbenden und nimm seine nachlassenden Kräfte – geistige und körperliche -, bis der Lebensfunke erlischt, zur Kenntnis. Du hast nichts von ihm weggehen sehen, du hast nichts außer dem Todesröcheln gehört; du hast das allmähliche Aufhören des Pulses gefühlt und das Schnappen nach Luft bemerkt; und alle deine Sinne, die du auf den Vorgang richten kannst, sagen dir, daß dein Freund, dein geliebter, tot – nicht mehr lebendig ist. Du siehst dich um und studierst den Vorgang und erkundigst dich bei anderen: „Was nun”? Die Antwort deiner Sinne ist: „Das nächste ist die Zersetzung; wenn der Lebensfunke weggegangen ist, muß der Leichnam begraben werden: ‘Staub zu Staub, Asche zu Asche’”. Du bemerkst die Ähnlichkeit zwischen dem Tod deines Freundes und Geliebten und dem Tod des unvernünftigen Viehs, und deine Sinne können keinen Unterschied zwischen ihnen wahrnehmen; und die Heilige Schrift erklärt: „Wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem [des Lebensgeistes) haben sie alle” (Pred. 3:19).

DES MENSCHEN VORRANGSTELLUNG ÜBER DIE TIERE

Aber, bei einer durch unseren Schöpfer in deine Natur eingepflanzten Sehnsucht nach einem zukünftigen Leben, fragst du dich, gibt es keine Hoffnung – hat der Mensch keine Vorrangstellung über das Tier? Die Heilige Schrift antwortet, daß physisch gesehen – der Mensch „keine Vorrangstellung über das Tier hat”, aber sie versichert uns, daß der Schöpfer dennoch eine Vorkehrung für den Menschen getroffen hat, die er für das Tier nicht getroffen hat, nämlich ewiges Leben, und daß diese Vorkehrung für das ewige Leben des Menschen von Gott im Anfang getroffen wurde – nicht durch das Einpflanzen einer unsterblichen Eigenschaft in die Konstitution des Menschen, sondern durch das Bereitstellen der Mittel zur ewigen Fortsetzung seines Lebens in den lebenserhaltenden Bäumen des Garten Eden. Nichtsdestoweniger war diese Vorkehrung bedingt, abhängig von dem Gehorsam des Menschen gegenüber seinem Schöpfer. Die Heilige Schrift zeigt auf, daß der Ungehorsam des Menschen die Todesstrafe über ihn brachte, und daß die Ausführung dieser Strafe dadurch herbeigeführt wurde, daß er aus dem Garten vertrieben wurde, weg von der lebenserhaltenden Frucht seiner Bäume. So vertrieben, hatte die Strafe – „sterbend sollst du sterben” – eine allmähliche Wirkung auf Vater Adam, und er lebte fast bis zum Ende des ersten Tausend-Jahre-Tages. Das Durchschnittsalter seiner Nachkommenschaft, die mit den dahinziehenden Generationen schwächer und schwächer wurde, ist heute (ungeachtet der vielen Fortschritte in Wissenschaft und Medizin und den sanitären Einrichtungen) auf ungefähr 35 Jahre reduziert – „und wenn sie in Kraft achtzig Jahre werden, ist ihre Kraft doch Mühe und Sorge“ und sie sind bald „vom Land der Lebenden abgeschnitten”, um in „das Land des Feindes” zu gehen – in das große Gefängnis des Todes, in dem jetzt, wie geschätzt wird, über 20.000.000.000 unseres Geschlechtes sind – „Dort lassen die Bösen vom Toben ab, und dort ruhen die an Kraft Erschöpften” (Hiob 3:17-19).

SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT

Die Heilige Schrift antwortet auf unsere Erkundigungen bezüglich des Todes. Während sie uns die Gerechtigkeit der göttlichen Todesstrafe versichert, erklärt sie dennoch, daß unser Schöpfer ein Gott der Barmherzigkeit und des Mitleids ist, und daß, als es kein Auge gab, um uns zu bemitleiden und keinen Arm, um uns zu befreien, sein Arm uns Rettung brachte. Die Heilige Schrift weist überdies auf Jesus als den Arm Jehovas hin, der zu unserer Hilfe aus Sünde, Krankheit, Schmerz und Kummer, zu unserer Befreiung vom Gefängnis des Todes und zu unserer Wiederherstellung zu den Freiheiten und Vorrechten der Söhne Gottes ausgestreckt ist. Es geschah in Harmonie mit diesem göttlichen Mitgefühl, daß Gott zur bestimmten Zeit seinen einzig gezeugten Sohn für unsere Erlösung in die Welt sandte – um für uns den Loskaufpreis zu geben und schließlich alle, die die göttliche Gnade annehmen werden, von allen Folgen des Falles durch eine Auferstehung aus den Toten wiederherzustellen. Aber die göttliche Liebe konnte die göttliche Gerechtigkeit nicht ungültig machen. Es war notwendig, daß Gott gerecht sein sollte, wenn er der Rechtfertiger jener, die an Jesus glauben, sein wollte. Daher mußten die Forderungen der Gerechtigkeit – die Strafe für die Sünde – von unserem Erlöser bezahlt werden, bevor das Werk der Befreiung und Wiederherstellung beginnen konnte. Hier haben wir den besten Beweis dessen, was die Strafe der Sünde ist und was sie nicht ist; weil das, was Jesus, da er für uns die gerechte Strafe für die Sünde bezahlt, für uns hingab, beweisen wird, was die Strafe gegen uns war. Was tat er für uns? Er gab sein Leben für uns hin; „Er starb für unsere Sünden”; „Er starb, der Gerechte für die Ungerechten”; „Er schüttete seine Seele in den Tod”; Er „machte seine Seele zum Opfer für [unsere] Sünde”, und „durch seine Striemen ist uns Heilung geworden” (Röm. 5:8; 1. Petr. 3:18; 1. Kor. 15:3; Matt. 26:38; Jes. 53:4-12).

EWIGE QUAL IST NICHT DIE STRAFE DER SÜNDE

Es ist offensichtlich, daß Jesus nicht eine Ewigkeit der Qual als Preis unserer Erlösung erlitt; daher, wenn die Angelegenheit einen Beweis braucht, haben wir hier den Beweis, daß ewige Qual nicht die Strafe für unsere Sünden war. Im Gegenteil, die Tatsache, daß Jesus für unsere Sünden starb, und daß der himmlische Vater dieses Opfer seines Lebens um unsertwillen annahm, beweist, daß es unser Leben war, das wir durch die Sünde verwirkten, daß die vollständige Strafe des göttlichen Gesetzes gegen uns als Geschlecht der Verlust des Lebens war. Das ganze Geschlecht ist unter der Todesstrafe in das große Gefängnis des Todes – das Grab, der Scheol, der Hades – hinuntergegangen. Und so ging auch unser teurer Erlöser, als er für uns auf sein Leben verzichtete, in den Scheol, den Hades, das Grab. Er trat an unsere Stelle und litt für uns die Strafe für unsere Sünden. Aber wie Jesu Tod den Menschen von der Todesstrafe loskauft, so wurde seine Auferstehung von den Toten die Zusicherung der Rechtfertigung aller, die ihn annehmen und ihm gehorchen. Der himmlische Vater gab den Beweis dafür, daß der Loskaufpreis völlig ausreichend war; und unser Herr, der seinem Vater so gehorsam war, wurde von den Toten erweckt und wird bald, als Vertreter und Repräsentant des Vaters, das Werk des Segnens der ganzen durch sein kostbares Blut erlösten Welt beginnen.

DIE GEFANGENEN DES TODES SOLLEN FREIGELASSEN WERDEN

Das Segnen der Welt bedeutet das Aufbrechen des Gefängnisses und das In-Freiheit-Setzen der Gefangenen, die während sechstausend Jahre in das Gefängnis des Todes gegangen sind. Aus diesem Grund heißt unser Herr Lebens-Geber, weil sein großes Werk sein wird, der Menschheit, die das Leben in Adam verlor, das Leben wiederzugeben. Und da die Wiederherstellung des Lebens für die Menschheit die Beseitigung der Schmerzen und Krankheiten und des Kummers bedeutet, die ein Teil des Sterbeprozesses sind, wird unser Erlöser der Große Arzt genannt. Die Prophezeiung, die das Aufbrechen des Gefängnisses des Todes und das In-Freiheit-Setzen seiner Gefangenen erwähnt (Jes. 42:7), wendete unser Herr, und fraglos richtigerweise, auf sich selbst an; aber er brach das Gefängnis des Todes nicht sofort bei seiner eigenen Auferstehung auf und setzte nicht alle Gefangenen durch die Auferstehung frei. Er sagt uns, wann dieses Werk getan werden wird, indem er spricht (Joh. 5:25, 29): „Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine [Jesu] Stimme hören, und hervorkommen werden”, „und die gehört haben [dann seiner Stimme gehorchen, Apg. 3:22], werden leben.”

GOTTES HAUPTABSICHT MIT DEM EVANGELIUM-ZEITALTER

Unser Herr überging somit die Zwischenzeit des Evangelium-Zeitalters und deutete auf die große Vollendung seines Werkes im nachfolgenden Zeitalter an, weil das so der vorher vereinbarte Plan des Vaters war. „Der Vater sandte den Sohn”, und der Sohn übernahm bereitwillig das Werk der Erlösung zu einer Zeit, die den „Zeiten der Wiederherstellung” oder der Auferstehung und der allgemeinen Segnung der Welt während der Herrschaft des Messias ausreichend im voraus war, um die Zwischenzeit dieses Evangelium-Zeitalters für ein anderes Werk zu lassen, nämlich für das Auswählen einer „kleinen Herde”, eines „königlichen Priestertums“, eines „eigentümlichen Volkes”, einer „heiligen Nation” aus der Welt, damit sie Miterben mit ihrem Herrn in den Ehren des Königreiches des Mittlers seien. Diese werden mit dem Erlöser in dem großen und herrlichen Werk der Vernichtung des Fürsten der Finsternis verbunden sein, indem sie das Gefängnis des Todes aufbrechen und die Gefangenen der Sünde, der Unwissenheit und des Aberglaubens in Freiheit setzen, und in der allgemeinen Erfüllung aller Vorkehrungen der gnädigen Verheißungen Gottes, die Vater Abraham gegebenen wurden, daß in seinem Samen (Christus und sein auserwählter Leib, die Kirche) „alle Nationen der Erde gesegnet werden” (Gal. 3:8, 16, 29).

DIE ERSTE AUFERSTEHUNG

Dies bringt uns zu der biblischen Aussage, daß es eine erste, eine Haupt- oder besondere Auferstehung gibt und später eine allgemeine. Die erste oder vorzügliche Auferstehung schließt die Auferstehung unseres Herrn Jesus und der auserwählten „Kirche, die sein Leib ist” ein – nicht mehr, nicht weniger. Selig und heilig sind sie, die teilhaben an der Ersten Auferstehung; über solche hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Könige und Priester Gottes sein und werden über die Erde herrschen – die Messianische Königreich-Klasse. Jene, die an dieser Ersten Auferstehung beteiligt sind, werden von der menschlichen zur göttlichen Natur – der höchsten der geistigen Naturen – „verwandelt”; nicht in die menschliche, nicht Fleisch und Blut, denn „Fleisch und Blut können das Königreich Gottes nicht erben”.* Einige der Merkmale ihrer Verwandlung sind durch den Apostel als eine Verwandlung von Schwachheit in Kraft, von Unehre in Herrlichkeit, von Verwesung in Unverweslichkeit, von einem natürlichen [menschlichen] Leib in einen geistigen Leib bezeichnet.

DER ZEITPUNKT DER ERSTEN AUFERSTEHUNG

Es wird überall in der Schrift darauf hingewiesen, daß der Zeitpunkt für diese beste oder Hauptauferstehung am Ende des Evangelium-Zeitalters liegt, wenn die Evangeliums-Kirche, der Leib Christi, vervollständigt ist. Dies schließt die lebenden Glieder, deren „Verwandlung” in die geistige Natur augenblicklich ist, ein, so daß der Moment ihres Sterbens als menschliche Wesen der Moment ihrer „Verwandlung” in vollkommene geistige Wesen ist. Unterdessen erklärt die Heilige Schrift, daß diejenigen vom Volk des Herrn, die wie der Rest der Menschheit gestorben sind, als menschliche Wesen wirklich tot sind und gar nichts wissen; aber weil Gott für ihre Auferstehung vorgesorgt hat, und weil sie hinsichtlich ihrer unterrichtet gewesen sind und Hoffnungen darin haben, daher wird von ihnen als lediglich Schlafende gesprochen – ruhend von ihren Werken, wartend auf „die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir geben wird an jenem Tage, nicht allein aber mir”, wie der Apostel erklärt (2. Tim. 4:8). DIE AUFERSTEHUNG DER WELT Und ebenso wird von der Menschheit, obwohl sie bis jetzt den Herrn nicht kennt, als „in Jesus schlafend“ gesprochen, weil, so wie die ganze Welt durch Adam zum Zeitpunkt der Bestrafung unter der Verurteilung zum Tod war, und das ohne Wissen oder Willen ihrerseits, denn sie waren damals in den Lenden ihres Vaters Adam, so ist es jetzt, da Jesus sein Leben als Lösegeld für alle hingab, und weil sie alle von den Toten erweckt werden sollen, für alle jene, die sich der göttlichen Vorkehrung für die Erweckung bewußt sind, richtig, von der Zwischenzeit als von einem Schlaf im übertragenen Sinne durch den Glauben zu sprechen. Somit ermahnt uns der Apostel, bezüglich aller unserer lieben Freunde, die in das Gefängnis des Todes hinuntergehen auf die Auferstehung zu vertrauen und zu hoffen, und nicht lediglich bezüglich jener, die in Christus Jesus geheiligt wurden, welche in der Regel nur einen kleinen Anteil jener, um die wir zu trauern geneigt sein würden, einschließen würden. Er sagt: „Wir wollen aber nicht, Brüder, daß ihr, was die Entschlafenen betrifft [alle unsere schlafenden Freunde], unkundig seid, auf daß ihr euch nicht betrübt wie auch die übrigen die keine Hoffnung Haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben [als Lösegeld für alle] und auferstanden [damit er Herr und Lebengeber für alle sein könne] ist, also wird [laßt uns als wahrhaftig glauben, daß] auch Gott die durch Jesum schlafen [alle, die er mit seinem kostbaren Blut erkaufte] mit ihm [aus dem Gefängnis des Todes] bringen” (1. Thess. 4:13, 14). Aber wie die Erste Auferstehung die Auferstehung der Seligen und Heiligen, der in Christus Jesus Geheiligten, seinem Leib, ist, so wird die allgemeine Auferstehung, die für die Welt ist, „Auferstehung des Gerichts” genannt, in unserer gewöhnlichen [amerikanischen] Übersetzung falsch mit „Auferstehung der Verdammung” übersetzt (Joh. 5:29). Sie wird „Auferstehung des Gerichts” genannt, weil, während alle Vorbereitungen, soweit sie Gott betreffen, gemacht worden sind, um der Menschheit eine vollständige Auferstehung oder Wiederherstellung zurück zu all dem zu gewähren, was zuerst Adam gegeben und durch seinen Ungehorsam verloren wurde, um durch das kostbare Blut unseres Heilandes zurückgewonnen zu werden, es noch gewisse, mit diesem Segen verbundene Bedingungen gibt, von denen er abhängt, nämlich die Bedingungen des Neuen Bundes.

ERWECKUNG IST NICHT AUFERSTEHUNG

Gott beabsichtigt nicht, das ewige Leben durch Christus irgendwelchen anderen zu geben als denen, die es ernsthaft wünschen, und deren Herzen mit den Grundsätzen der Gerechtigkeit, die immer das Gesetz der göttlichen Regierung sein müssen, einhergehen. Somit wird es, wenn die Welt von dem Schlaf des Todes erweckt ist, nicht Auferstehung bedeuten, sondern viel weniger sein, denn Auferstehung bedeutet im seinem ganzen, vollständigen, biblischen Sinne des Wortes ein vollständiges Aufrichten aus der Sünde und aus dem Tod zur Vollkommenheit des Wesens, Vollkommenheit des Lebens. Das erste Werk Christi und der Kirche in der Welt für jene, die in den Tod – das Gefängnis – hinuntergegangen sind, wird deren Erweckung sein zu physischen Bedingungen, die jenen ähnlich sind, in denen sie starben. Die umgebenden Bedingungen der Gesellschaft werden dann bedeutend verbessert sein; Wissen wird die Stelle von Unwissenheit eingenommen haben, und die Herrschaft der Gerechtigkeit und das Gesetz der Liebe werden die Herrschaft der Sünde unter dem Gesetz der Selbstsucht abgelöst haben; und Satan wird gebunden sein, auf daß er die Nationen die tausend Jahre nicht mehr verleite. Unter den günstigen Bedingungen dieses Königreiches des Mittlers wird die ganze Menschheit Fortschritte in der Erkenntnis des Herrn und darin, ihre eigenen Herzen und ihr Leben in Übereinstimmung mit seinem Gesetz der Liebe zu bringen, machen müssen. Wer auch immer dann keine Anstrengung in die richtige Richtung unternehmen wird, wird vom Leben abgeschnitten werden, im zweiten Tod, nach einhundert Jahren der Erprobung (Jes. 65:20), obwohl er dann, unter den veränderten Bedingungen, eigentlich nur für ein Jüngling gehalten werden würde.

AUFERSTEHUNG DER WELT ALLMÄHLICH

Aber während das Gericht auf diese Weise gegen einen vorgehen wird, der versäumt, Fortschritte zu machen, und seine weitere Gelegenheit unterbrechen wird, wird sich das gleiche Gericht durch den gleichen Richter für alle, die Gerechtigkeit suchen und Fortschritte in Harmonie mit den Gesetzen des Königreiches machen werden, günstig auswirken, so daß sie Jahr für Jahr geistig, physisch und moralisch stärker werden – indem sie sich allmählich dem völligen Maßstab des vollkommenen Menschentums, dem Bild und der Ähnlichkeit des Schöpfers, wie sie zuerst in Vater Adam dargestellt wurden, völlig annähern. Somit wird die Auferstehung der Welt ein stufenweise Werk sein; ihr erster Schritt ein Erwecken aus dem Schlaf der Bewußtlosigkeit und des Nichtseins; ihre nachfolgenden Schritte werden nach den Richtlinien des Gerichtes sein, indem das Verhalten jener, die in der Erprobung sind, entweder gebilligt oder mißbilligt wird, und entweder in ihrer Strafe zum zweiten Tod gipfelt, wenn sie unverbesserlich und der Gabe Gottes, ewiges Leben, unwürdig sind – oder in ihrer Vollkommenheit und der schließlichen Zuerkennung ihrer Würdigkeit, die große Gnade des ewigen Lebens zu haben und zu genießen unter den gesegneten Bedingungen, die dann verheißen sind, vorzuherrschen – wenn es kein Seufzen, kein Sterben, kein Geschrei mehr geben soll, weil es keine Sünde und keine der Strafen für Sünde mehr geben wird, denn alle früheren Dinge sollen zu Ende gegangen sein (Offb. 21:4).

VOM TOD ALS SCHLAF GESPROCHEN

Der Zustand des Todes ist bis zu der Zeit, wenn das Auferstehungswerk beginnt, eine totale Bewußtlosigkeit: „Es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst”; „Seine Kinder kommen zu Ehren, und er weiß es nicht; und sie werden gering, und er bemerkt es nicht von ihnen”. Über jeden der Patriarchen der Vergangenheit steht geschrieben: „Er schlief mit seinen Vätern“; „Er schlief ein”. Auch im Neuen Testament haben wir eine ähnliche Aufzeichnung: „Er [Stephanus] entschlief.” St. Paulus spricht von jenen, die den Herrn nach seiner Auferstehung sahen und sagt: „Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übrig geblieben, etliche aber auch entschlafen sind”. Wiederum spricht er von einigen, die „in Christus entschlafen” sind, indem er hier zwischen der Kirche, die als Glieder seines Leibes in Christus sind, * und der Welt im Allgemeinen, die „in Jesus schläft”, unterscheidet (Pred. 9:10; Hiob 14:21; 1. Kön.2:10; 11:43; Apg. 7:60; 1. Kor.15:6, 18; 1. Thess. 4:14). Der Apostel zeigt, daß dieser Schlafzustand, selbst was die Kirche anbelangt, bis zu der Zeit des Zweiten Kommens Jesu herrschen würde, indem er uns versichert, daß die zu der Zeit des Zweiten Advents des Herrn lebenden Glieder der Kirche nicht vor jenen, die eingeschlafen sind, gesegnet werden würden, sondern umgekehrt die Lebenden „denen, die schlafen keineswegs zuvorkommen werden“, denn die Toten in Christus stehen zuerst auf; dann werden jene, die leben und übrig bleiben, gesegnet und erfahren schließlich ihre „Verwandlung”. Der Moment der Wiedererweckung wird den Erweckten wie der nächste Moment nach ihrem Tod erscheinen - „denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol.”

GOTTES ALLMACHT UND WEISHEIT

Die Körper, in denen die Welt erweckt werden wird, werden praktisch die gleichen sein wie jene, die starben, wenn auch nicht aus den selben Atomen der Materie, denn in der Hand unseres Schöpfers ist in diesem großen Werk ein Staubatom so gut wie ein anderes. So sagt St. Paulus: „Du säst nicht den Leib, der werden soll” (1. Kor. 15:37). Die Körper der Welt, wie sie sein sollen, wenn sie erweckt sind, werden wirklich neue Körper in dem Sinne sein, daß sie aus anderen Atomen der Materie sein werden; aber sie werden die alten Körper in dem Sinne sein, daß sie Duplikate jener, die starben und in den Staub gingen, sein werden. Wir dürfen uns nicht wundern, daß der weltliche Geist, der Gott nicht kennt und von seiner Macht nichts weiß, an dem Gedanken der Auferstehung krittelt. Es wird ein höchst erstaunliches Werk sein, bei weitem wunderbarer als die ursprüngliche Erschaffung des Menschen; es wird somit die größte der Menschheit und auch den Engeln jemals gegebene Vorführung göttlicher Allmacht sein. Er, der den Menschen am Anfang nach seinem eigenen Bild formte, hat nicht nur die Macht, ihn wieder aus dem Staub des Bodens zu formen und den Lebensfunken wieder zu entflammen, sondern noch mehr als in diesem wird er beides, seine Allmacht und seine unendliche Weisheit, in der Wiederherstellung eines Gehirnes für jedes Wesen, gleich seinem gegenwärtigen, vorführen, indem er darin die Ereignisse und Umstände, die sich im gegenwärtigen Leben ergeben haben, aufgezeichnet haben wird – gerade so, wie eine Schallplatte die aufgezeichneten Wörter des Sprechers in sich trägt, die zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort wiedergegeben werden können. Keiner außer einem unendlichen Wesen könnte sich auf die Macht berufen, die genauen Gedanken der Milliarden der Menschheit so wiederzugeben. Er, von dem gesagt ist, daß er genau die Haare unserer Köpfe und ihre Anzahl kennt, und daß kein Spatz ohne seine Kenntnis auf den Boden fallen kann – nur er könnte eine so große und wunderbare Sache tun; und nur so, wie wir gelernt haben, durch die Offenbarung seines Wortes Vertrauen in ihn zu haben, konnten wir Glauben an solch ein erstaunliches Wunder, wie er verheißen hat, daß es vollbracht werden soll, üben.

NICHT ALLE WERDEN AUF EINMAL ERWECKT

Wir brauchen auch nicht zu erwarten, daß die ganze Menschheit gleichzeitig erweckt wird, sondern eher, daß das große Werk des Messianischen Königreiches mit jenen beginnen wird, die nicht zum Grab hinuntergegangen sind, die aber nichtsdestoweniger im Todeszustand sind, in dem Sinne, daß sie nicht in dem vollen und vollkommenen Maße der Freiheit von der Macht des Todes lebendig sind. Wenn das Werk der Wiederherstellung mit diesen bis zu einem gewissen Umfang fortgeschritten sein wird, können wir erwarten, daß einige von denen, die vorher in den Todeszustand entschlafen sind, erweckt werden und an den Segnungen dieses herrlichen Tages teilhaben werden. Später werden andere und noch andere aufstehen, bis es schließlich wahr sein wird, daß an diesem Tag, dem Tag Christi, „alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werde“ – dem Befehl: „Komme hervor“ gehorchen werden – und zu einer Erkenntnis der Güte und Liebe und Barmherzigkeit Gottes und, wenn sie wollen, zu guter Letzt zur ganzen Vollkommenheit der menschlichen Natur gebracht werden – während inzwischen die Erde als ein Paradies Gottes für seine wiederhergestellte Familie ausgestattet und vorbereitet wird. Unterdessen ist die Ermahnung an alle Berufenen in der gegenwärtigen Zeit, daß wir danach streben sollten, unsere Berufung und Erwählung zu einem Platz im Königreich fest zu machen.